Wartburgstädter hegen neue Hoffnung im Abstiegskampf

Von Larissa Bühler

Am 30. Spieltag der 2. Liga blieben die Rochaden im Klassement weitestgehend aus. Die beiden Spitzenmannschaften Bergischer HC und Bietigheim setzten sich weiter ab, derweil rückte die Konkurrenz im Tabellenkeller noch enger zusammen.

Wartburgstädter hegen neue Hoffnung im Abstiegskampf

Mit dem Derbyerfolg gegen die HSG Konstanz verbesserten sich die „Gallier von der Alb“ um Kapitän Martin Strobel auf Platz sechs.

Zwei Kellerkinder schöpfen neue Hoffnung: Eisenach und Hildesheim verkürzten mit den Siegen am Wochenende den Abstand auf das rettende Ufer. Im Mittelfeld tauschten der HBW und Hamm die Plätze.

Das Derby bei der HSG Konstanz elektrisierte – trotz des am Ende insgesamt recht souveränen Erfolgs des HBW Balingen-Weilstetten. „Wir haben sehr viel gewechselt und haben so Power ins Spiel bekommen“, erklärte Balingens Kommandogeber Jens Bürkle nach dem 31:27-Erfolg seines Teams. Der erste Lokalkampf seit 2004 am Bodensee zwischen HSG und HBW, er hatte alles, was ein Derby ausmacht. Zwei lautstarke Fangruppen, Hexenkessel-Atmosphäre und ganz viele Emotionen auf und neben dem Spielfeld. „Wir haben lange auf gutem Niveau Paroli geboten, aber Balingen hatte den längeren Atem“, meinte auch Daniel Eblen, der Trainer der Konstanzer.

Mit 37:23 Punkten sind die „Gallier von der Alb“ nun Sechster, tauschten mit dem ASV Hamm-Westfalen die Plätze. Der ging gegen den HSC Coburg mit 26:28 leer aus. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende einer ausgeglichenen Partie stand es noch 25:25, die Schlussphase ging dann aber an Coburg. Der HSC hatte schon zuvor lange Zeit zumindest knapp geführt. „Wir haben ein, zwei technische Fehler zu viel gemacht, deswegen ist es noch einmal eng geworden“, räumte HSC-Linksaußen Felix Sproß ein. Die Franken (40:20 Punkte) verkürzten durch den Erfolg den Rückstand auf den drittplatzierten VfL Lübeck-Schwartau (41:19). Die Norddeutschen lieferten bei den Rimparer Wölfen einen großen Kampf, arbeiteten sich nach Stau, spätem Anpfiff, einer guten ersten Halbzeit und klarem Rückstand (16:21/45.) noch ran. Doch die Aufholjagd kam zu spät. Mit 24:23 behielten die Würzburger die Zähler. „Wir haben es in der ersten Halbzeit verdaddelt. Insgesamt ist das sehr ärgerlich. Hier war für uns mehr drin“, haderte VfL-Coach Torge Greve.

Acht Punkte trennen Lübeck-Schwartau nun von einem Aufstiegsplatz, die SG BBM Bietigheim setzte sich erwartungsgemäß mit 37:29 beim abstiegsbedrohten EHV Aue durch. Und auch der Spitzenreiter aus dem Bergischen bleibt auf Kurs. Mit dem 33:28 gegen die HSG Nordhorn-Lingen (35:25) holte der BHC die Pluspunkte 55 und 56.

Deutlich spannender ist da der Abstiegskampf. Konstanz bleibt nach der Derbypleite zwar über dem Strich, ist jedoch punktgleich mit Aue auf dem ersten Abstiegsrang (beide 18:42). Zudem verringerte sich der ohnehin schon knappe Vorsprung auf die weiteren gefährdeten Plätze. Der ThSV Eisenach ist mit 17:43 Zählern ganz nah dran, das 30:22 gegen den HC Rhein Vikings war auch in seiner Deutlichkeit überraschend. „Bei uns hat alles gepasst. In Abwehr und Angriff. Unser Torwart hat super gehalten“, strahlte ThSV-Rückraumspieler Alexander Saul. 24 Fehlwürfe der Wikinger sollten so die Entscheidung bringen. „Damit ist kein Zweitligaspiel zu gewinnen“, musste auch HC-Geschäftsführer Rene Witte eingestehen.

Hinter dem Team aus der Wartburgstadt machte auch die Eintracht Hildesheim (16:44) einen Schritt in Richtung Ligaverbleib. Der HC Elbflorenz schaffte in den Schlussminuten nach einem 20:24-Rückstand noch den Ausgleich – ehe Hildesheims Torjäger Savvas Savvas die Dresdner in der Schlusssekunde mitten ins Herz traf. „Als wir 15 Sekunden vor Schluss den Ausgleich erzielt hatten, war zumindest ein Punkt in Sicht, aber am Ende hat das leider nicht geklappt“, stellte so Elbflorenz-Coach Christian Pöhler enttäuscht fest.

 

Hagen macht zwei Plätze gut

Nur für fünf Teams der 2. Liga änderte sich am vergangenen Wochenende die Tabellenposition. Während der HBW Balingen-Weilstetten und Hamm-Westfalen die Plätze tauschten, zog der VfL Eintracht Hagen an Elbflorenz und den Rhein Vikings vorbei auf Platz zwölf. Während die beiden Konkurrenten gegen die Abstiegskandidaten Eisenach und Hildesheim unterlagen, setzte sich Hagen mit 28:26 gegen den Dessau-Roßlauer HV durch. „Ein verdienter Sieg“, so VfL-Coach Niels Pfannenschmidt, dessen Team nun punktgleich mit dem DRHV ist (beide 26:34 Punkte).

Der neuntplatzierte TV Emsdetten (34:26) und dessen Tabellennachbar TUSEM Essen (28:32) wurden am Wochenende dagegen den Erwartungen gerecht. Das Team von der Margarethenhöhe sicherte sich mit 33:29 gegen Schlusslicht HG Saarlouis den vierten Sieg in Serie. „Wir sind sehr glücklich, dass wir die zwei Punkte geholt haben, jetzt gucken wir mit großer Spannung auf den nächsten Doppelspieltag“, sagte TUSEM-Trainer Jaron Siewert. An dem geht es zunächst gegen Emsdetten, das den Wilhelmshavener HV mit 31:22 in die Schranken wies.lb