Meßstetten

Mehr Polizei und mehr Betreuung

26.06.2015

von Volker Schweizer

Auf die Beschwerden von Bürgern über das Verhalten von Flüchtlingen wird reagiert: Die Polizei fährt in den Sommerferien mehr Streife. Außerdem bekommt der Streetworker personelle Unterstützung. 

Mehr Polizei und mehr  Betreuung

Landrat Günther-Martin Pauli äußerte sich am Mittwochabend im SWR Fernsehen live aus einer Bürgerversammlung. Er ging hart mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann ins Gericht, der im Studio saß.

Vertreter der Stadt Meßstetten, des Landkreises und der LEA hörten sich am Donnerstag hinter verschlossenen Türen Beschwerden von Anwohnern des Steigweges und der Hangergasse an. Sie berichteten, dass ihre Vorgärten verdreckt werden, andere fühlen sich durch alkoholisierte Asylbewerber gestört. Weil es die kürzesten Verbindungen von der LEA zur Stadtmitte sind, sind auf dem Steigweg und in der Hangergasse jeden Tag viele Flüchtlinge unterwegs.

Auf Anfrage des ZOLLERN-ALB-KURIER informiert Patrizia Hirt, die Pressesprecherin der LEA, dass ab sofort die Polizeipräsenz verstärkt werde: „In den Sommermonaten ist eine zusätzliche Streife rund um die LEA im Einsatz.“ Außerdem solle Streetworker Axel Leukhardt personell mehr unterstützt werden. Hauptamtsleiter Thomas Berg berichtet, dass die Stadt zum 1. August eine Stelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) schafft und diese auch finanziert. „Der Stelleninhaber unterstützt den Streetworker zu 100 Prozent“, betont Berg.

Die überfüllte LEA war am Donnerstag auch Thema in der SWR-Sendung Zur Sache Baden-Württemberg (hier in der SWR-Mediathek ansehen). LEA-Leiter Frank Maier zeigte Feldbetten und Schlafsäcke, mit denen die Menschen provisorisch versorgt werden. Es wurde außerdem berichtet, dass die Polizei täglich Streitereien zwischen Flüchtlingen schlichten muss und der Discounter Lidl wegen des starken Anstiegs der Diebstahlfälle Sicherheitskräfte eingestellt hat. Landrat Günther-Martin Pauli ging mit der Landesregierung hart ins Gericht: „Es ist bis heute ein Ärgernis, dass die Sozialbetreuung nicht ausreichend geleistet wird.“ Damit werde die Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit erdrückt.

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