Albstadt

Abschluss in strömendem Regen

25.08.2015

von Dagmar Stuhrmann

Dunkle Wolken ließen nichts Gutes ahnen: Pünktlich zum Start der letzten ZAK-Wanderung in diesem Sömmer öffnete der Himmel seine Schleusen und die Tour wurde zu einer rundum nassen Angelegenheit.

Abschluss in strömendem Regen

© Volker Bitzer

Rund 160 wackere ZAK-Wanderer trotzten bei dieser Tour, die mit „Auf den Spuren des Nonnenwegles“ betitelt war, jedoch den Unbilden. Bekanntlich gibt es ja kein schlechtes Wetter, sondern nur ungeeignete Kleidung. Erfahrene ZAK-Sommerwanderer hingegen sind stets für alle Fälle gerüstet und lassen sich auch von Regenschauern nichts anhaben: In nässeabweisende Jacken gehüllt und mit Schirmen „bewaffnet“, folgten sie am Montagabend den Wanderführern beherzt und wissensdurstig auf verschlungenen Pfaden rund um Margrethausen.

Albvereins-Gauobmann Josef Ungar, der aufgrund einer noch nicht lange zurückliegenden Verletzung nur ein Teilstück mitwandern konnte, und Claudia Heinemann, Albvereinswanderführerin und Alb-Guide, zeigten den Teilnehmern auf dem Weg nicht nur grandiose Ausblicke auf den im Talkessel eingebetteten Stadtteil Margrethausen. Sie hatten auch jede Menge Informationen zur Geschichte des Ortes und Anekdoten im Gepäck. Der gern als „gute Stube“ bezeichnete Ort, in dessen Historie das Kloster eine wichtige Rolle spielt, wurde im Jahre 1275 erstmals urkundlich erwähnt.

Nach der Begrüßung von Oberbürgermeister Klaus Konzelmann ging's vom Treffpunkt beim Margrethausener Kloster aus auf der von Ungar und Heinemann angesichts der Regengüsse „entschärften Tour“ – besonders rutschige Stellen und beispielsweise auch der Aufstieg zum Felsenmeer wurden ausgelassen – auf einem Abschnitt des sogenannten Nonnenwegles zunächst zur Burgruine „Altes Schlössle“, die allerdings als solche heute nicht mehr zu erkennen ist. Hier haben aber einst Ausgrabungen stattgefunden, die zeigen, dass an dieser Stelle wohl in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts eine kleine Burganlage entstanden ist. Diese wurde allerdings, so scheint es, schon bald wieder aufgegeben. Das eigentliche Nonnenwegle ist, wie Claudia Heinemann verdeutlichte, ein Schleichweg, auf dem die Nonnen seinerzeit vom Ort aus über das Paradiesgärtle. den Hornauerberg und den Raichberg hinunter nach Stetten bei Hechingen gelangten, wo es in früheren Zeiten eine Klause gab.

Bei dieser vierten und letzten ZAK-Wanderung in diesem Sommer galt das besondere Augenmerk dem markanten Gebäude, das das Margrethausener Ortsbild wie kein anderes prägt: dem Kloster. Dieses wurde in früheren Zeiten von Franziskanerinnen bewohnt, die sich der Armut, Keuschheit und dem Gehorsam verschrieben hatten. Zeitweise standen die Ordensfrauen unter dem Schutz der Stadt Ebingen.

Vorbei an wunderbaren Ausblicken und kurz vor Schluss mit einem Abstecher zur Brunnenanlage und Feuerstelle „Unter Heubelstein“, wo Josef Ungar den Wanderern unter anderem Interessantes über das Hochwasser 1895 und den damit verbundenen Besuch des Königs erzählte, gelangten die Wanderer schließlich nach gut zwei Stunden nass, aber wohlbehalten zurück zum Ausgangspunkt. Dort wurde der Abschluss vom Klosterinnenhof, wo eigentlich – so war es geplant – die Musikkapelle Lautlingen die Wanderer mit flotten Klängen hätte empfangen sollen, kurzerhand ins Trockene verlegt. In den Albvereinsräumen im Kloster sorgten die Sponsoren, die Lehner-Brauerei, Imnauer Mineralquellen sowie Stingel Fruchtsäfte, für Erfrischung, während die Stadt Albstadt das Vesper vorbereitet hatte. Als „Bonbon“ gab's Kurzführungen durch die Kirche und den kirchlichen Teil des Klosters.

Fotostrecke
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