Sigmaringen

Security schützt Schwestern

20.11.2015

Das SRH-Krankenhaus Sigmaringen hat nach massiven Bedrohungen durch Flüchtlinge die Notbremse gezogen. Die Notaufnahme wird nachts von Sicherheitskräften bewacht.

Da sich das Personal nicht mehr sicher fühle, drohten die Pflegedienstmitarbeiter damit, nicht mehr für den Nachtdienst zur Verfügung zu stehen. „Unser Pflegepersonal war total beunruhigt“, sagte Pflegedienstleiterin Silvia Stärk am Donnerstag im Gespräch mit Medien im Landkreis Sigmaringen.

Die Zahl der Übergriffe auf Krankenschwestern gibt das Krankenhaus mit 40 im Monat September an. Asylbewerber hätten Krankenschwestern beschimpft und regelmäßig komme es auch zu tätlichen Übergriffen, berichtet die Pflegedienstleiterin. Zwei Mal pro Woche würden Mitarbeiter von Flüchtlingen, die sich in der psychischen Ausnahmesituation befinden, angespuckt oder gebissen. Außerdem: „Die Männer kommen einem sehr nahe, sie halten die bei uns übliche natürliche Distanz nicht ein“, ergänzt Silvia Stärk.

Im alkoholisierten Zustand verhielten sich die Flüchtlinge besonders aggressiv. Nach Angaben der Krankenhausleitung kommen Flüchtlinge in 80 Prozent der Fälle betrunken in die Notaufnahme. Wenn Frauen im Nachtdienst arbeiten, sei es besonders schwierig. Die Flüchtlinge aus dem arabischen Raum ließen sich von Frauen so gut wie nichts sagen.

Laut Polizei würden betrunkene Asylbewerber im Notfall in die Ambulanz zur Behandlung gebracht, teilt die Sprecherin der Erstaufnahmestelle mit. „Soweit uns bekannt ist, liegen der Polizei bisher keine Anzeigen wegen Übergriffen auf Krankenhauspersonal vor“, schreibt Andrea Huthmacher in ihrer Stellungnahme. Generell gelte auf dem Gelände der Sigmaringer Erstaufnahmestelle die Hausordnung, wonach der Konsum von Alkohol verboten ist. Was die Bewohner außerhalb der Einrichtung konsumieren, sei nicht zu beeinflussen. sz

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