Sigmaringen

Angeblicher Bombenfund in Sigmaringen: Meldung ist frei erfunden

23.11.2015

von Michael Würz

Eine selbstgebaute Bombe, gefunden von einem Spezialeinsatzkommando in Sigmaringen. Dazu: mehrere festgenommene Salafisten. Diese Meldung verbreitete sich am Montagabend in Windeseile bei Facebook. An der Geschichte ist nichts dran.

Die Meldung wurde am Montag auf einer Internetseite mit einer ausländischen Adresse, deren Herausgeber nicht genannt wird, ins Netz gestellt. Darin heißt es (Rechtschreibfehler aus dem Original übernommen): 

Eine anonyme Bombendrohung hat am Nachmittag in Sigmaringen für Aufregung gesorgt. Kurz nach 11:00h ging bei der Polizei  eine anonyme Drohung ein. Die Polizei räumte das Gebäude, Rettungskräfte hielten sich bereit. Im Gegensatz zu ursprünglichen Meldungen wurde nur das Gebäude geräumt, in welchem sich die Wohnung befand, benachbarte Gebäude waren von der Maßnahme nicht betroffen. Etwa 10 bis 15 Personen mussten das Gebäude verlassen. Die Suche nach verdächtigen Gegenständen oder einem Sprengsatz verlief schnell , nach einer Stunde, gegen kurz nach 12:00 Uhr, konnte die Polizei dann Entwarnung geben. Polizei hat offenbar einen geplanten Terroranschlag vereitelt. Ein Spezialeinsatzkommando nahm Drei Täter fest.Bei der Wohnungsdurchsuchung fand die Polizei neben der fertig gebauten Rohrbombe, auch ein Sturmgewehr und scharfe Munition. Tatverdächtige sitzen in Untersuchungshaft

Zahlreiche Leser meldeten sich am Montagabend bei unserer Zeitung, da sie die Meldung auf seriösen Nachrichtenseiten nicht fanden. Kein Wunder: Die Meldung ist frei erfunden, es habe auch keinen ähnlich gelagerten Einsatz gegeben, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz auf Nachfrage unserer Zeitung. Auch bei der Polizei ist die Fake-Meldung bereits bekannt. 

In den vergangenen Wochen sind immer wieder dubiose Internetseiten aufgetaucht, die optisch an Nachrichtenseiten erinnern, aber frei erfundene Meldungen verbreiten. Meist zielen die anonymen Betreiber darauf ab, mit Lügen und Falschmeldungen Ängste zu schüren, etwa vor Flüchtlingen.

Wie die Polizei am Montagabend ergänzend mitteilt, habe man Ermittlungen gegen die Urheber der erfundenen Meldung eingeleitet. 

 

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