Tübingen/Zollernalbkreis

Leichtes Plus bei den Schülerzahlen

08.09.2016

von Pressemitteilung des Regierungspräsidiums

Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres stellt das Regierungspräsidium Tübingen die aktuellen Zahlen vor. Das Fazit: Die Zahl der Schüler steigt leicht an, das Ausbluten der Hauptschule setzt sich fort.

Die summierten Zahlen aus allen neun zum Regierungspräsidium Tübingen zählenden Landkreisen sind von stattlichem Ausmaß. So werden im neuen Schuljahr 235.374 Schüler von 19.950 Lehrern unterrichtet.

An den beruflichen Schulen rechnet das Regierungspräsidium mit 64.319 Schülern. Gegenüber dem Vorjahr (2015/16: 234.852) bedeutet das aufgrund des Zuzugs von Zuwanderern und Flüchtlingen einen leichten Anstieg der Gesamtschülerzahl um 0,2 Prozent. In den Grundschulen wächst die Schülerzahl um 3,2 Prozent. Die im Aufbau befindlichen Gemeinschaftsschulen, die ihre Schülerzahl im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 46 Prozent deutlich steigern, gewinnen den größten Teil ihrer Schüler aus den Haupt- und Werkrealschulen und in geringerem Umfang auch aus den Realschulen.

Neu eingestellt werden 847 Lehrer (Vorjahr: 920), davon an Grund-, Haupt- und Werkrealschulen 407, an Realschulen 127 und an sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren 42. Infolge der Schulgesetzänderung zur Inklusion arbeiten 14 neue Lehrkräfte mit spezieller Ausbildung an den Schulen.

An den Gymnasien unterrichten 90 neue Lehrkräfte. Wie die Behörde einräumt, falle es schwer, im ländlichen Raum die Fächer Bildende Kunst und Physik abzudecken. Kleinere Engpässe gebe es in den Fächern Mathematik, Chemie und Gemeinschaftskunde. An den beruflichen Schulen wurden bisher 167 Lehrkräfte eingestellt. Fachspezifische Engpässe bestehen im Bereich der beruflichen Schulen aufgrund einer sehr knappen Bewerberlage besonders in den Fächern Informatik, Betriebswirtschaftslehre und in Naturwissenschaften. Stunden für die Krankenstellvertretung sind in allen Schularten eingeplant.

Im Schuljahr 2016/17 werden insgesamt 294 Vorbereitungsklassen zur Sprachförderung von schulpflichtigen Zuwanderern und Flüchtlingen geführt. Davon sind 132 Vorbereitungsklassen an Grundschulen, 52 an Gemeinschaftsschulen, 83 an Werkrealschulen und 18 an Realschulen eingerichtet. An den Gymnasien werden neun Vorbereitungsklassen geführt. An den 44 beruflichen Schulen werden insgesamt 85 VABO-Klassen (Vorqualifizierungsjahr Arbeit-Beruf) für Zuwanderer und Flüchtlinge geführt. Für die Unterrichtsversorgung steht ein spezielles, zweckgebundenes Stellenkontingent zur Verfügung. Allen berufsschulpflichtigen Zuwanderern und Flüchtlingen ohne Deutschkenntnisse könne ein Schulplatz angeboten werden, heißt es in der Pressemitteilung.

Im gesamten Regierungsbezirk wurden zur Unterstützung der Lehrkräfte, die Zuwanderer und Flüchtlinge unterrichten, Arbeitskreise „Mehrsprachigkeit“ eingerichtet. Für die Gymnasien haben Sprachförderteams Fortbildungsformate entwickelt.

Der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung in Baden-Württemberg stellt nach wie vor die Realschulen vor besondere Herausforderungen. Die Statistik zeigt: 56 Prozent der Schüler in den Eingangsklassen der Realschulen wurde tatsächlich der Besuch dieser Schulart empfohlen, 23 Prozent wurde der Besuch einer Haupt- oder Werkrealschule und 21 Prozent der Besuch eines Gymnasiums empfohlen. Aus dieser Situation resultieren besonders große Unterschiede im Leistungsvermögen der Schüler.

Daher bieten die Realschulen in Baden-Württemberg künftig auch die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss am Ende von Klasse 9 zu erwerben. Die Klassen 5 und 6 der Realschule werden als Orientierungsstufe gestaltet. Die Schüler werden in dieser Stufe in der Klasse gemeinsam und doch auf verschiedenen Niveaus unterrichtet und können leistungsdifferenzierte Förderangebote wahrnehmen. Dafür gibt es je zwei zusätzliche Lehrerwochenstunden pro Zug. Die Realschulen erhalten für diesen Zweck 20 zusätzliche Lehrerstellen.

Mit Beginn des neuen Schuljahres werden an den Gymnasien Vertiefungsstunden in Klasse 10 angeboten. Die Schüler sollen in den Pflichtabiturfächern (Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen) besser vorbereitet in die Abiturphase starten können.

 

Die Situation im Zollernalbkreis auf einen Blick

Zuwachs Der Zollernalbkreis liegt im Trend des Regierungsbezirkes: Die Schülerzahlen nehmen zu. An den Grundschulen werden 6493 Jungen und Mädchen unterrichtet, was einem Plus von 4,3 Prozent oder 270 Schülern im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Erstklässler Eingeschult werden 1516 Schüler, 71 mehr als im Vorjahr. In Prozenten ausgedrückt, steigt die Zahl der ABC-Schützen um 4,9 Prozent.

Die Zahl der Haupt- und Werkrealschüler nimmt wie allerorten rapide ab: 2054 Schüler weist die Statistik aus, 303 weniger als im Vorjahr. Ein Minus von 12,9 Prozent. Gleichzeitig steigen die Schülerzahlen an den Gemeinschaftsschulen um 137 auf 614 Kinder und Jugendliche. Ein Plus von 28,7 Prozent.

Realschulen An den Realschulen im Kreis werden 4194 Schüler unterrichtet, 52 weniger als im Vorjahr (minus 1,2 Prozent). Rückläufig ist die Zahl der Gymnasiasten im Kreis. 3976 Schüler streben das Abitur an allgemeinbildenden Gymnasien an, 127 weniger als im Vorjahr (minus 3,1 Prozent). Sonderschulen besuchen 518 Jungen und Mädchen (Vorjahr: 500).

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