Albstadt-Lautlingen

Missverständlich oder gar falsch

08.11.2016

Zum Bericht vom 2. November über das Gespräch der Südumfahrungsgegner mit dem Landesverkehrsministerium.

Im Wortlaut schreibt Thomas Schmid, Laufener Straße 5, Lautlingen, im Namen der Interessengemeinschaft „Für die Südumfahrung Lautlingen“:

Wir Befürworter der Südumfahrung können den Bericht aufgrund der bisherigen Fakten lediglich in einem Punkt nachvollziehen. Dies betrifft die Aussage des Verkehrsministeriums, dass das RP zur Prüfung des Alternativvorschlages (Trasse mit einer 1,2 Kilometer langen Teiluntertunnelung) verpflichtet ist. Genau dieselbe Aussage traf Referatsleiter Kunze vom RP bereits in der Bürgerinfo am 16. September gegenüber BI-Vertreter Müller.

Aber über alle weiteren, angeblichen Aussagen des Stuttgarter Verkehrsministeriums können wir uns nur wundern. So schreibt die Bürgerinitiative dem Ministerium folgende Aussage zu: „Zur Frage möglicher Kostensteigerungen durch einen Tunnel sei das Ministerium der Auffassung, dass angesichts des guten Kosten-/Nutzenfaktors auch deutliche Kostensteigerungen vertretbar wären.“

Diese Aussage, hätte sie das Verkehrsministerium tatsächlich so getroffen, erweckt zumindest Zweifel an ihrer Richtigkeit. Der Kosten-Nutzenfaktor drückt das Verhältnis zwischen den errechneten Baukosten und dem ermittelten Nutzen einer geplanten Straßentrasse aus. Verändert man einen Parameter, z.B. durch die Erhöhung der Baukosten, so verschlechtert sich der Kosten-Nutzenfaktor zwangsläufig. Ein bereits ermittelter guter Kosten-Nutzenfaktor kann somit wohl kaum nachträglich höhere Baukosten einer Trasse rechtfertigen.

Unsere Skepsis gegenüber den angeblichen Aussagen des Stuttgarter Verkehrsministeriums ist jetzt bestätigt worden. Nachforschungen seitens der Presse beim Verkehrsministerium haben nun ergeben, dass die Südumfahrungsgegner die Aussagen des Verkehrsministeriums mit Ausnahme eines Punktes entweder missverständlich dargestellt oder falsch interpretiert haben. Dies brachte der Leiter der Pressestelle im Verkehrsministerium Baden-Württemberg, Edgar Neumann, deutlich zum Ausdruck. Richtig am Bericht vom 2. November ist lediglich die Aussage, dass das RP den Alternativvorschlag im laufenden Planungsverfahren prüfen muss.

Es scheint, dass sich die Vertreter der BI mit ihrem Wunschdenken leider im postfaktischen Zeitalter befinden: Nicht Fakten sind ausschlaggebend, sondern immer mehr die gefühlte bzw. gewünschte Wahrheit.

Wir Befürworter der Südumfahrung finden es bedauerlich, dass die Vertreter der BI sich nicht immer an die Fakten halten, sondern mit Stimmungen und nicht bestätigten Behauptungen in der Öffentlichkeit agitieren. Eine sachliche Auseinandersetzung kann nur dann gelingen, wenn sich alle ausschließlich an die Fakten halten.

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