Sigmaringen/Frohnstetten

Order für Fällaktion kam von der Behörde

18.02.2017

Der Frohnstetter Albverein beklagt einen Kahlschlag. Nun meldet sich das Landratsamt Sigmaringen zu Wort.

Order für Fällaktion kam von der Behörde

© LRA Sigmaringen

Der Kahlschlag löst unterschiedliche Reaktionen aus. Der Albverein Frohnstetten ist enttäuscht, das Landratsamt Sigmaringen verweist auf Vorgaben. Für den wieder gut sichtbaren Felskopf mit der Jesusfigur habe es auch schon Lob gegeben.

Bei dem Gelände im Natura-2000-Gebiet Schmeietal handle es sich um einen Kalkmagerrasen, heißt es in der Pressemitteilungen, mit welcher das Landratsamt auf die in der Hauptversammlung des Frohnstetter Albvereins geäußerten Vorwürfe reagiert.

Dieses Relikt aus früheren Zeiten, in denen die Fläche als Tierweide genutzt wurde, stelle einen sogenannten Exemplarlebensraum für seltene Pflanzen dar. Der Landkreis sei gegenüber der EU verpflichtet, solche seltenen Lebensräume zu erhalten. Pressesprecherin Sabine Stark verweist auf die wertgebenden Arten wie Küchenschelle, Silberdistel, Karhäusernelke, Große Brunelle und Echter Gamander, die auf möglichst volle Besonnung angewiesen seien und immer mehr von den aufgekommenen Gehölzen bedrängt würden.

Der Albverein leiste seit vielen Jahren Landschaftspflegearbeiten. Seit 2004 würden diese über die Landschaftspflegerichtlinie unterstützt. Allerdings seien die durchgeführten Pflegemaßnahmen nicht nachhaltig genug gewesen, um den Erhalt des Kalkmagerrasens zu gewährleisten. Bei Ortsterminen, zweimal unter Beteiligung der höheren Naturschutzbehörde beim RP, sei erläutert worden, dass mehr Gehölz geschnitten werden müsse.

Nun habe das Regierungspräsidium Tübingen im Rahmen des Managementplanes für das Natura-2000-Gebiet Schmeietal das Landratsamt aufgefordert, eine stärkere Gehölzpflege durchzuführen und die Bäume zu fällen.

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