Zollernalbkreis

Straßen sind sicherer als in den Nachbarkreisen

14.03.2017

von Benno Schlagenhauf

Im Vergleich zu den Nachbarkreisen passieren im Zollernalbkreis pro Kopf die wenigsten Verkehrsunfälle.

Mehr Schaubilder und Grafiken zum Unfalljahresbericht auf www.zak.de/unfallstatistik 

Im Zollernalbkreis gab es im vergangenen Jahr 3725 Verkehrsunfälle. Das sind 44 weniger als 2015 – ein Rückgang von 1,2 Prozent. Dennoch liegen die Unfallzahlen in den Nachbarlandkreisen Sigmaringen, Tuttlingen, Rottweil und Freudenstadt deutlich niedriger – lediglich in den Landkreisen Tübingen und Reutlingen gab es mehr Unfälle als im Zollernalbkreis. Sind die hiesigen Straßen also gefährlicher als anderswo?

Straßen sind sicherer als in den Nachbarkreisen

Weniger als zwei Verkehrsunfälle kamen 2016 auf 100 Einwohner im Zollernalbkreis – so wenige wie in keinem anderen der Nachbarlandkreise. Weitere Schaubilder zum Unfalljahresbericht gibt es auch auf www.zak.de/unfallstatistik.

Nein, im Gegenteil. Es gilt nämlich nicht nur die Gesamtzahl der Unfälle zu betrachten, sondern auch die Bevölkerungszahlen der Landkreise. Schließlich gibt es dort, wo mehr Menschen leben, mehr Autos, mehr Verkehrsteilnehmer und folglich auch mehr Unfälle. Legt man die Bevölkerungszahlen für das Jahr 2015 vom Statistischen Landesamt zugrunde und vergleicht sie mit den Unfallzahlen, sieht die Statistik schon ganz anders aus.

Im Zollernalbkreis – nach Reutlingen und Tübingen an dritter Stelle des Bevölkerungsvergleichs – passierten im vergangenen Jahr knapp unter zwei Verkehrsunfälle pro 100 Einwohner. In den Nachbarkreisen liegen die Zahlen höher: In Rottweil gab es pro 100 Einwohner etwas mehr als zwei Unfälle, in Freudenstadt 2,2 Unfälle, in Tuttlingen und Tübingen rund 2,4 Unfälle und in Sigmaringen etwa 2,6 Unfälle. Die Spitzenposition nimmt der Kreis Reutlingen ein, wo auf 100 Einwohner mehr als 3,2 Unfälle kamen.

Wie bereits berichtet, werden die positiven Unfallzahlen im Zollernalbkreis von einer immensen Steigerung der Verkehrstoten überschattet. Während die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten in den Landkreisen Sigmaringen, Rottweil und Reutlingen sank und im Landkreis Tuttlingen gleich blieb, stieg sie in Freudenstadt (von acht auf zwölf) in Tübingen (von sieben auf neun) und im Zollernalbkreis (von fünf auf 13) an.

Die große Mehrheit der 3725 Unfälle im Zollernalbkreis ging jedoch glimpflich aus. 1973 davon waren sogenannte Kleinstunfälle, also geringfügige Blechschäden, deren Unfallursache meist eine Ordnungswidrigkeit wie etwa Unachtsamkeit beim Rückwärtsfahren ist, die mit einer Verwarnung von 35 Euro bestraft wird.

Hinzu kommen 1261 weitere Unfälle mit Sachschäden, denen schwerwiegendere Ordnungswidrigkeiten (zum Beispiel Vorfahrtsverletzungen, Geschwindigkeitsverstöße) zugrunde liegen, die mit höheren Geldstrafen oder Punkten in Flensburg bestraft werden. Zusammen machen sie rund 86 Prozent der Unfälle aus, die ohne Verletzte ablaufen.

Bei den übrigen 491 Unfällen mit Personenschaden gab es 2016 im Zollernalbkreis 522 Leichtverletzte, 148 Schwerverletzte und 13 Tote.

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