Zollernalbkreis/Stuttgart

Bildung ist eine Baustelle

05.07.2017

von Pressemitteilung

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft erwartet ein Umsteuern in der Bildungspolitik. Auch Mitglieder aus dem Zollernalbkreis protestierten in Stuttgart.

Bereits nach gut einem Jahr ist die grün-schwarze Landesregierung mit größeren Protesten gegen ihre Bildungspolitik konfrontiert. Auch Lehrkräfte und Erzieher/innen aus dem Zollernalbkreis haben vergangenen Freitag in der Landeshauptstadt demonstriert.

Bildung ist eine Baustelle

© Privat

Auch Mitglieder aus dem Zollernalbkreis der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft beteiligten sich auf dem Stuttgarter Schillerplatz an der symbolischen Protestaktion „Baustelle Bildung“.

Delegationen aus Kindertagesstätten und Schulen errichteten bei der landesweiten GEW-Demonstration unter dem Motto „Baustelle Bildung“ auf dem Stuttgarter Schillerplatz symbolisch eine große „Bildungsbaustelle“ und machten auf die Situation in den Kindertagesstätten, in Klassenzimmern und anderen Bildungseinrichtungen aufmerksam.

Der Protest richtete sich gegen die aktuellen Sparmaßnahmen der Landesregierung und gegen den wachsenden Lehr- und Fachkräftemangel in Kindertagesstätten und Schulen. Auf der „Baustelle Bildung“ waren gut 50 Beispiele in Bildungseinrichtungen zu finden. Beklagt wurden der Lehrkräftemangel, die fehlende Vertretungsreserve, insbesondere für die vielen Pädagoginnen in Mutterschutz und Elternzeit und die Situation der befristet angestellten Lehrkräfte, die auch in diesem Jahr wieder zu Beginn der Sommerferien von der Landesregierung entlassen werden.

In den Kindertagesstätten steigen die Gruppenzahlen, es fehlen Fachkräfte und die Zeit für Fortbildungen und Leitungszeit. In den Hochschulen bekommen die meisten Wissenschaftler/innen nur befristete Verträge und Studierende im Zweitstudium und ausländische Studierende müssen ausgerechnet im reichen Baden-Württemberg ab Herbst wieder Gebühren zahlen.

„Grüne und CDU haben viel versprochen. Doch unsere Kitas, Schulen und Hochschulen sind zu Baustellen geworden. Während die Steuereinnahmen sprudeln, wollen Ministerpräsident Kretschmann und seine Kultusministerin Eisenmann bei der Bildung sparen. Wo bleiben endlich die fehlenden Studienplätze für das Lehramt, warum verdient eine Grundschullehrerin mehrere hundert Euro weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen an den weiterführenden Schulen, warum ist die Inklusion in Kitas und Schulen oder der Ethikunterricht den Grünen und der CDU so wenig wert? Die Liste unserer Baustellen in der Bildung ist lang. Wir brauchen mehr Investitionen und eine sofortige Rücknahme der geplanten Streichung von Lehrerstellen“, so Martina Jenter-Zimmermann, Kreisvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Die Bildungsgewerkschaft geht davon aus, dass sich Schüler und Eltern vor allem an Grund-schulen ab Herbst auf mehr Unterrichtsausfall einstellen müssen. „Wir wissen, dass wir alleine für die Grundschulen bis 2030 zusätzlich 8000 Lehrkräfte brauchen und überall Sonderpädagogen fehlen. Daher ist es dringend geboten, die Zahl der Studienplätze für diese Lehrämter zu erhöhen“, so Jenter-Zimmermann.

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