Haigerloch-Bad Imnau

Nichts wie raus: der Bad Imnauer Eichhörnchenweg

21.07.2017

von WFG

Der über vier Kilometer lange Rundweg verläuft an den Südhängen des Haigerlocher Stadtteils Bad Imnau und eignet sich mit seinen 118 Höhenmetern perfekt für einen kleinen Spaziergang.

Auf dem gesamten Weg bietet es sich an, immer wieder innezuhalten und den Geräuschen des Waldes zu lauschen. Der Eichhörnchenweg lädt dazu ein, sich der wichtigen Funktion des Waldes bewusst zu werden. Dieser ist nicht nur Rohstofflieferant, sondern auch Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten. Der Wald ist die Quelle unserer Gesundheit.

Blick auf Eyach- und Laibetal

Start unserer Wanderung ist am Hotel Fürstenhof. Von dort geht es am historischen Fürstensaal und Kurmittelhaus vorbei. Das Gelände diente bereits früher als Festsaal für die Gäste. Auch heute ist es eine beliebte Location für Hochzeiten und andere Feierlichkeiten. Unsere Wanderung führt uns weiter, rechts an der ersten Hinweistafel vorbei. Erstes Ziel nach dem Anstieg ist dabei die Schutzhütte im Gewann „Gurgel“ oberhalb des Waldes. Am Aussichtspunkt bei der Albliege können wir einen wunderbaren Panoramablick ins Eyach- und Laibetal genießen.

Der Pfad verläuft weiter den Südhang entlang. Immer wieder können wir durch die Bäume hindurch einen Blick auf die atemberaubende Landschaft und den Kurort Bad Imnau erhaschen. Der Gedenkstein bei der „alten Steige“ lädt zum Innehalten ein. Hier geschah im Jahre 1836 ein tragischer Unfall, bei dem der Waldschütze Xaver Kotz im Alter von 50 Jahren ums Leben kam.

Am Grillplatz mit Schutzhütte und Wandertafel vorbei, die vor allem im Sommer zu einer kurzen Pause und zum Genießen der Landschaft einladen, schlängelt sich der Weg durch immer dichter werdenden Wald zur Madonna-Statue im Gewann „Hauchen“. Die 2015 von der Bad Imnauer Alterswehr neu restaurierte Statue wurde im Jahr 1957 von Luzia Binder zur Erinnerung an ihre vier vom Zweiten Weltkrieg nicht mehr wiedergekehrten Söhne errichtet. Während des Jahrhundert-Orkans Lothar im Jahre 1999 streifte ein umstürzender Baum die Statue und sie stürzte vom Sockel zu Boden. Glücklicherweise zerbrach sie dabei nicht und konnte daraufhin wieder aufgerichtet werden. Zwei Ruhebänke laden hier zum Rasten und Verweilen ein.

Über den Feldweg wandern wir am Waldtrauf entlang in Richtung Mannahütte, wo man talabwärts das wunderschöne Bad Imnau bestaunen kann. Am Regenüberlaufbecken vorbei führt uns der Weg über die Sonnenhalde. Nachdem wir den herrlichen Ausblick auf Bad Imnau genossen haben, folgen wir weiter dem ausgeschilderten Weg. Von weiter Entfernung erkennt man schon den Gasthof Eyachperle, bei dem man sich von der gutbürgerlichen Küche verwöhnen lassen kann.

Abwärts durch die Kurstraße gelangen wir zum Dorfplatz mit Dorfbrunnen und danach über die Brunnenstraße vorbei an der Jakobuskirche zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz beim Hotel Fürstenhof. Wer beim Gasthof Eyachperle keine Rast eingelegt hat, kann sich im Café Theresia mit Biergarten kulinarisch verköstigen lassen. Alternativ lädt der angrenzende, gut gepflegte Kurpark mit schönem Seerosenteich oder die Albliege beim Kinderspielplatz zum Verweilen ein. Darüber hinaus kann bei einem Rundgang das beleuchtete Feuerwehrmuseum und das Kriegerdenkmal auf der gegenüberliegenden Seite des Parks besichtigt werden.

Madonna in neuem Glanz

Rechtzeitig zum 40-jährigen Bestehen im Jahre 2016 wurde der Eichhörnchenweg in zweijähriger Arbeit von der Bad Imnauer Alterswehr wieder instand gesetzt. Mit großem ehrenamtlichen Engagement wurden von 2013 bis 2015 die Wanderwege wieder begehbar gemacht und die Aussichtspunkte freigeschnitten, so dass die Wanderer wieder einen freien und beeindruckenden Blick ins Laibetal haben. Zudem restaurierte die Alterswehr die Schutz-hütten und Sitzbänke sowie das Kotz-Denkmal und die Madonna-Statue. Diese wurde in diesem Frühjahr noch mit einer modernen Überdachung ausgestattet und anlässlich der Maiandacht eingeweiht.

Im zurückliegenden Jahr wurde die neue Beschilderung des Weges angebracht. Ein braunes Eichhörnchen auf weißem Grund weist den Wanderern nun den Weg. Zusätzlich finden sich drei Hinweistafeln entlang des Weges, auf denen Wanderer nähere Informationen zu Sehenswürdigkeiten erhalten.

Ursprünglich war der Weg durch die Stadt Haigerloch, die Staatliche Forstverwaltung, Handwerker sowie Wald- und Gemeindearbeiter von Bad Imnau als Naturlehrpfad angelegt worden. Der Entwurf und die Bauleitung hatten damals Oberforstrat Gustav Ißleib aus Nagold sowie das Staatliche Forstamt Hechingen inne. Der Eichhörnchenweg sollte helfen, sowohl die Schönheiten als auch die Funktionen der Wälder zu erkennen, zu verstehen und zu würdigen.

Es gab einige Stationen entlang des Weges, die in einer Broschüre erläutert waren. So konnten die Wanderer sich über die am Wegesrand befindlichen Bäumen, Pflanzen, Denkmäler, Liegewiesen und vieles mehr informieren. Nach 40 Jahren war allerdings ein Großteil der Stationen nicht mehr vorhanden, was eine Restaurierung des Weges unabdingbar machte. Der Beschilderung entsprechend wurde er daraufhin in Eichhörnchenweg umbenannt.

Abstecher nach Haigerloch

Zudem lohnt ein Abstecher ins sechs Kilometer entfernte Haigerloch, unter anderem mit Besteigung des Römerturms, Besuch des Atomkeller-Museums, Alraunes Privatmuseum, der Dauerausstellung in der ehemaligen Synagoge oder des Haigerlocher Rosengartens.

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