Can't stop the music in Ebingen: Straßenköter können rocken

Sind sie das nächste große Ding in Sachen Deutschpop? Diese Frage selbst beantworten kann auf jeden Fall, wer am 14. Oktober zum Can't-stop-the-music-Festival in die Ebinger Festhalle kommt und sich die Gruppe Antiheld aus Stuttgart anschaut.

Die vier jungen Männer beschreiben ihre Musik, die man ein bisschen als AnnenMayKantereit mit leichtem Hosen-Einschlag bezeichnen könnte, als „Straßenköterpop aus Stuttgart“. Statt Synthesizer und Samples setzen die vier jungen Männer um den Sänger Luca Opifanti auf echte Instrumente, sogar eine Ziehharmonika kommt beim neuesten Song zum Einsatz. Antiheld werden als Headliner des Abends als letzte Gruppe auftreten.

Die Ironie spielt mit

Mason Finley nennt sich die zweite Band, die an dem Abend in der Festhalle auftreten wird. Es handelt sich dabei um Matthias Brendle und Fabian Häckel aus und um Oberndorf, die nach beachtlichen Erfolgen mit ihrer Band „Sacrety“ nun etwas ganz Neues begonnen haben.

Gemeinsam fuhr man nach Kansas City in Missouri, um dort tief in den Midwest-Country-Sound einzutauchen. Wer Vergleiche mag: Wer Bosshoss schätzt, wird an den beiden jungen Männern aus dem Schwarzwald seine Freude haben.

Wenn die beiden mit Schlagzeuger Jack Russel und Bassist Fidel Basstro auftreten, spielt zudem die Ironie kräftig mit. Man schlüpft in Rollen und spricht konsequent nur Englisch mit dem Publikum. So wird der Cowboyklang auch schauspielerisch perfekt und unterhaltsam umgesetzt.

Die dritte Band des Abends nennt sich Smile and Burn. Während Antiheld aus Stuttgart und Mason Finley aus dem Schwarzwald kommen und damit beide noch aus der weiteren Region kommen, stammt der Opener von Can't stop the music aus dem fernen Berlin.

Live sind, so lässt sich in Konzertforen erfahren, Smile And Burn die perfekte Verkörperung von Punkrock. Dazu kommt die typische Berliner Schnauze, gepaart mit Hauptstadtschnoddrigkeit und Live-Shows, die schon mal mit Workouts verglichen werden.

Mit dieser energievollen Mischung touren die Herren bereits seit knapp neun Jahren durch die Republik und werden am 14. Oktober sicher einen hervorragenden Anheizer geben.

Veranstaltet wird der Abend von Tommy Strobel von Bluemusic. Er freut sich ungemein auf das Konzert in der Ebinger Festhalle, zumal er, wie er betont, zuvor schon, beispielsweise bei der Zusammenarbeit zur Organisation des City Open Airs, hervorragende Erfahrungen mit dem Albstädter Kulturamt gemacht habe.

Frisches Festival

Die Idee zu dem frischen Festival mit jungen Bands aus der Region, so erinnert sich der Konzertveranstalter aus Balingen, sei ihm 2013 beim Rockin'-Autumn-Festival gekommen. Daraus habe sich dann das erste Can't stop the music entwickelt, bei dem seinerzeit The Dewie Lilys, Chocco Mocco und Leeeza aufgetreten sind.

Diesmal hat man den Radius bewusst etwas weiter gezogen. Gerade im Bezug auf Antiheld zeigt sich Veranstalter Tommy Strobel froh, die steil aufstrebende Band noch für den Auftritt in Albstadt gewonnen zu haben, bevor sie auf große Tour gehen. Denn danach kann man sich die fünf Stuttgarter Jungs eventuell gar nicht mehr leisten.