Albstadt-Lautlingen

Südumfahrung: „Fakten werden unterschlagen“

27.10.2017

Der Sprecher der Interessengemeinschaft der B463-Anlieger begründet sein Fernbleiben vom Info-Abend am Freitag. 

Der Sprecher der Interessengemeinschaft „Für die Südumfahrung 1G1 Lautlingen“, Thomas Schmid, antwortet in einem offenen Brief auf die Einladung der Tunnelbefürworter zur Info-Veranstaltung am Freitagabend in der Lautlinger Festhalle. Den vollständigen Brief gibt es am Artikelende zum Herunterladen. 

„Im Frühjahr 2016 begann euer Proteststurm gegen die Trasse 1G1“, schreibt Thomas Schmid an die BI-Vertreter. „Diesen Protest führt ihr auf zwei Ebenen. Der Vorschlag einer Alternativtrasse ist legitim und sachlich und ist ein wenn auch viel zu später Beitrag zum öffentlichen Diskurs. Andererseits polemisiert ihr bis heute teilweise äußerst peinlich gegen die Trasse 1G1. Insoweit seid ihr auch von der Aufstellung bewusst falscher Tatsachen... nicht zurückgeschreckt.“

Fakten verschwiegen

Weiter heißt es in dem Brief: „Als eure erste Alternativtrasse vom RP abgelehnt wurde, habt ihr wie eine beleidigte Mimose die Rathausspitze, den Gemeinderat Albstadt und das RP als „wahre Verhinderer“ der OU Lautlingen bezeichnet.... Sowenig euer zweiter Alternativvorschlag kompletter Unsinn ist, sowenig ist die Trasse 1G1 eine 'Monstertrasse'. Derlei Begriffe dienen allein der billigen Stimmungsmache in der Bevölkerung... Ferner entspricht die Behauptung, durch die Trasse 1G1 sei die Planung des Wohngebiets 'Rißlinger' hinfällig, ebenfalls nicht den Tatsachen. Laut einem Gespräch mit Bürgermeister Hollauer im Oktober 2017 bleibt dieses beabsichtigte Wohngebiet weiterhin im Flächennutzungsplan bestehen... Auch der Kostenvergleich in euren Großanzeigen ist bewusst falsch dargestellt. 70 Millionen Euro (1G1) und 90 Millionen Euro (Alternativvorschlag) entsprechen allein eurer Berechnung... Dass das RP Tübingen bzgl. der Trasse 1G1 von derzeit 50 bis 60 Millionen Euro ausgeht, habt ihr... unterschlagen....

Nicht mit Zeitlüge hausieren

Neuerdings behauptet ihr, im Falle eines Trassenwechsels könne die BI-Trasse in der gleichen Zeit oder noch schneller als die Trasse 1G1 verwirklicht werden. Hierzu beruft ihr euch auf Aussagen des Bundesverkehrsministeriums. Auf meine Anfrage... beim RP erhielt ich die Antwort, dass dies nicht zutreffe. Der Referatsleiter Herr Kittelberger bestätigte mir insoweit, dass er von Herrn Dönges bzgl. der Zeitschiene für den Fall eines Trassenwechsels eine andere Auskunft erhalten habe... Jedenfalls meinte Herr Kittelberger, dass im Falle eines Trassenwechsels wieder „lange Zeit“ bis zur Realisierung vergehen würde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ministerien euch insoweit etwas völlig anderes kommunizieren als gegenüber der Stadt Albstadt oder uns. Schon das Gespräch mit dem Landesverkehrsministerium habt ihr in eurer Pressemitteilung vom 2. November 2016 erwiesenermaßen falsch interpretiert. Ich finde es unverschämt, ständig mit dieser „Zeitlüge“ in der Öffentlichkeit zu hausieren...“

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