Messstetten

Zum Tode von Alfred Eppler

07.11.2017

von Volker Schweizer

Groß ist die Trauer um Alfred Eppler. Der erfolgreiche Unternehmer, Politiker und Vereinsförderer starb im Alter von 84 Jahren.

In der Liste derer, die sich um Meßstetten verdient gemacht haben, nimmt Alfred Eppler einen besonderen Platz ein. Der Seniorchef der Firma Epplerfenster hat die Stadtgeschichte in fast allen Bereichen wesentlich mitgeprägt. Er war bei den Menschen auf dem Großen Heuberg und in der Region gleichermaßen beliebt und hoch geachtet. Deshalb trifft die Nachricht von seinem plötzlichen Tod umso schmerzhafter.

Zum Tode von Alfred Eppler

Alfred Eppler.Foto: Privat

Nach Lehre und Meisterprüfung im Glaserhandwerk gründete der gebürtige Meßstetter im Jahr 1956 in der Gartenstraße seinen eigenen Betrieb. Aus kleinsten Anfängen heraus entstand daraus ein florierendes Unternehmen, das heute rund 50 Mitarbeiter beschäftigt. Seit 1998 wird die Firma Epplerfenster von seinem Sohn Armin erfolgreich weitergeführt. Alfred Eppler hatte die Größe, loszulassen und den Betrieb ohne Wenn und Aber in vollstem Vertrauen an seinen Sohn zu übergeben.

Dem Vater von drei Kindern blieb aber auch Schweres nicht erspart. Die lange Krankheit seiner Frau Else forderte einen langen und kraftkostenden Tribut. Else Eppler starb im Jahr 2000 nach 42 gemeinsamen Ehejahren. Alfred Eppler kam durch die Krankheit seiner Frau zur Amsel-Selbsthilfegruppe, wo er sich ehrenamtlich engagierte.

Aufgeschlossen und couragiert

Der Start in die politische Laufbahn erfolgte 1965, als Alfred Eppler erstmals und mit überwältigender Mehrheit in den Gemeinderat gewählt wurde. Fast 30 Jahre war er am kommunalen Geschehen beteiligt, darunter 16 Jahre lang abwechslungsweise als erster und zweiter Bürgermeister-Stellvertreter. In Epplers Amtszeit fiel unter anderem die Stadterhebung, es wurden Schulen gebaut, die Wasserversorgung in Angriff genommen, Firmen angesiedelt und die Bundeswehr stationiert. Für seine Verdienste bekam er 1994 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Willi Fischer wies damals auf seine Eigenschaften als Kommunalpolitiker hin: „Er hat eine große Portion Offenheit, Aufgeschlossenheit und ein couragiertes Eintreten für eine lebendige und vitale Demokratie gezeigt.“ Über 20 Jahre vertrat er als Obermeister der Glaserinnung des Zollernalbkreises die Interessen seines Berufsstandes im Landesinnungsverband. In einer Laudatio der Glaserinnung wird er so beschrieben: „Alfred Eppler – geradeheraus, ohne Umschweife, herzerfrischend, das sagen, was andere nicht mal zu denken vermögen, dessen Tiefgang und Feinsinnigkeit erst auf den zweiten und dritten Blick erkennbar wurden.“

Über 15 Jahre war Eppler auch Mitglied im Aufsichtsrat der früheren Meßstetter Bank, viele Jahre Elternbeiratsvorsitzender der Realschule und zwei Perioden Laienrichter am Verwaltungsgericht Sigmaringen. Bei der Wiedergründung des Skivereins im Jahr 1962 stand der leidenschaftliche Skifahrer als Vorsitzender an der Spitze. Unter seiner Regie wurde die Hütte gekauft, die nordischen Winterspiele der deutschen Skijugend durchgeführt und der Skilift gebaut. Seine Hochgebirgstouren bis ins hohe Alter darf man als legendär bezeichnen. Die daraus entstandenen über Jahrzehnte langen Kameradschaften pflegte er intensiv bis zu seinem Tod.

Alfred Eppler wird als liebenswerter, geradliniger und beispielhafter Mensch in Erinnerung bleiben. Für sich selbst und andere oft unbequem. „Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert“, war einer seiner vielen Sprüche, die nie leer dahergesagt waren. Er war ein Mann der Tat, wenn es für seine Überzeugung sein musste, auch gegen den allgemeinen Meinungsstrom. Er war ein hilfsbereiter, kameradschaftlicher, fürsorglicher und gütiger Mensch und Chef, auch wenn es die raue Schale manchmal nicht gleich durchscheinen ließ.

Das besondere Mitgefühl gilt seiner Familie. Dazu zählen neben seinen drei Kindern auch sieben Enkel und ein Urenkel. Die Beerdigung findet am Mittwoch um 13 Uhr statt. Volker Schweizer

Diesen Artikel teilen: