Zollernalbkreis

Der Zollernalbkreis hat das größte Geburtendefizit im Land

01.11.2017

von Benno Schlagenhauf

Auf 2112 Verstorbene kamen im vergangenen Jahr lediglich 1621 Geburten. Landesweit liegt der Zollernalbkreis damit an letzter Stelle. Mit interaktiven Grafiken

Der Zollernalbkreis hat das größte Geburtendefizit im Land

© Fotolia, inna_astakhova

1612 Kinder kamen im vergangenen Jahr im Zollernalbkreis auf die Welt. Jedoch starben im selben Zeitraum 2112 Menschen, wodurch sich ein Geburtendefizit von 491 ergibt.

Rechnet man Geburten und Todesfälle gegeneinander auf, steht im Zollernalbkreis ein dickes Minus. Doch damit ist der Landkreis nicht alleine: Wie das Statistische Landesamt mitteilt, haben von 44 Stadt- und Landkreisen und Baden-Württemberg lediglich 19 eine positive Bilanz. Spitzenreiter ist – wie zu erwarten – Stuttgart.

Dort kommen 6969 Geburten auf 5378 Verstorbene, was ein Geburtenüberschuss von 1591 ergibt. An zweiter Stelle kommt der Landkreis Böblingen (+743); gefolgt vom Stadtkreis Freiburg (+730). Der Landesschnitt liegt – begünstigt durch das Stuttgarter Spitzenergebnis – bei einem Geburtenüberschuss von 848.

In der Mehrzahl der Landkreise ist die Geburtenbilanz jedoch negativ: Es sterben mehr Menschen als geboren werden. An letzter Stelle im Landesvergleich steht der Zollernalbkreis, wo 2112 Verstorbene 1621 Neugeborenen gegenüberstehen – ein Defizit von 491. Vorletzter ist der Rhein-Neckar-Kreis (-480), Drittletzter der Landkreis Karlsruhe (-415).

Immerhin: Auch der Zollernalbkreis profitiert vom landesweiten Geburtenboom. So liegt das Geburtendefizit nicht mehr so hoch wie in den Rekordjahren 2010 (-543) und 2014 (-523). Seit der Zollernalbkreis ein Geburtenplus zu verzeichnen hatte, sind jedoch schon einige Jahre vergangen: Zuletzt war dies 2001 der Fall.

Betrachtet man die Nachbarkreise des Zollernalbkreises, so sticht Tübingen heraus: Der Landkreis fährt mit einem Geburtenüberschuss von 601 nicht nur das beste Ergebnis der Region Neckar-Alb ein, sondern steht auch auf dem fünften Platz im Ländervergleich. Ein moderateres Geburtenplus gibt es auch im Landkreis Tuttlingen (+81), ansonsten ist die Bilanz in den Nachbarkreisen des Zollernalbkreises ausschließlich negativ. Reutlingen: -38, Sigmaringen: -52, Rottweil: -132, Freudenstadt: -205.

Die unterschiedliche Bilanz in den einzelnen Kreisen wird laut Statistischem Landesamt wesentlich durch die Altersstruktur der Bevölkerung beeinflusst.

Aber auch die Geburtenhäufigkeit – also die durchschnittliche Kinderzahl je Frau – und die unterschiedliche Lebenserwartung in den einzelnen Teilräumen bestimmen das Verhältnis von Geburten zu Sterbefällen.

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