Sigmaringen

Dr. Hermann Schwörer stirbt mit 95 Jahren

28.11.2017

Der Jurist saß 36 Jahre lang als CDU-Abgeordneter des Wahlkreises Zollernalb-Sigmaringen im Deutschen Bundestag.

Der langjährige Bundestagsabgeordnete Hermann Schwörer ist tot: Der Politiker verstarb in der Nacht zum Freitag. Im Mai hatte Schwörer in seinem Haus in Sigmaringen im kleinen Kreis seinen 95. Geburtstag gefeiert. Sein Nach-Nachfolger auf dem Abgeordnetenstuhl, Thomas Bareiß, nannte Schwörer einen „Abgeordneten wie er im Buche steht“. Auf Wunsch des Verstorbenen finden die Trauerfeierlichkeiten in Beuron statt.

Dr. Hermann Schwörer stirbt mit 95 Jahren

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Politiker und Unternehmer: Dr. Hermann Schwö-rer wurde 95 Jahre alt.

Die Ära begann 1958

Der CDU-Kreisparteitag vor wenigen Wochen in Rohrdorf bei Meßkirch wäre für ihn und seine Frau eigentlich ein Pflichttermin gewesen, doch der langjährige Abgeordnete musste sich entschuldigen. Am vergangenen Freitag ist ein „erfülltes Leben“ zu Ende gegangen, wie es der CDU-Bezirksvorsitzende Thomas Bareiß formuliert. Bareiß spricht von einer Ära, die am 21. Oktober 1958 begann. Schwörer war über die Landesliste in den Bundestag nachgerückt. In Bonn erarbeitete er sich über die Jahre mehr und mehr Einfluss. Der frühere, ebenfalls bereits verstorbene Tübinger Regierungspräsident Hermann Strampfer, sagte über Schwörer, er sei ihm in Bonn als „wichtigster Abgeordneter Baden-Württembergs“ vorgestellt worden.

Er war das erste, aber nicht einzige politische Schwergewicht, das Sigmaringen Heimat nannte oder nennt: Schwörer folgten CDU-Größen wie der langjährige Innenminister Dietmar Schlee, die Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner und der amtierende Ministerpräsident der Grünen, Winfried Kretschmann.

Die Idee: Fertighäuser

Eigentlich hätte der promovierte Jurist Schwörer Diplomat werden sollen. Doch die Familie rief nach ihm, als sein Bruder schwer gezeichnet aus dem Krieg heimkehrte. Die Brüder harmonierten: Hans war der Kaufmann mit technischem Hintergrund, Hermann der Verkäufer. Die beiden hatten schließlich die Fertighausidee geboren und bauten das Unternehmen in Oberstetten zu einer Visitenkarte des Landes aus. Zuletzt wurden mehr als 1700 Mitarbeiter beschäftigt; der Umsatz lag 2016 bei 270 Millionen Euro.

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