Tuttlingen

Eine reich gesegnete Region

27.12.2017

Die Obere Donau zwischen Tuttlingen und Herbertingen ist vom Schwäbischen Heimatbund zur Kulturlandschaft 2018 ernannt worden.

Die Sigmaringer Landrätin Stefanie Bürkle, der Heimatbund und weitere Partner werden das Projekt im Januar auf der CMT in Stuttgart offiziell vorstellen.

Eine reich gesegnete Region

© Volker Bitzer

Beeindruckend, beliebt und fotogen ist der Blick vom Eichfelsen bei Irndorf auf das Donautal mit Schloss Werenwag.

Baden-Württemberg ist besonders reich an attraktiven Landschaften. Zu den schönsten zählt das Gebiet der Oberen Donau, wo sich in enger räumlicher Folge höchst abwechslungsreiche Eindrücke bieten. Das Projekt Kulturlandschaft des Jahres 2018 solle dazu beitragen, diese so beeindruckende Landschaft zu erleben und zu verstehen, aber auch mitzuhelfen, sie nachhaltig zu gestalten, begründet der Schwäbische Heimatbund seine Entscheidung.

Gemeinsam mit dem Landkreis Sigmaringen, dem Naturpark Obere Donau, der Donaubergland GmbH sowie weiteren regionalen Partnern seien im Rahmen des Projekts zahlreiche Vorträge, Workshops und Exkursionen zur Geologie und Geographie, zu Naturschutz und Denkmalschutz sowie zu Geschichte, Kunst und anderen Themen geplant.

Die junge Donau hat es schwer gehabt, im Laufe von Jahrmillionen das Hindernis der sich ständig hebenden Alb zu durchbrechen. Bis zu 300 Metern hat sie sich mit vielen Windungen in das Juragestein gefressen und eine prächtige Landschaft mit Fels-bastionen, Türmen, Nadeln, Löchern und Höhlen geschaffen – mit diesen Worten würdigt der Heimatbund die Region.

Zahlreiche steinzeitliche Kulturfunde würden die frühe Nutzung des Raumes belegen. Zum Macht- und Handelszentrum der Kelten habe sich die Heuneburg in Herbertingen entwickelt. Ihnen folgten die Römer, danach die Alemannen. Vergangenheit erleben lässt sich lebendig und hautnah auf der Klosterbaustelle Campus Galli oder im Freilichtmuseum in Neuhausen ob Eck.

Die vielen Burgen und Schlösser auf den Spornen und Bergnasen der Täler würden ein ehemals kleinteiliges Neben- und Ineinander weltlicher Herrschaften widerspiegeln. Prägend für die geistige und kulturelle Entwicklung war das seit dem Hochmittelalter rege klösterliche Leben, vor allem im Kloster Beuron. „Alles in allem ist die Obere Donau mit zahllosen Schätzen der Kunst und Baukunst sowie mit einer vielgestaltigen Landes- und Kulturgeschichte reich gesegnet“, urteilt der Heimatbund.

Die Auszeichnung als Kulturlandschaft vergibt der Verein seit 2009. In den Blick rückten bereits Stromberg, Heuchelberg und Zabergäu, die Ostalb, das Allgäu und der Schwäbische Wald. Nun wurde gemeinsam mit dem Landkreis Sigmaringen die Obere Donau als Kulturlandschaft des Jahres gekürt – eine der faszinierendsten und vielfältigsten in Mitteleuropa.

Der Schwäbische Heimatbund (SHB) mit Sitz in Stuttgart gehört zu den großen deutschen Heimatvereinen, die im Dachverband Bund Heimat und Umwelt in Deutschland zusammengeschlossen sind.

Als Württembergischer Bund für Heimatschutz wurde er 1909 in Stuttgart gegründet. Ab 1910 nannte man sich Bund für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Vereinsarbeit am 1949 unter dem heutigen Namen wieder aufgenommen. Seit der Gründung gehören Denkmalschutz, Landeskunde, Geschichte und Kunstgeschichte zu den zentralen Aufgaben. Nach 1949 gewann auch der Naturschutz an Bedeutung.

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