Falsche Hexe im Bild zu sehen
06.02.2018
Überregionale Medien haben den Unfall in Eppingen fälschlicherweise mit Fotos der Obernheimer Hexen illustriert.
„Jedem zur Freud’, niemand zum Leid – dieser Grundsatz gilt für uns. Es ist furchtbar, wenn es zu solch einem schlimmen Unglück kommt“, sagt Zunftmeister Thorsten Scheurer, „wir sind entsetzt, damit in Verbindung gebracht zu werden.“ Er distanziert sich klar von dieser irreführenden überregionalen Berichterstattung: „Wir haben am Samstag am Nachtumzug in Eppingen definitiv nicht teilgenommen, sondern in Obernheim unsere Saalfasnet begangen.“
Unbekannte hatten in dem von Heilbronn knapp 30 Kilometer entfernten Städtchen laut des Online-Portals der „Heilbronner Stimme“ eine 18-jährige über einen erhitzten Kessel gehalten. Diesen hatte eine Hexengruppe bei sich gehabt. Die junge Frau erlitt schwerste Verbrühungen an den Beinen: In dem Kessel befand sich kochendes Wasser. Die 18-Jährige wird seither in einer Spezialklinik behandelt.
Überregionale Medien berichteten ab Sonntag auf ihren Online-Plattformen und den Social-Media-Kanälen über diesen Unfall – und zogen zur Illustration Archivbilder von Obernheimer Hexen heran. Scheurer setzte sich sofort mit den betreffenden Medienhäusern in Kontakt, die Fotos wurden entfernt. Laut „Spiegel Online“ ermittelt die Polizei nicht nur wegen schwerer Körperverletzung, sondern auch wegen unterlassener Hilfeleistung: Die Gruppe sei weitergezogen, ohne sich um die Verletzte zu kümmern.