Balingen

„Zuschauer sollten eigentlich ihr Geld zurückkriegen“

10.02.2018

von Marcus Arndt

Die Trendwende blieb aus. Gegen Hagen präsentierten sich die „Gallier von der Alb“ erschreckend blass.

Die Negativserie des HBW Balingen-Weilstetten in der 2. Handball-Bundesliga hält an. Gegen Eintracht Hagen kassierte das Team von Trainer Jens Bürkle am Mittwochabend die fünfte Pleite in Folge.

„Zuschauer sollten eigentlich ihr Geld zurückkriegen“

© Moschkon

Unerwartet deutlich fiel die Pleite des HBW Balingen-Weilstetten (im Bild Tobias Wagner) gegen Hagen aus. Nun haben die „Gallier“ ein paar Tage Zeit sich zu erholen, ehe es am 17. Februar gegen die Rhein Vikings geht.

Optimistisch hatten die Protagonisten auf und neben der Platte – nach einer zugegebenermaßen gu-ten Vorbereitung in der EM-Pause – Aufbruchsstimmung kolportiert. Ein Trugschluss, wie das Spiel gegen die Südwestfalen zeigen sollte. Natürlich fehlte Kapitän Strobel, doch es wäre zu einfach, das 33:37 gegen den Aufsteiger auf den Aus-fall des Europameisters von 2016 zu reduzieren.

Mit der achten Punktspielniederlage verspielten die „Gallier von der Alb“ bereits zu einem frühen Zeitpunkt der (Rest-)Rückrunde die Möglichkeit, etwas geradezurücken. „Das war eine Niederlage, die wir so nicht gebraucht hätten“, betont der HBW-Kommandogeber und fügt hinzu: „Wir hatten wirklich ein gutes Gefühl, haben eine Top-Vorbereitung gemacht, unglaublich hart trainiert und tolle Spiele gemacht. Und bis zum 7:4 sah das wirklich vernünftig aus.“

Doch die Eintracht war der erwartet unbequeme Gegner und nach dem 16:16 zur Pause gerieten die „Gallier von der Alb“ mit 16:19 in Rückstand (33. Minute), hatten beim 25:25 (41.) aber die Chance auf die erneute Trendwende. „Dann hatten wir bei einer 6:4-Überzahl mit einem Stürmerfoul und einem Wurf über das leere Tor zwei Aktionen, mit denen wir uns das Spiel wieder selbst schwer gemacht haben“, blickt der 37-Jährige zurück. Unumwunden räumt er ein: „Was hinten raus passiert ist, ist schon erschreckend. Wir haben es nicht geschafft, das Ding konsequent zu Ende zu spielen. Die Abwehr hat nicht gepasst, das gibt uns zu denken.“

Hagen setzte sich beim 32:28 (50.) vorentscheidend ab und kon-servierte den Vorsprung in den Schlussminuten. Nicht nur in diesen blieben die Balinger blass. Manager Wolfgang Strobel warf dem Team fehlende Einsatzbereitschaft vor. „Hagen hatte die Aggressivität, hier zuzupacken. Das haben wir zu keinem Zeitpunkt geschafft“, so Strobel frustriert, „diesen Auftritt werden wir intern ganz genau aufarbeiten.“

Das ist auch notwendig. Natürlich haben die Schwaben noch ein komfortables Polster auf die Abstiegsplätze, doch in dieser Verfassung dürften sie – nicht nur gegen die Klubs aus dem oberen Tabellendrittel – kaum noch zählbaren Erfolg haben. Am kommenden Samstag gastiert der HBW bei den Rhein Vikings.

Die liegen vor dem Kellerduell in Konstanz sechs Zähler hinter dem HBW. „Wir sind meilenweit von dem weg, wo wir hin wollen“, gesteht Gregor Thomann ein, „wir sind aktuell einfach auch nicht besser. Wir kriegen es nicht auf die Platte. Die Zuschauer sollten eigentlich ihr Geld zurück-kriegen.“

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