Bietigheim zementiert zweiten Tabellenplatz

20.03.2018

von Marcus Arndt

10:2 Punkte verbuchte der HBW Balingen-Weilstetten in den vergangenen Wochen – und dennoch treten die Schwaben tabellarisch auf der Stelle. Markant: Der große Rückstand auf die beiden führenden Klubs im Unterhaus.

Der Primus aus dem Bergischen Land und das zweitplatzierte Bietigheim dominieren weiter die 2. Bundesliga. Die Westdeutschen führen das Klassement souverän an, verbuchten den 25. Sieg im 27. Spiel.

Bietigheim zementiert zweiten Tabellenplatz

© Moschkon

Gegen Hildesheim wurde Balingen-Weilstetten den Erwartungen gerecht, Jona Schoch (im Bild) & Co. feierten gegen das Kellerkind einen klaren Sieg.

Die Bilanz des BHC ist beeindruckend – und nicht nur die. Auf der Platte demonstrierte das Team von Trainer Sebastian Hinze einmal mehr seine Extraklasse, demontierte den ThSV Eisenach mit 38:24. Nur in den ersten zehn Minuten waren die Thüringer ein unbequemer Gegner. Früh sorgte der Primus für die Ergebniswende, lag kurz nach der Pause deutlich vorne: mit 22:17. „Durch die Umstellung auf eine 5:1-Deckung haben wir Eisenach zu Fehlern gezwungen“, analysierte Hinze. „Es hat mir sehr gut gefallen, dass wir unser Ding bis zum Ende durchgezogen haben.“

Hinter den Bergischen Löwen (50:4 Punkte) zementierte die SG BBM Bietigheim Rang zwei (43:11). Im Verfolgerduell setzten sich die Viaduktstädter mit 31:27 gegen den ASV Hamm-Westfalen durch. „Wir haben einen harten Kampf gesehen“, sagte Kay Rothenpieler, „Bietigheim war präsenter und am Ende einen Tacken besser.“ Nach der Niederlage hakte der ehemalige Nationalspie-ler den Aufstieg ab. „Das war eine kleine Vorentscheidung“, meinte der ASV-Coach, doch sein Konterpart Hartmut Mayerhoffer stapelte weiter tief: „Das Publikum war sicher erstligareif, wir sind es noch lange nicht.“ Der Vorsprung auf Rang drei ist dennoch komfortabel: fünf Zähler auf den VfL Lübeck-Schwartau (38:16).

Souverän setzte sich der Tabellendritte gegen die HG Saarlouis durch. Mit 34:22 fegte der VfL die Saarländer von der Platte. Obwohl Schlusslicht und Schießbude im Unterhaus (schlechteste Abwehr mit 28 Gegentoren im Schnitt, Anm. d. Red.) ist Saarlouis so etwas wie der Angstgegner der Greve-Truppe. Diese verlor gegen die Saarländer die letzten drei Begegnungen, wurde beim 17:25 in der Hinrunde phasenweise vorgeführt. Am Samstag war das anders. Nach dem Seitenwechsel nahm die 14. Pleite im 14. Auswärtsspiel des Tabellenletzten deutliche Formen an (21:8/34.). „Wir haben Saarlouis vor der Pause schon den Zahn gezogen“, sagte VfL-Kapitän Martin Waschul, der geschont wurde. Abwehrchef Jan Schult ergänzte: „Wir waren heiß ohne Ende, hatten viel Tempo im Spiel und haben keine Luft rangelassen. Der Sieg war so auch in der Höhe verdient.“

Ebenso deutlich fiel die Pleite des Tabellenvorletzten Eintracht Hildesheim in Balingen aus. „Der Sieg geht in Ordnung – auch mit diesem klaren Ergebnis“, waren sich Balingens Coach Jens Bürkle und sein Gegenüber Gerald Oberbeck nach dem 31:22-Erfolg der „Gallier von der Alb“ über die Niedersachsen einig. Die Eintracht fand nicht ins Spiel, lag schnell mit 1:4 zurück (5. Minute). „Wir hatten dann in der ersten und in der zweiten Halbzeit eine Phase, in der wir ganz gut gespielt haben“, erklärte Oberbeck, „aber in der Deckung haben wir meistens keinen wirklichen Zugriff bekommen und vorne die Chancen liegen lassen.“ Eine 17:12-Pausenführung bauten die Balinger nach dem Seitenwechsel aus, führten fünf Minuten vor dem Ende sogar zweistellig (29:19). „Wir können stolz auf den deutlichen Sieg sein“, meinte HBW-Routinier Matthias Flohr.

Trotz der Klatsche hat die Eintracht nach wie vor intakte Chancen auf den Verbleib in Liga zwei. Vier Punkte trennen Hildesheim vom Tabellen-16. EHV Aue (18:36). Die Sachsen punkteten überraschend in Emsdetten (Endstand: 32:32). Nach der vierten Niederlage in Folge wird auch für die Rhein Vikings die Luft langsam dünner (20:34). „Über die ganze Spielzeit gesehen, hätten wir mindestens einen Punkt verdient gehabt“, urteilte Vikings-Anführer Ceven Klatt nach der 25:26-Derbypleite gegen Eintracht Hagen.

 

Vikings-Geschäftsführer Witte fordert: „Müssen alle ruhig bleiben.“

Nur vier Zähler liegen im Klassement zwischen dem Tabellen-15. Rhein Vikings (20:34 Punkte) und der HSG Konstanz (16:38), welche weiter – wie der ThSV Eisenach, Eintracht Hildesheim (beide 14:40) und Schlusslicht Saarlouis (10:44) – unter dem Strich rangiert. Vikings-Geschäftsführer René Witte erwartet nach der Heimpleite gegen Hagen einen Abstiegskampf bis zur letzten Sekunde: „Wir müssen alle ruhig bleiben und von Spiel zu Spiel denken. Nach dem kommenden Auswärtsspiel in Hamm beginnen für uns die Wochen der Wahrheit.“

In der oberen Tabellenhälfte haben die Verfolger nach der jüngsten Pleite des ASV Hamm-Westfalen gegen die SG BBM Bietigheim aufgeschlossen. Hinter den Westfalen (36:18 Punkte) kletterten die Wölfe aus Rimpar (35:19), welche in Konstanz mit 32:28 erfolgreich waren, auf Rang fünf. Nach der Coburger 21:26-Heimniederlage gegen Aufsteiger HC Elbflorenz Dresden sind die Oberfranken und die HSG Nordhorn-Lingen (28:24-Sieg in Wilhelmshaven/beide 34:20) punktgleich. Achter bleibt der HBW Balingen-Weilstetten (33:21).ar

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