Duell der Enttäuschten

29.03.2018

von Marcus Arndt

Schlusslicht Saarlouis hat die Balinger Erfolgsserie beendet. Eine Niederlage, die vor dem Heimspiel gegen Hamm auf das schwäbische Gemüt schlägt.

Ist das bitter. Nach drei Siegen in Folge verpasste der HBW Balingen-Weilstetten am vergangenen Freitag die erhoffte Trendwende, „macht nach zwei Schritten vorwärts immer wieder einen zurück“, wie es Jens Bürkle formuliert.

Duell der Enttäuschten

© Moschkon

Nach der bitteren Pleite in Saarlouis will der HBW Balingen-Weilstetten (im Bild Oddur Gretarsson) im Heimspiel gegen den ASV Hamm-West-falen wieder in die Spur finden. Das wird allerdings gegen den Tabellenfünften alles andere als einfach.

Der Balinger Trainer sah beim Schlusslicht „ein sehr schlechtes Spiel“ seiner Mannschaft. Auch Tage nach dem 28:29 in der Stadtgartenhalle ärgert er sich über die vierte Niederlage in der Rückrunde, welche die Schwaben wieder ein Stück zurückwirft. „Ich frage mich, wie wir so in ein Spiel gehen können“, kritisiert der Sportwissenschaftler, welcher die bittere Pleite akribisch mit seinem Personal aufgearbeitet hat. „Wir haben den Spielern ihre Fehler sehr hart vor Augen geführt“, erklärt Bürkle. Er fügt genervt hinzu: „Es kann einfach nicht sein, dass die ersten 14 Würfe von Saarlouis ohne Gegenwehr ins Tor gehen.“ Markant: das schwache Abwehrverhalten der Schwaben. „Es wurden Absprachen nicht eingehalten“, moniert der 37-Jährige, „das war richtig zäh.“ Und schlägt dem Bundesliga-Absteiger auf das Gemüt. Die Chance auf Platz vier haben die „Gallier von der Alb“ fahrlässig verspielt, „entsprechend ist die Stimmung“, nimmt der schwäbische Kommandogeber den Gesprächsfaden wieder auf.

Ohne Zweifel: Wie schon zu Beginn der Rückrunde blieben die Balinger blass, stehen vor dem Heimspiel gegen den Tabellenfünften aus Hamm (Samstag, 19 Uhr, SparkassenArena) unter Druck. „Ich will eine Abwehrleistung sehen, mit der wir in der Lage sind, gegen den ASV um Punkte zu spielen“, fordert Bürkle, welcher einen „robusten und eingespielten Gegner“ erwartet. Die Westfalen gehören zu den Top Fünf im Unterhaus, haben in den vergangenen Wochen jedoch den Erstliga-Aufstieg verspielt. Nach dem 27:25-Er-folg beim designierten Meister Bergischer HC unterlag das Team von Ex-Nationalspieler Kay Rothenpieler den Mitkonkurrenten aus Schwartau (Endstand: 26:28) und Bietigheim (27:31). Gegen die Rhein Vikings folgte vor Wochen-frist der nächste Nackenschlag. Mit 23:27 musste sich Hamm dem Branchenneuling geschlagen geben und rutschten im Klassement ab. Entsprechend unzufrieden war der ASV-Übungsleiter mit dem Auftritt seiner Truppe. „Wir hatten heute viele Baustellen im Spiel“, analysiert Rothenpieler, „haben überhaupt keinen Zugriff in der Deckung bekommen und konnten unser Tempospiel nicht aufziehen.“ Dabei waren die personellen Voraussetzungen besser als in den vergangenen Wochen: ASV-Abwehrchef Markus Fuchs feierte nach monatelanger Auszeit ein erfolgreiches Comeback. Auch Kreisläufer Jan Brosch, der beim 39:28-Kantersieg von Hamm über den HBW neunmal getroffen hatte, kehrte nach zwei Spielen Pause wieder auf die Platte zurück. „Das ist eine richtig gut besetzte Mannschaft“, urteilt Bürkle über die Westfalen, verweist auf „ein fantastisches Kreisläuferspiel“ sowie einen starken Rückraum um Regisseur Björn Zintel und den Österreicher Christoph Neuhold.

Personell wird sich beim HBW wenig tun. Keeper Tomas Mrkva, der zuletzt krank fehlte, hat bereits Anfang der Woche wieder mit der Mannschaft trainiert. Auch Christoph Foth (Ellenbogenprobleme) wird wohl spielen können. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Fabian Wiederstein. Der künftige Konstanzer klagt über Schmerzen in der Ober-schenkelrückseite.

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