Zollernalbkreis

Trockenes Wetter bringt weniger Abwasser

08.05.2018

Betriebsbericht 2017 dem Zweckverband Abwasserreinigung Balingen vorgelegt.

Das Jahr 2017 war aus Sicht der Abwasserreinigung ein relativ trockenes Jahr. Dies führte auch dazu, dass die Abwassermenge mit rund acht Millionen Kubikmeter 17 Prozent unter den Werten des Vorjahres lag. Es handelt sich dabei um die Abwassermenge, die aus den Mitgliedsgemeinden Balingen, Geislingen, Dotternhausen, Dormettingen und Albstadt-Laufen zur Kläranlage fließt.

Die Reinigungsleistung und die Abbauleistung der Kläranlage im vergangenen Jahr waren gut. Die extremen Witterungsbedingungen im Frühjahr 2017 mit Trockenheit und niedrigen Temperaturen führten allerdings dazu, dass es in der biologischen Reinigungsstufe, und hier insbesondere beim Stickstoffabbau, zur Erhöhung der Ablaufwerte gekommen ist. Sie liegen aber immer noch unter dem Grenzwert. Beim Phosphor wurde die seit vielen Jahren geringste Fracht in die Eyach geleitet. Dass sich die Witterungsverhältnisse auf den Kläranlagenbetrieb und die Reinigungsleistung auswirken, zeigte Ingenieur Gernot Molitor vom Büro Götzelmann auf. Insbesondere ist dabei auch der Fremdwasseranteil ein Thema, der durch die relativ trockene Witterung bei 58,4 Prozent lag. Der Wert ist zwar niedriger als im Vorjahr, liegt aber über dem Landesdurchschnitt. Dass die Maßnahmen und Bemühungen zur Reduzierung der Fremdwasserzuläufe in das Verbandsnetz weiterverfolgt werden müssen, darin sind sich alle Mitglieder und Verantwortlichen einig.

Das Jahr 2017 war vor allem durch Revisions- und Umbauarbeiten geprägt. So wurden am Nachklärbecken 1 die Betonschäden behoben. Die beiden Wärmetauscher der Faultürme wurden nacheinander saniert. Hier waren Undichtigkeiten aufgrund des Alters festgestellt worden. Beide Wärmetauscher sind wieder im Betrieb und es konnten bereits erhebliche Einsparungen bei der Wärmezuführung festgestellt werden.

Auf Grund des Alters der Kläranlage werden auch in den kommenden Jahren weitere Sanierungen und Nachrüstungen anstehen. Zur Aufrechterhaltung der Reinigungsleistung im Klärwerksbetrieb ist dies unerlässlich. Mit Zuversicht werde man gemeinsam die Aufgaben angehen, betonte der Geislinger Bürgermeister Oliver Schmid. Der Umwelt- und Gewässerschutz liege beim Zweckverband in guten Händen, insbesondere auch aufgrund des geschätzten Engagements des Kläranlagen-Personals, das einen ordnungsgemäßen und vorbildlichen Betrieb der Anlage gewährleiste.

Der Zweckverband Abwasserreinigung Balingen betreibt im Einzugsgebiet der Kläranlage über 30 Regenbecken. Die eingebauten Schaltanlagen überwachen die Funktion der Regenüberlaufbecken, die Abflussdrossel und deren wassermengenabhängige Regelung sowie Füllstandsmessungen und Überlaufhäufigkeiten. Die Daten werden an die Zentralstation auf der Kläranlage weitergeleitet. Dort sind diese Betriebsdaten zu dokumentieren. In einem jährlich abzugebenden Betriebsbericht werden sie den Genehmigungsbehörden gemeldet.

Jedes Jahr werden zwei bis drei Schaltanlagen erneuert. Dies sieht das Mehrjahresprogramm für die Modernisierung der Regenbecken vor. Bereits 2017 war unter anderem die Erneuerung der Schaltanlagen an den Regenüberlaufbecken Geislingen und Reithalle vorgesehen. Ebenso war die Umrüstung des Regenüberlaufbeckens Dürrwangen geplant.

Aus Kapazitätsgründen bei den ausführenden Firmen konnten die Maßnahmen nicht gänzlich umgesetzt werden. Die Aufträge sollen baldmöglichst vergeben werden. Der Auftragsumfang für die drei Schaltanlagen beläuft sich auf rund 55 000 Euro je Schaltanlage. Insgesamt ist mit einem Auftragsvolumen von rund 165 000 Euro zu rechnen. Die Leistungen werden beschränkt ausgeschrieben.

Der Verbandsvorsitzende wurde ermächtigt, die Aufträge zu vergeben.

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