Lübeck-Schwartau bleibt Angstgegner des Meisters

15.05.2018

von Marcus Arndt

Die SG BBM Bietigheim steigt neben dem Bergischen HC in die Bundesliga auf. Das Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer zementierte mit einem 38:33-Erfolg über den TV Emsdetten Rang zwei – kann in den finalen drei Rundenspielen von den Verfolgern nicht mehr eingeholt werden.

Die Viaduktstädter, welche in der Vorsaison noch knapp gescheitert waren, sind nach 2014 wieder erstklassig. „An den Aufstieg habe ich vor dieser Runde nie gedacht“, gestand Mayerhoffer nach dem Erfolg gegen Emsdetten ein.

Lübeck-Schwartau bleibt Angstgegner des Meisters

© Moschkon

Erwartungsgemäß setzte sich der HBW Balingen-Weilstetten (im Bild Christoph Foth) gegen Wilhelmshaven deutlich.

Nicht grundlos, schließlich waren die Voraussetzungen für den neuerlichen Sprung in die Beletage des deutschen Handballs nicht gegeben. Einige Leistungsträger hatten den Klub verlassen, sahen in Bietigheim wohl keine Perspektive. Doch um Kapitän Patrick Rentschler bildete sich eine verschworene Gemeinschaft, in der den Neuzugängen eine wichtige Rolle zukam. „Alle haben super zu uns gepasst, jeder hat uns durch seine Persönlichkeit weitergebracht“, sagte der SG-Coach über die fünf Transfers. Heraus kam eine „außergewöhnliche Mannschaft, die hart gearbeitet und sich den Erfolg verdient hat“, so Mayerhoffer weiter, welcher den Vize-meister am Ende dieser Spielzeit mit unbekanntem Ziel verlässt.

Hinter den beiden Aufsteigern aus dem Bergischen Land und Bietigheim reihen sich der VfL Lübeck-Schwartau (48:22 Punkte) und die Bundesliga-Absteiger Coburg (46:22), welcher das Franken-Derby gegen die Wölfe aus Rimpar mit 17:22 verloren hat, und Balingen (45:25) ein. Zum zweiten Mal in dieser Runde musste sich der Meister den Nord-deutschen geschlagen geben. Anfang Dezember beendete der VfL die 30:0-Punkteserie des BHC in der Klingenhalle, fünf Monate später unterlagen die Westdeutschen in Schwartau. Markant: Der Fusionsklub aus Solingen und Wuppertal blieb auswärts bis zum 35. Spieltag ohne Punktverlust. „Ich bin mit der Leistung von uns nicht zufrieden“, haderte Sebastian Hinze nach dem 22:24 und ergänzte: „Wir haben keine Ideen gegen Lübecks Taktik, das Tempo so krass aus dem Spiel zu nehmen, gehabt.“ Sein Gegenüber Torge Greve räumte unumwunden ein: „Unser Stil war vielleicht ein wenig ,old school‘, aber damit konnten wir den Primus nerven . . .“

Rauf in der Tabelle ging es für den HBW Balingen-Weilstetten, welcher gegen den abstiegsbedrohten Wilhelmshavener HV mit 31:24 erfolgreich war. Dass die „Gallier von der Alb“ bereits zur Pause mit 15:9 vorne lagen, führte Routinier Matthias Flohr darauf zurück, „dass wir sehr dominant und konsequent aufgetreten sind“. Einzig bis zum 8:9 in der 23. Minute präsentierten sich die Jadestädter auf Augenhöhe, fielen aber bereits kurz nach dem Seitenwechsel mit 10:19 (34. Minute) zurück. Geschäftsführer Wolfgang Strobel war mit dem Auftritt der Bürkle-Truppe zufrieden, hakte das Duell mit Wilhelmshaven allerdings schnell ab, dachte schon an die Begegnung mit dem Tabellendritten aus Schwartau in zwei Wochen: „Nächstes Mal wollen wir den achten Heimsieg in Folge. Wichtig ist dabei, dass wir die Halle voll bekommen.“

Während an der Spitze nur noch marginal rotiert wurde, kämpft im Tabellenkeller noch ein Quartett gegen den Abstieg. Hinter den punkgleichen Klubs aus Aue, das im emotionalen Sachsen-Derby in Dresden punktete (Endstand: 23:23), und Wilhelmshaven (beide 24:46) folgen Eisenach (22:48) und Konstanz (18:52). Wie schon in der Hinrunde führte die HSG vom Bodensee gegen Eintracht Hagen mit sechs Toren Vorsprung, doch wiederum sorgte Dominik Waldhof mit dem finalen Wurf für die Ergebniswende, traf zum 34:33 für die Westfalen.

Komplettiert wurde der Spieltag in Hildesheim (gegen Saarlouis), Dessau (gegen Eisenach), Essen und Düsseldorf. Zweimal wurden die Punkte geteilt. Im West-Derby gewann der TUSEM mit 37:33 gegen den ASV Hamm-Westfalen. Der Branchenneuling Rhein Vikings unterlag der HSG Nordhorn-Lingen mit 15:18.

 

Hildesheim steht als zweiter Absteiger fest

Am 35. Spieltag – genau ein Jahr nach dem Zweitliga-Aufstieg in der Relegation bei Eintracht Hagen – steigt die Eintracht aus Hildesheim nach dem Unentschieden im Kellerduell gegen Schlusslicht HG Saarlouis wieder in die 3. Liga ab. „Auch wenn wir heute handballerisch durch die vielen Ausfälle einige Schwächen gezeigt haben, hat die Mannschaft großen Charakter und Einsatz gezeigt“, erklärte Eintracht-Coach Gerald Oberbeck nach dem 25:25. Der Punktgewinn war für die Niedersachsen allerdings zu wenig, um eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt weiterhin zu wahren.

Den direkten Wiederabstieg konnten die Hildesheimer nicht verhindern – sie stehen neben Saarlouis als zweiter Absteiger fest. Auch die Chancen der HSG Konstanz auf den Verbleib in Liga zwei sind nach der bitteren 33:34-Pleite am vergangenen Samstag in Hagen nunmehr auf ein Minimum gesunken. Trotz unklarer Ligazugehörigkeit steht der Kader der Bodensee-Truppe beinahe. Selbst im Falle des Abstiegs wird es keine weiteren Abgänge mehr geben, drei Neuzugänge hat die HSG präsentiert. Neben Fabian Wiederstein aus Balingen soll noch ein weiterer Kreisläufer verpflichtet werden.ar

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