Hält die Heimserie des HBW?

25.05.2018

von Marcus Arndt

Am Samstagabend erwartet der Balinger Bundesliga-Absteiger den drittplatzierten VfL Lübeck-Schwartau. Ein weiteres Top-Spiel für die „Gallier von der Alb“.

In Solingen riss am vergangenen Spieltag die Serie der Schwaben nach drei souveränen Siegen in Folge. „Sehr ärgerlich“, bilanziert Jens Bürkle, welcher gegen die Branchengrößen „nicht ohne Punkte rausgehen möchte.“

Hält die Heimserie des HBW?

© Moschkon

In der SparkassenArena hat Balingen-Weilstetten seit Februar nicht mehr verloren. Mit Lübeck-Schwartau kommt nun aber ein anspruchsvoller Gegner.

Beim Meister Bergischer HC war ohne Zweifel mehr drin für den Tabellenfünften. „Am Ende haben wir allerdings ein paar Fehler zu viel gemacht“, wie es der Balinger Coach formuliert, „und die Löwen haben abgeklärt ihr Ding durchgezogen.“ Trotz der knappen 24:26-Niederlage zog der 37-Jährige ein positives Fazit: „Wir halten die beste Mannschaft der Liga lange unten mit den Toren und stehen sehr gut in der Abwehr.“ Allein im Angriff hakte es in der Crunchtime. „Ein vernünftiger Auftritt von uns – auch wenn wir verloren haben“, urteilt der Sportwissenschaftler, welcher vor den beiden letzten Saisonspielen gegen Schwartau (morgen, 18.30 Uhr, SparkassenArena) und beim Vizemeister SG BBM Bietigheim (2. Juni, 18.30 Uhr, EgeTrans Arena) sein Team in die Pflicht nimmt: „Wir sollten mit einem Heimsieg die Chance auf Platz vier am Leben halten.“ Nur ein Zähler trennt die „Gallier von der Alb“ aktuell vom Tabellennachbarn aus Coburg (46:26 Punkte).

Der morgige Kontrahent aus Schleswig-Holstein hat in den vergangenen beiden Wochen Rang drei zementiert: mit Erfolgen über die Aufsteiger BHC (Endstand: 24:22) und Bietigheim (28:18). Für Schwartau ist die beste Platzierung seit dem Aufstieg 2008 möglich. Klar, dass die Protagonisten neben der Platte sehr zufrieden sind. Nach dem Kantersieg über den Vizemeister gab Torge Greve seiner Mannschaft bis Mittwoch frei. „Das haben sich die Jungs verdient“, betont der VfL-Kommandogeber. Begeistert fügt er hinzu: „Das haben sie einfach klasse gemacht. Toll diese Spielfreude, diese Konsequenz in der Abwehr – das zeigt den Charakter der Mannschaft.“ Und Keeper Dennis Klockmann, mit 14 Paraden einmal mehr überragend, ergänzte: „Sackstark, dass wir uns mit dem Sieg gegen den BHC nicht zufrieden gegeben, einfach weitergemacht haben. Und das obwohl bei uns der Akku leer ist.“

Trotz einer ebenso langen wie intensiven Spielzeit geht der VfL mit leichten Vorteilen in das morgige Top-Spiel in der „Hölle Süd“. „Aktuell – neben den Löwen – die vielleicht beste Mannschaft der Liga“, betont Bürkle und verweist auf die „hohe Deckungsqualität“ des Tabellendritten. Der kassierte nur 863 Gegentore in der laufenden Runde, stellt die beste Abwehr im Bundesliga-Unterhaus. „Ein unheimlich robuster Gegner“, so der frühere Bundesliga-Spieler weiter, „von der Körperlichkeit ist Schwartau ein Erst?ligist.“ Der Kader von Lübeck-Schwartau ist exzellent besetzt: mit Klockmann im Kasten sowie den erfahrenen Strategen Jan Schult und Rickard Akermann im Rückraum. Auch den Abgang von Top-Torjäger Oliver Milde im Winter zu den klassenhöheren Füchsen aus Berlin kompensierten die Norddeutschen ohne Probleme – mit einer homogenen Mannschaftsleistung und „einem sehr guten Transfer“ (O-Ton Bürkle). Der polnische Nationalspieler Pawel Genda (MMTS Kwidzyn) wechselte von der Weichsel an die Trave, erzielte in 16 Begegnungen satte 69 Treffer für den VfL. „Schwartau ist für mich der Topfavorit in der kommenden Runde“, blickt Bürkle voraus, „die Mannschaft besitzt Qualität und ist extrem eingespielt.“

Nichtsdestotrotz visiert er im finalen Heimspiel der Saison 2017/18 den achten Sieg in Folge an. Verzichten muss er weiterhin auf Markus Stegefelt (Kreuzbandriss) sowie die Routiniers Lars Friedrich (Rückenprobleme) und Marouen Maggaiz (Adduktorenanriss).

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