Dotternhausen

„Existenz der Heidelerche ist K.-o.-Kriterium“

04.06.2018

von Rosalinde Conzelmann

Naturschützer wenden sich vor der Sitzung am Dienstag erneut an den Regionalverband Zollernalb. Mögliche Sprengungen werden verurteilt.

Nachdem es so aussieht, dass die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Neckar-Alb am nächsten Dienstag für die Süderweiterung auf dem Plettenberg grünes Licht (an viele Bedingungen geknüpft) gibt, laufen die Naturschutzverbände Sturm. Im Namen des Verbände NABU, BUND, Schwäbischer Albverein und „Die NaturFreunde“ hat das Naturschutzbüro Zollernalb im Einvernehmen mit dem Verein NUZ (Natur- und Umweltschutz Zollern-alb) und in Absprache mit dem Landesnaturschutzverband (LNZ) aktuell am 1. Juni eine Stellungnahme verfasst und an den Regionalverband Neckar-Alb geschickt.

Hintergrund ist das zwischenzeitlich nachgewiesene Brutvorkommen der Heidelerche auf dem Plettenberg. In den Unterlagen der Verbandsversammlung fällt die Bewertung dieses Umstands nach Meinung der Naturschützer zu gering aus.

Verfasser Herbert Fuchs weist darauf hin, dass die Heidelerche, die bis 1974 auf dem Plettenberg heimisch war, die Hochfläche nun zurückerobert hat. Die Heidelerche steht als streng geschützte Art auf der Roten Liste Baden-Württembergs. „Stärkere Schutzgründe und -vorschriften gibt es nicht“, heißt es in dem Schreiben. Das neu entdeckte Vorkommen dieser Vogelart stellt nach Überzeugung der Naturschutzverbände eindeutig ein K.-o-Kriterium dar. Deshalb sei dringend der Verzicht auf die vorgesehene Planung angezeigt.

Fuchs schreibt noch, dass es Gerüchte gibt, dass die Firma Holcim Sprengungen durchführen müsse, die die Bruten des Steinschmätzers und der Heidelerche zer- oder schwer stören würden: „Sollte sich das bewahrheiten, sehen wir hier eine schwere Umweltstraftat.“

Der Stellungnahme sind noch kritische Erläuterungen zu einzelnen Aussagen in den Sitzungsunterlagen angefügt, die nach Ansicht der Naturverbände falsch oder unvollständig sind. Zudem ist eine Liste mit 47 festgestellten Vogelarten im geplanten Erweiterungsgebiet und am Berg-Osthang beigefügt.

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