Heiligenzimmern

Stammzellenspender schenkt zweite Lebenschance

27.06.2018

von Bettina Stehle

Mit seiner Stammzellenspende hat der 24-jährige Marius Stehle einem Blutkrebspatienten geholfen. Der Heiligenzimmerner hat kaum Nebenwirkungen gespürt.

Marius Stehle hat kürzlich eine Stammzellenspende für einen Blutkrebspatienten gemacht. Mit der Veröffentlichung möchte er sich nicht selbst in Szene setzen, sondern andere ermutigen, sich bei der DKMS registrieren zu lassen und im Ernstfall auch zu spenden.

Stammzellenspender schenkt zweite Lebenschance

© Privat

Während der vierstündigen Entnahme schaute sich Marius Stehle mit drei weiteren Spendern einen Film an.

Bereits vor fünf Jahren hat sich der 24-Jährige bei der DKMS als potenzieller Stammzellenspender registrieren lassen. Vor einigen Wochen kam dann ein Brief von der Zentrale, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass er als möglicher Spender in Frage komme.

Eine Blutentnahme beim Hausarzt für die Bestätigungstypisierung folgte und ein Gesundheitscheck in einer Entnahmeklinik. Dabei wurde bestätigt, dass seine Stammzellen für einen Blutkrebspatienten passen und die Vorbereitungen für Spender und Empfänger beginnen konnten. Nach wenigen Wochen war es soweit und es ging in die Spendenphase.

So war die Situation für den Spender

Fünf Tage vor der Spende musste sich der Lehramtsstudent zwei Mal täglich spritzen, um seine Stammzellen zu mobilisieren. Dann reiste er erneut zum Entnahmezentrum. „Ich war nicht aufgeregt, musste aber dauernd daran denken, wie es wohl dem Empfänger geht, welche Hoffnungen er hat und ob diese erfüllt werden können,“ erzählt Marius Stehle von seinen Gefühlen.

Der eigentliche Spendenvorgang verlief reibungslos. „Ich wurde an den Zellseparator angeschlossen und beobachtete, wie das Blut aus dem einen Arm entnommen wurde, im Separator gefiltert und in den anderen Arm wieder eingeführt wurde. Insgesamt dauerte der Eingriff vier Stunden. Dabei wurde ich von den Ärzten bestens betreut. Überhaupt kann ich nur Gutes über die DKMS berichten. Alle waren zuvorkommend und freundlich. Während der Spende habe ich mit drei weiteren Spendern, die mit mir im gleichen Zimmer waren, einen Film angeschaut.“

Nach der Entnahme war Marius Stehle ein paar Tage etwas platt, sonst hatte er keinen Nebenwirkungen. Was ist es für ein Gefühl, einem ernsthaft Erkrankten eine zweite Lebenschance schenken zu können? „Es ist ein sehr gutes Gefühl. Für mich war es kein Aufwand und eine Selbstverständlichkeit,“ antwortet der junge Heiligenzimmerner.

Von dem Empfänger weiß er bis jetzt nur, dass es ein erwachsener Mann aus Neuseeland ist. Denn in Deutschland gilt bei der Stammzellenspende eine zweijährige Anonymitätsfrist. Erst danach können die Daten ausgetauscht werden. „Meine ganze Hoffnung ist es nun, dass meine Spende geholfen hat. Ich würde es jederzeit wieder tun, denn es verlief alles problemlos für mich“, resümiert er.

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