Gammertingen

Geglückte Begegnungen eröffnen neue Blickwinkel

12.07.2018

Der Mariaberger Tag 2018 zog in diesem Jahr mit rund 5500 Gästen mehr Besucher nach Gammertingen, als in den Jahren zuvor.

Ausnahmsweise fand der Tag nicht am ersten, sondern am 2. Juliwochenende statt. Wieder einmal konnte das Konzept, sich „von Mensch zu Mensch“ auf Augenhöhe zu begegnen dank vieler Helfer umgesetzt werden. Neben Spiel und Spaß standen die Angebote und Präsentationen zum Thema Inklusion im Zentrum. Menschen mit und ohne Behinderung sollen zusammenkommen. Das ist an diesem Tag tausendfach geglückt.

Geglückte Begegnungen eröffnen neue Blickwinkel

© Privat

Der Mariaberger Tag war auch in diesem Jahr ein echtes Familienfest mit Angeboten und Unterhaltung für alle Besucherinnen und Besucher, egal, ob mit oder ohne Behinderung.

Wie die Blume von Nadine auf dem Einladungsflyer, der gleichzeitig Plan und Gewinnspiel war, leuchtete auch der Stadtteil Mariaberg an diesem Tag. Das mag zum einen an der Sonne gelegen haben, vor allem lag es jedoch an den Menschen, die sich offen begegneten. Zur Eröffnung des Programms begrüßte Vorsitzender Rüdiger Böhm vor dem Gottesdienst die Gäste im Festzelt. Später übernahm er die Führungen durch die Klosterkirche und stand, wie sein Vorstandskollege Michael Sachs für Gespräche und Informationen zur Verfügung. Beim feierlichen Gottesdienst, der vom Tanzkreis unter der Leitung von Annerose Heppenheimer und der Bläserei Mariaberg unter der Leitung von Atsuko Kawakami mitgestaltet wurde, wurde das Thema „Die Taube und das Leben Jesu“ beleuchtet. Pfarrer Hans Heppenheimer nahm das Bibelwort „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ wörtlich und setzte es gedanklich ins Jetzt und Heute: Was war das für ein Kind und später Jugendlicher, der die Erwartungen der Eltern immer wieder enttäuschte?

Nach dem Gottesdienst konnten sich die Gäste beim Mittagessen im Zelt oder an den unterschiedlichsten Ständen rund um den Marktplatz körperlich stärken. Verschiedene Angebote erlaubten danach eine individuelle Zusammenstellung und Wahl des Programms. Neben der Klosterkirche stand das Atelier von Gernot Bizer für Besucher und Gespräche offen. Für musikalische Unterhaltung sorgten die Schulband, die Musikgruppe unter der Leitung von Hans-Christoph Bitzer, ein Panflötenkonzert und die Musikkapelle Feldhausen-Harthausen.

Kinder kommen gerne

Viele Besucher kennen den Mariaberger Tag und kommen seit vielen Jahren. Für manche Eltern und Großeltern ist das Angebot für die Kinder besonders attraktiv. Denn alle Aktivitäten vom Malen – mit der Maschine oder mit der Hand – bis hin zu Geschicklichkeitsspielen sind bestens betreut. Beim Bungee-Trampolin bei der Klosterkirche konnte man dem Himmel ein wenig näher kommen. Aber auch beim abenteuerlichen Seilsprung über dem Abgrund oder an der Kletterwand sammelten die Kleinen „gesicherte“ Grenzerfahrungen. Besonders die Mädchen zeigten, dass sie an Wagemut in nichts den Jungs nachstehen.Im Ehemaligenkaffee bei Livemusik der Schulband aßen Andrea Hannabach und eine Arbeitskollegin frisch zubereiteten und noch heißen Flammkuchen. Sie waren aus Tuttlingen angereist. Hannabach hat 1980 in Mariaberg ihre Ausbildung gemacht und bringt oft andere Gäste mit, damit diese sehen, was möglich sei: „Ich bin wie jedes Jahr begeistert, auch wie sich die ganze Einrichtung weiterentwickelt hat, das Gemeinsame ist toll.“ Familie Schumacher aus Gammertingen zeigte ihrer Enkelin den ehemaligen Arbeitsplatz.

Martin Schumacher hat von 1971 bis 1989 als Erziehungsleiter im Schwerbehindertenbereich gearbeitet. Seine Frau Maria arbeitete bis 1997: „Wir kommen immer, wenn es Ehemaligentreffen gibt, auch bei Vernissagen, dieser Tag ist zudem ganz wichtig für die Behinderten und ihre Angehörigen.“ Ein Paar im sportlichen Fahrrad-Outfit stärkte sich bei Kaffee und Kuchen im Schulcafé. Der Anstieg, so die beiden aus Frohnstetten, erlaube als Kalorienausgleich mindestens eine der Torten zu essen.

Dabei sein ist wichtig

Teilhaben am Geschehen ist für den erwachsenen Michael wichtig. Er lebt in der Mariaberger Außenwohngruppe in Sigmaringen und freute sich auf die Zirkusvorführung des „Zirkus Kuuletti“. Während er wartete, erzählte er von seiner Arbeit und wie wichtig sie sei. Die Akrobaten erhielten nach ihren Vorführungen von ihm und den anderen reichlich Beifall im Klosterhof. Gleichzeitig bekam die Musikkapelle Feldhausen-Harthausen ebenfalls Beifall im Festzelt. Dort konnte man den gelungenen Tag noch bis 19 Uhr ausklingen lassen.

Info Detailinformationen über Mariaberg e.V. gibt es im Organigramm sowie in der Broschüre „Wir in Mariaberg“, über mariaberg.de

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