Dänischer Style nimmt Schwaben alle Optionen

30.07.2018

von Marcus Arndt

Der HBW Balingen-Weilstetten platzierte sich beim S-Cup in Altensteig an sechster Stelle. Nach der Auftaktniederlage gegen den HC Erlangen besiegten die „Gallier von der Alb“ den klassentieferen VfL Pfullingen. Im finalen Duell mit dem Schweizer Erstligisten Otmar St. Gallen brachen die Schwaben nach der Pause ein.

Intensiv trainierte und testete die neu formierte Mannschaft von Coach Jens Bürkle in den vergangenen Wochen. Trotz der hohen Belastung präsentierten sich die Schwaben beim Klassiker im Schwarzwald en gros konkurrenzfähig.

Dänischer Style nimmt Schwaben alle Optionen

© Eibner

Beim S-Cup in Altensteig kassierten die „Gallier von der Alb“ im Spiel um Platz fünf eine klare Niederlage gegen den TSV Otmar St. Gallen (Endstand: 20:27).

Auch im dritten Vorbereitungsspiel gegen einen Erstligisten kassierte der HBW eine knappe Niederlage. Wie schon beim Marktplatzturnier in Esslingen war Balingen-Weilstetten auch dem HC Erlangen ein adäquater Spielpartner, lag zur Pause nur mit 14:16 zurück und blieb auch nach dem Seitenwechsel dran. „Wir waren zwar das ganze Spiel über in Schlagdistanz“, blickt Manager Wolfgang Strobel auf das Freitagsspiel zurück, „haben es allerdings nicht geschafft auszugleichen oder in Führung zu gehen.“ Nichtsdestotrotz seien just solche Begegnungen gegen höherklassige Gegner wichtig für die Entwicklung der Mannschaft, so der frühere Kapitän der Schwaben weiter. Am Ende setzten sich die Mittelfranken mit 29:26 durch – Strobel war dennoch zufrieden: „Beide Mannschaften haben trotz tropischer Temperaturen eine hohe Intensität an den Tag gelegt. Erlangen hat unsere Fehler gnadenlos genutzt. Aber die Mannschaft hat es gut gemacht, war sehr aggressiv – das zeigt auch die Rote Karte für Marcel Niemeyer nach 45 Minuten. Insgesamt war es ein guter Test.“

Noch besser war der Auftritt des Ex-Erstligisten gegen den VfL Pfullingen – allerdings erst nach dem Seitenwechsel. Ohne Ex-Nationalspieler Martin Strobel – er hatte sich im Duell mit Erlangen eine Fersenprellung zugezogen – taten sich die Kreisstädter gegen den württembergischen Rivalen aus dem Echaztal in Durchgang eins sehr schwer. „Hinten lief alles gut. Im Angriff hat uns die letzte Konsequenz jedoch gefehlt“, analysiert Wolfgang Strobel. Beim 6:5 ging der HBW erstmals in Führung, verpasste es aber, sich deutlich abzusetzen. Mit 12:9 lagen die Balinger nach 30 Minuten vorne. Im zweiten Durchgang lief es dann besser. Beim 20:10 wurde es bereits zweistellig. „Je länger das Spiel dauerte, desto müder wurde Pfullingen“, sagt Strobel. Mit einem starken Jonas Baumeister im Kasten baute der Ex-Erstligist den Vorsprung sukzessive aus. Der Sieg fiel mit 35:20 letztlich klar aus. „Ich bin froh, dass es keine Zitterpartie mehr wurde“, betont Strobel, „im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.“

Um Platz fünf spielte schließlich der Fusionsklub aus Balingen und Weilstetten, traf gestern auf den Schweizer Erstligisten Otmar St. Gallen. Dieser hatte sich nach der Auftaktniederlage gegen den TVB Stuttgart (Endstand: 26:30) glanzlos mit 32:28 gegen Gastgeber Altensteig durchgesetzt, „und sich eine kleine Pause gegönnt“, wie es Bürkle formuliert. Im Duell mit den Eidgenossen, welche Mitte Juli den dänischen Europameister Bo Spellerberg als neuen Spielertrainer präsentierten, setzte sich zunächst keine der beiden Mannschaften entscheidend ab. Zur Halbzeit führten die „Gallier von der Alb“, die erneut auf Regisseur Strobel verzichten mussten, mit 10:9. „Da müssen wir deutlicher vorne liegen“, moniert Bürkle, der in der Folge einen „super starken Gegner“ sah. Zunehmend war die Handschrift von Spellerberg zu erkennen. Dieser nahm im Angriff konsequent seinen Torhüter von der Platte, ließ die Eidgenossen nach dänischem Vorbild agieren. „St. Gallen hat im Sieben gegen Sechs ein unglaubliches Tempo gespielt“, so der 37-Jährige weiter, „und unsere Fehler gnadenlos bestraft.“ Beim 17:19 verkürzte der HBW letztmals. „Doch dann brechen wir vollkommen ein“, räumt der 37-Jährige unumwunden ein. Er fügt abschließend hinzu: „Das Spiel hat uns schonungslos aufgezeigt, um welche Dinge wir uns noch kümmern müssen.“

 

Wanderpokal geht an die HSG Wetzlar

Die HSG Wetzlar hat gestern Nachmittag den 24. S-Cup in Altensteig gewonnen. Im Endspiel siegten die Mittelhessen gegen Frisch Auf Göppingen mit 29:26. An dritter Stelle reihte sich der TVB Stuttgart ein, welcher im kleinen Finale über den Ligakonkurrenten HC Erlangen erfolgreich war (Endstand: 24:21). Hinter dem Bundesliga-Quartett folgte Otmar St. Gallen (27:20 gegen Balingen-Weilstetten). Bereits am Freitagabend hat das Turnier im Schwarzwald begonnen: mit Siegen der Favoriten. Während sich Göppingen (40:39 gegen Pfullingen) und Erlangen (29:26 gegen Balingen-Weilstetten) schwer taten, bezwangen Stuttgart und Wetzlar souverän. Mit 47:17 fegte das Team von Trainer Kai Wandschneider Gastgeber TSG Altensteig von der Platte. Auch im Halbfinale dominierten die Lahnstädter, waren über Stuttgart mit 33:22 erfolgreich. „Überraschend“, sagte Wandschneider nach dem Spiel. Er fügt hinzu: „Von Anfang an super in der Deckung und stark auf der Torwartposition. Wir haben das volle Rohr durchgezogen. Die Jungs spielen schon als Team, das ist mir wichtig zu sehen. Wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn er noch lang ist.“ Im zweiten Semifinale besiegte der Alt-meister aus Göppingen die Mittelfranken (27:22). ar

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