Balingen

Das Geld fließt in die Sanierung

09.08.2018

Bei der Sitzung des Zweckverbandes Abwasserreinigung wurden die nächsten großen Investitionen besprochen.

Bei der Sitzung des Zweckverbandes Abwasserreinigung Balingen waren die Ausgaben im laufenden und kommenden Haushalt ein zentrales Thema.

Die Haushaltssatzung sowie der Haushaltsplan 2018 des Verbandes wurden vom Regierungspräsidium Tübingen genehmigt. Insgesamt sind Einnahmen und Ausgaben von rund je 4,2 Millionen Euro vorgesehen. Das Rechnungsjahr 2017 verlief weitestgehend planmäßig, vermeldete Verbandsrechner Jürgen Eberle. Die Betriebskostenumlage wurde auf rund 1,664 Millionen Euro festgesetzt und prozentual auf Balingen, Geislingen, Dotternhausen, Albstadt-Laufen und Dormettingen verteilt.

Schuldenstand hat sich erhöht

Die Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungshaushalts lagen im Jahr 2017 bei 2,073 Millionen Euro. Die Personalausgaben schlugen mit nahezu 623.000 Euro zu Buche. Für Unterhaltungsmaßnahmen waren 362.500 Euro angesetzt. Für den laufenden Betrieb und die Bewirtschaftung der Kläranlage mussten 733.000 Euro ausgegeben werden. Die Abwasserabgabe ans Land kann voraussichtlich vollständig mit Maßnahmen zur Fremdwasserreduzierung und Kanalsanierungen verrechnet werden.

Die Investitionsumlage des Verbandes lag 2017 bei rund 789.000 Euro. Investiert wurde insbesondere in die Erweiterung des Betriebsgebäudes der Kläranlage, die Verlegung des Gasmessraumes, in die Erneuerung der Wärmetauscher an den Faultürmen und die Modernisierung von Regenüberlaufbecken. Der Schuldenstand des Verbandes hat sich 2017 geringfügig auf 2,295 Millionen Euro erhöht. Eine beherrschbare Größe, wie Verbandsrechner Jürgen Eberle meinte, die Spielraum für neue, notwendige Investitionen in die Anlage lasse.

Becherwerk wird ersetzt

So ist beispielsweise das Becherwerk der Klärschlammvergasungsanlage über 15 Jahre alt. In den letzten Jahren wurde es mehrfach durch das Betriebspersonal instand gesetzt. Zwischenzeitlich zeigen sich jedoch starke Verschleißerscheinungen, einige Teile sind bereits komplett verbogen. Eine grundlegende Wartung und Generalüberholung der beweglichen Teile ist erforderlich. Für die Erneuerung entsteht ein Gesamtaufwand in Höhe von 27.000 Euro. Der Strahlungsrekuperator ist ein wesentliches Bauteil zur Gaskühlung in der Klärschlammvergasungsanlage. Durch häufige Reparaturen sowie Korrosionserscheinungen ist der Rekuperator derart verschlissen, dass ein Austausch zwingend erforderlich ist. Er kostet 88.500 Euro.

In nächster Zeit stehen auf der Kläranlage und an Anlagen im Verbandsgebiet verschiedene Maßnahmen an.

Das Labor der Kläranlage Balingen wurde beim Bau in den 1970er-Jahren ausgestattet und vor rund 20 Jahren teilweise ergänzt. Die gesetzlichen Anforderungen, aber auch die Arbeitsschutzvorgaben erfordern eine Erweiterung und Erneuerung der Laborräume und Gerätschaften. Dabei ist von Kosten von rund 155 000 Euro auszugehen.

Pumpen zeigen Altersschwäche

Ein Großteil der auf der Kläranlage vorhandenen Pumpen und Rohrleitungen im Pumpenkeller stammen noch aus den 1970er- Jahren. Die eingebaute Pumpentechnik muss immer häufiger gewartet werden. Bei den verzinkten Rohrleitungen treten vermehrt Undichtigkeiten auf. Es ist daher erforderlich, die Anlagentechnik und die Rohrleitungen nach und nach zu erneuern. In der Vergangenheit wurden bereits die Umwälzpumpen einschließlich verschiedener Rohrleitungen ausgetauscht.

In diesem Jahr werden die Frischschlammpumpen und die Verrohrung ausgetauscht. Die Kosten werden auf 46.000 Euro geschätzt.

Sanierung der Trafostation

Zur Stromversorgung der Kläranlage Balingen betreibt der Zweckverband eine Trafostation, die aus dem Jahr 1976 stammt. Sie beinhaltet neben der Stromeinspeisung die Mittelspannungsschaltanlage, zwei Trafos sowie die Niederspannungshauptverteilung. Seit einiger Zeit ist einer dieser Trafos defekt und muss erneuert werden. Im vergangenen Jahr ist ein Brand in einem der Mittelspannungsschaltschränke aufgetreten. Geplant ist, einen Trafo zu erneuern und den zweiten zu sanieren. Die Mittelspannungsschaltanlage sowie die Niederspannungshauptverteilung werden ebenfalls erneuert. Zudem ist am Trafogebäude das Dach undicht und muss dringend saniert werden, ebenso die Fassade des Gebäudes. Insgesamt fallen hier Kosten von etwa 75.000 Euro an.

Kanal wird befahren

Die Verbindungssammler müssen in regelmäßigen Abständen befahren und saniert werden.

Der viereinhalb Kilometer lange Kanalabschnitt Streichen bis Dürrwangen steht aktuell an. Der Kostenaufwand für diese Maßnahmen wird auf etwa 70.000 Euro geschätzt.

Die nächste Sitzung der Verbandsversammlung findet am Donnerstag, 15. November, statt.

Interessierte Bürger sind dazu eingeladen. Die einzelnen Tagesordnungspunkte sind auf klaeranlage-balingen.de nachzulesen.

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