HBW demontiert EHF-Cupteilnehmer Hard

10.08.2018

von Marcus Arndt

Erfolgreich testete der Balinger Zweitligist am Donnerstagabend. Im finalen Vorbereitungsspiel setzte sich das Team von Trainer Jens Bürkle mit 27:18 gegen die Roten Teufel vom Bodensee durch. Nächste Woche starten die Schwaben im DHB-Pokal bereits in die Saison.

Erfolgreiche Generalprobe vor einem freien Wochenende. Gegen Alpla HC Hard dominierte der Balinger Handball-Zweitligist in Durchgang eins (14:9) und baute den Vorsprung nach der Pause weiter aus.

HBW demontiert EHF-Cupteilnehmer Hard

© Eibner

Souverän setzte sich gestern Abend das Team um Kapitän Martin Strobel im Test gegen die Roten Teufel vom Bodensee mit 27:18 (14:9) durch.

Als Fingerzeig möchte der HBW-Kommandogeber die Startsieben gegen den sechsfachen österreichischen Meister nicht sehen, räumt allerdings ein: „Ich habe eine Grobidee im Kopf.“ Im Duell mit dem EHF-Cupteilnehmer standen mit Benjamin Meschke und René Zobel zunächst nur zwei Neuzugänge auf der Platte – Bürkle baute auf das Gerüst der Vorsaison. In einer intensiven Partie taten sich die Kreisstädter in der Anfangsphase erst einmal schwer, führten nach einem Oliveira-Siebenmeter sowie einem Konter von Tim Nothdurft aber mit 2:0 (5. Minute). In Unterzahl – Martin Strobel hatte sich früh eine Zeitstrafe eingehandelt – baute Jona Schoch den Vorsprung aus: auf 3:0 (8.). Hard fand offensiv nicht statt, scheiterte immer wieder an Balingens Keeper Tomas Mrkva. Der nächste Zivkovic-Versuch flog vorbei, doch auch der Ex- Erstligist ließ einige gute Möglichkeiten liegen. Erst nach zehn Minuten gelang den Gästen aus Vorarlberg der erste Treffer. Gerald Zeiner traf aus sechs Metern (3:1).

Nach einer Viertelstunde lag der HBW – nach zwei klasse Zobel-Krachern – mit 6:3 vorne. Balingen-Weilstetten blieb weiter am Drücker – wirkte mit Strobel, flankiert von Jona Schoch und Zobel im Rückraum, unglaublich stabil. Anders die Roten Teufel, welche Abstimmungsprobleme zeigten und müde wirkten. HC-Kommandogeber Klaus Gärtner reagierte, bat seine Truppe zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. Die Auszeit des 43-Jährigen verpuffte. Der nächste Fehlpass folgte – und Nothdurft netzte zum 8:4 (19.). Die schwäbische Abwehr verteidigte stark, obwohl Bürkle kräftig rotieren ließ. „Ohne Qualitätsverlust“, so der frühere Bundesliga-Spieler. Und Hard? Das fiel nach einem Thomann-Doppelpack weiter zurück (12:6/26.). Auch in numerischer Unterlegenheit ließ der HBW wenig zu, konservierte den komfortablen Vorsprung (12:7/ 27.). Nach einem 3:0-Lauf kamen die Gäste wieder in Schlagdistanz – und nun sah Bürkle zwingend Gesprächsbedarf. Er justierte erfolgreich nach. Kurz vor Pause war Gregor Thomann aus dem Nullwinkel zum 14:9 erfolgreich.

Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild. Hard fiel wenig ein – und Zobel stellte schließlich den alten Sechs-Tore-Abstand wieder her (15:9/ 33.). Auf der Gegenseite nagelte Mrkva seinen Kasten zu, parierte mit einem tollen Reflex einen Knauth-Strafwurf (36.). Die „Gallier von der Alb“ drückten weiter aufs Tempo, zeigten allerdings Schwächen im Abschluss. „Die vielen freien Fehlwürfe ärgern mich schon“, sagt Bürkle, „wir hätten die 30er-Marke knacken können.“ Auch bei einem Schoch-Wurf war Alpla-Torhüter Golub Doknic dran, doch der Ball landete zum 17:10 in den Maschen. Der nächste Nothdurft-Konter saß ebenfalls (18:10) – und Gärtner zog erneut die grüne Karte (39.). Vergebens. Allein Doknic war zwischen den Pfosten auf dem Pfosten, ansonsten wäre es zweistellig für die Österreicher geworden. In den Schlussminuten zog der HBW auf 26:17 (58.) davon, am Ende hieß es 27:18.

Bereits heute trainiert der Ex-Erstligist noch einmal – für 9.15 Uhr hat der Sportwissenschaftler die finale Einheit vor dem freien Wochenende angesetzt. „Es wird intensiv“, verrät Bürkle, „mit wenig Ballkontakt.“ Vor dem DHB-Pokalturnier in Weilheim/Teck hat sich der 37-Jährige ganz bewusst für die mehrtägige Pause entschieden. „Das war eine straffe Vorbereitung“, erklärt Bürkle, „da ist es wichtig, dass die Spieler die ‘Birne‘ frei bekommen.“

 

Machbare Aufgabe für die Schwaben im DHB-Pokal

Im DHB-Pokalturnier in Weilheim/Teck absolviert die neue formierte Balinger Mannschaft am Samstag, 18. August, ihr erstes Pflichtspiel in der Saison 2018/19. „Natürlich wollen wir gewinnen“, betont HBW-Coach Jens Bürkle, „um uns dann ein schönes Derby am Sonntag gegen Frisch Auf oder Konstanz zu erspielen.“ Das Pokalwochenende in der Zähringerstadt beginnt mit dem Duell zwischen den „Galliern von der Alb“ gegen die klassentieferen Bären aus Haßloch (Beginn: 17.30 Uhr, Lindach-Sporthalle). Im Anschluss fordert Zweitliga-Absteiger HSG Konstanz den Altmeister aus Göppingen (20 Uhr), der nach der Trennung von Dr. Rolf Brack künftig von Hartmut Mayerhoffer gecoacht wird. Die Sieger der beiden Halbfinals treten dann am Sonntagnachmittag (17.30 Uhr) zum Zweitrundenspiel – und damit zum Endspiel des Turniers an. Der Sieger dieser Partie qualifiziert sich schließlich für das Achtelfinale. „Wir dürfen Haßloch nicht unterschätzen“, fordert der Balinger Kommandogeber, welcher in der nächsten Woche sein Team „im Detail“ auf den Drittligisten vorbereiten wird. Ende August starten die Schwaben in die Punkterunde: beim Aufstiegsaspiranten VfL Lübeck-Schwartau (19 Uhr) und dem HSV Hamburg (19.45 Uhr).ar

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