Balingen-Zillhausen

Die Infrastruktur muss bleiben

14.08.2018

Ein gutes Miteinander und bezahlbarer Wohnraum: Ermilio Verrengia vom Förderverein spricht über Zillhausen.

Seit sich der Förderverein Zillhausen vor acht Jahren gegründet hat, hat sich in der kleinen Gemeinde einiges getan. Der Vorsitzende des Vereins, Ermilio Verrengia, spricht über die aktuelle Situation und blickt auch in die Zukunft.

Die Infrastruktur muss bleiben

Ermilio Verrengia.Foto: Dorothea Steingräber

Die umfassende Dorfsanierung ist verwirklicht, die Gemeinde hat eine Leistungsschau und nun auch ein Dorffest gestemmt. Weht ein neuer, frischer Wind in Zillhausen?

Ermilio Verrengia: Das Vereins- und Kirchenleben ist sehr gesund und besonders am vergangenen Dorffest war dies wieder deutlich zu spüren. Dieses erfolgreiche Miteinander ist noch immer im Ort zu erleben, die Stimmung ist gut, man redet viel mehr miteinander als übereinander und alle ehrenamtlichen Bürgern sind noch immer bestärkt, beflügelt so dass der Wunsch nach einer Fortsetzung groß ist.

Ist jetzt eine Atempause angesagt?

Verrengia: Nach dem Projekt ist vor dem Projekt – eine Atempause wird die Urlaubszeit sicherlich bringen, jedoch wird diese auch genutzt, um die Erfahrungswerte wie zum Beispiel aus dem Dorffest zu analysieren und die Abläufe für die kommenden Projekte und Veranstaltungen optimaler zu gestalten und schlussendlich zu verbessern.

Seit 2015 steigt die Einwohnerzahl in Zillhausen. Was macht die Attraktivität des Balinger Ortsteils aus?

Verrengia: Ein wichtiger Punkt ist das bezahlbare Wohnen und genau das hat Zillhausen zu bieten. Auch sind ein gemeinsamer Kindergarten sowie eine Grundschule mit dem Ortsteil Streichen vorhanden, die auf Grund ihrer Größe in meinen Augen wertvolle, wenn nicht sogar die wertvollste pädagogische Arbeit leisten. Ebenso sind Einkehrmöglichkeiten und eine Grundversorgung von Lebensmitteln im Ort zu finden. Als Wasserfalldorf mit dem anschließendem Geowanderweg liegt Zillhausen in einer ruhigen und wunderschönen Natur gebettet und behütet – was für mich ganz klar ein Erholungsfaktor vom hektischen Alltag darstellt. Hier kennt man sich, hier grüßt man sich und hier tauscht man sich auf der Straße aus. Soziale Kontakte sind, wenn gewünscht, garantiert.

Was muss getan werden, dass diese Entwicklung anhält? Welche Ziele und Wünsche hat der Förderverein?

Verrengia: Wir vom Förderverein wie auch der Ortschaftsrat halten an dem Prinzip fest, dass ein attraktives wohnortnahes Bildungs- und Betreuungsangebot sowie eine Versorgungsstruktur vorgehalten werden muss. Dies ist aus unserer Sicht, vor allem in einer Dorfgröße wie Zillhausen und Streichen sehr wichtig. Der ländliche Raum ist besonders bei uns ein großer Gewinn, daher wäre das Abbrechen von erfolgreichen und vorhandenen Strukturen, die wir mehr denn je brauchen, sehr fatal. Zumal diese Strukturen von vielen, teils ehrenamtlichen Bürgern mit Herzblut aufgebaut wurden, dies gilt es zu erhalten und auszubauen – denn Daseinsvorsorge lässt sich nicht nur betriebswirtschaftlich bewerten.

Wie sieht für Sie die Zukunft Zillhauses aus?

Verrengia: Die Förderung von jungen Familien ist ein wichtiger und selbstverständlicher Punkt, doch in unserem Miteinander ist jede Generation – auch die ältere – von unheimlicher Bedeutung. Die Lebenserfahrung gilt es zu teilen, denn die Vergangenheit zeigt einem oft wie man es besser oder nie wieder machen darf. Unverkennbar und von großer Wichtigkeit sehe ich auch die Gewerbetreibenden an. Unsere Selbstständigen, unser Mittelstand – das ist das betriebswirtschaftliche Herz einer Kommune. Dieses gilt es im Ort zu halten, zu gewinnen und zu fördern. Zillhausen ist ein lebenswerter Ort und dies gilt es zu beschützen und weiter voranzubringen.

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