Winterlingen-Harthausen

Für den Abschied ins Winterquartier ist es noch zu früh

16.08.2018

Das besondere Schauspiel der Schwalben auf dem Drahtseil fasziniert die Harthauser.

Seit einigen Tagen beobachten die Vogelfreunde und aufmerksame Mitbürger in Harthausen immer wieder große Ansammlungen von Schwalben auf den Stromleitungen.

Für den Abschied ins Winterquartier ist es noch zu früh

© Karl-Otto Gauggel

Viele Natur- und Vogelfreunden erfreuen sich am Vogelschauspiel über unseren Köpfen.

Es sind fast ausschließlich Mehlschwalben, die bei uns viel häufiger vorkommen als die in Ställen und Scheunen brütenden Rauchschwalben, die etwas größer sind und einen tiefer gegabelten, längeren Schwanz haben.

Diese aktuellen Ansammlungen haben allerdings noch nichts mit dem endgültigen Abschied ins afrikanische Winterquartier zu tun, zumal viele Schwalben derzeit noch gänzlich mit der zweiten Jahresbrut in ihren Nestern beschäftigt sind und die Reisezeit in den Süden eigentlich erst ab Mitte September beginnt und sich bis in den Oktober hinziehen kann.

Die Vogelfreunde konnten beobachten, dass die allermeisten Schwalben auf den Drähten Jungvögel aus der ersten Brut sind, die derzeit den Schutz der Gemeinschaft unter Gleichaltrigen suchen und von Alttieren noch immer mit Insekten versorgt werden. Sie lernen gerade das lebensnotwendige Fangen der Fluginsekten, ruhen sich gemeinsam auf den Stromleitungen immer wieder mal aus und ordnen dabei intensiv ihr Gefieder.

Vor wenigen Tagen hat Karl-Otto Gaugel über 80 Schwalben auf einem Leitungsabschnitt neben der Kirchstraße gezählt. Dies, so der Experte, könne ein Indiz dafür sein, dass in diesem Jahr, bedingt durch das warme Wetter, sehr viele Mehlschwalben aus den Nestern entflogen sind.

Große Rückgänge mussten in diesem Jahr allerdings bei den Rauchschwalben im Ort konstatiert werden. Die Zählungen werden gerade ausgewertet.

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