Albstadt/Degerfeld

Tante Ju kommt doch nicht aufs Flugplatzfest

17.08.2018

von LSV-Pressemitteilung

Wie der LSV Degerfeld mitteilt, hat die Ju-Air ihre Teilnahme am Flugplatzfest auf dem Degerfeld am 25. und 26. August abgesagt.

Es hat nicht sollen sein: Die Ju-Air hat ihre Teilnahme für das Flugplatzfest am Samstag und Sonntag, 25. und 26. August, auf dem Degerfeld abgesagt. Die Ju-52 kommt dieses Jahr nun doch nicht. Darauf weist der Luftsportverein Degerfeld in einer Pressemitteilung hin. 

Tante Ju kommt doch nicht aufs Flugplatzfest

© LSV Degerfeld

Beim Degerfeldfest ist in diesem Jahr keine Ju-52 dabei.

„Wir bedauern das sehr, aber wir haben natürlich großes Verständnis für die besondere Situation der Ju-Air“, sagt Guido Voss, Vorsitzender des LSV Degerfeld. Die Passagiere, die bereits einen Flug in der Ju-52 gebucht hatten, werden vom Verein direkt informiert. Sie erhalten das Geld für das Ticket in den nächsten Tagen zurücküberwiesen. 

Die Absage kam am Ende doch überraschend. Nach dem tragischen Unfall einer Maschine am 4. August in den Alpen hatte die Ju-Air dem LSV Degerfeld zwar zwischenzeitlich mündlich zugesagt, dennoch eine Maschine zu schicken. Allerdings kann der dortige Verein den Verlust der Maschine organisatorisch doch nicht so leicht kompensieren.  

„Neben der menschlichen Tragödie hat der Unfall zur Folge, dass uns momentan nur zwei statt drei Flugzeuge zur Verfügung stehen. Deshalb müssen wir nun alle bereits geplanten Einsätze überprüfen und neu planen“, teilt Ju-Air mit. Leider habe es keine Möglichkeit gegeben, in diesem Jahr eine Maschine auf das Degerfeld zu schicken. „Wir bedauern das sehr und setzen alles daran, in Zukunft wieder zum Flugplatzfest auf das Degerfeld kommen zu können. Wir wünschen dem Verein und allen seinen Besuchern trotz unserer Absage ein schönes Fest“, so Ju-Air weiter. 

Der LSV Degerfeld lässt den betroffenen Passagieren eine kleine Entschädigung zukommen, für deren Geduld und Verständnis. Rundflüge werden weiterhin mit vereinseigenen Motormaschinen, für Oldtimerfreunde in einer Broussard und in einem Huschbrauber Bell 47 angeboten. Darüber hinaus sind zahlreiche historische Maschinen aus den 1930- bis 1950er-Jahren am Himmel zu sehen, darunter vier T6, eine P51D „Mustang“ und als Highlight in diesem Jahr eine Hawker „Seafury“. Neben Segelkunst- und Motorflug gibt es ein großes Auto-Oldtimertreffen und am Samstagabend die „Pilot's Party“ mit Live-Musik. 

Drei Tage nach dem tragischen Absturz hatte Ju-Air bekannt gegeben, ab dem 17. August den Flugbetrieb wieder aufzunehmen. Die Behörden hätten versichert, dass es keinen Anlass gebe, an der Betriebssicherheit der Oldtimermaschinen zu zweifeln.

Wie das Nachrichten- und Infoportal „aero Telegraph“ berichtet, habe die Schweizer Luftfahrtbehörde Bazl die Wiederaufnahme der Rundflüge an Auflagen geknüpft. So müsse Ju-Air in ihre zwei verbliebenen Ju-52 GPS-Datenaufzeichnungsgeräte einbauen. So werde eine nachträgliche Beurteilung der Flugroute möglich, wird das Bundesamt für Zivilluftfahrt zitiert. Nach dem Unfall war kritisiert worden, dass die Flieger keine Blackbox besitzen.

Ju-Air muss ab sofort auch eine Minimalhöhe von 1000 Fuß (rund 304 Meter) über unbewohntem und 2000 Fuß (rund 608 Meter) über bewohntem Gebiet einhalten. Das sei mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestflughöhe, so die Behörde. Zudem müssen bei den Flügen die Minimalhöhen für Gebirgspässe einhalten, die von der Icao (internationale Zivilluftfahrtorganisation) empfohlen werden.

Ebenso müssen die Passagiere in den beiden Ju-52 von Ju-Air künftig den ganzen Flug über angeschnallt bleiben. Bisher konnten sie sich laut des Nachrichtenportals im Flugzeug frei bewegen.

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