Balingen

Visionen-Messe: für Führungskräfte von morgen

14.09.2018

von Lydia Wania-Dreher

Am Donnerstag startet die „Visionen – Wege nach dem Schulabschluss“ in der Balinger Messehalle und auf dem Gelände drum herum.

Maler oder Mathematiker? Schüler haben am Ende ihrer Schulzeit die Qual der Wahl. Die Bildungsmesse „Visionen – Wege nach dem Schulabschluss“ bietet hier jede Menge Orientierungshilfen. Sie findet vom 20. bis 22. September in der Balinger Volksbankmesse statt. Vorab erklärt Silke Schwenk, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Zollernalbkreis und Organisatorin der Messe, was die Besucher erwartet.

Die Messe gibt es dieses Jahr zum 13. Mal. Gibt es Veränderungen?

Silke Schwenk: Bei uns ist nichts in Stein gemeißelt. Nach jeder Messe teilen wir Feedbackbögen aus. Dabei äußerten die Schüler, dass sie gerne mehr Zeit für die vielen Aussteller und Gespräche mit diesen hätten. Daher haben wir uns entscheiden, dass es in diesem Jahr keine großen Vorträge mehr in der Sparkassenarena geben wird. Stattdessen bieten wir individuellere Angebote für die Schüler an.

Wie sehen diese aus?

Silke Schwenk: Im Atelier-Türke-Forum in der Volksbankmesse gibt es an allen drei Tagen Kurzvorträge zu verschiedenen Themen und Berufen, für die man sich nicht anmelden muss. Wir haben dafür wirklich viele Firmen gewinnen können, einigen mussten wir sogar absagen. Um den Schülern den Kontakt zu Auszubildenden und Studierenden zu erleichtern, haben wir das Format Jugendliche im Austausch in das Programm integriert.

Viele Jugendliche kommen mit der Schule auf die Messe. Was raten Sie ihnen?

Silke Schwenk: Die betreuenden Lehrer bekommen von uns im Vorfeld Material und eine Präsentation, um die Jugendlichen auf den Besuch vorzubereiten. Einige Schüler, gerade die jüngeren, müssen auf der Messe auch einen Fragebogen beantworten. Ich rate den Jugendlichen, das direkte Gespräch mit den Ausstellern zu suchen. So bekommt man auch manchmal einen Praktikumsplatz angeboten.

Wie lautet da Ihr Tipp?

Silke Schwenk: Ich rate dazu, nach der Schule noch mal zu kommen, vielleicht auch mit den Eltern, und sich Zeit für einzelne Stände zu nehmen. Denn die Firmen wollen hier wirklich Nachwuchskräfte finden. Hier gilt: Die Azubis von heute sind die Führungskräfte von morgen. Einige Firmen warten extra die Messe noch ab und haben ihren Bewerbungsschluss für die Ausbildung auf Oktober oder November verlegt.

Ist die Messe nur was für Schüler?

Silke Schwenk: Alle sind eingeladen. Der Schwerpunkt liegt jedoch weiterhin auf Ausbildung und Studium. Aber auch Weiterbildung ist ein Thema, so ist etwa das Netzwerk Fortbildung bei den Kurzvorträgen vertreten.

Und wer stellt aus?

Silke Schwenk: Es sind 130 Unternehmen und Organisationen – das ist ein neuer Ausstellerrekord bei den „Visionen“. Damit ist auch eine gewisse Kapazitätsgrenze erreicht. Doch wir wollen keinen Firmen aus dem Landkreis absagen, das haben wir auch noch nie gemacht. Als Wirtschaftsförderin möchte ich auch keine Konkurrenten aus Tübingen oder Stuttgart auf der Messe. Mir ist es wichtig, die jungen Leute hier in der Region zu behalten. Allerdings ziehen wir auch keine Mauern um den Landkreis, daher haben wir auch ein paar Firmen, die an der Grenze liegen. Bei Bildungseinrichtungen und Hochschulen ist das natürlich anders, die sind auch aus anderen Landkreisen vertreten.

Der Standplan zeigt, wo genau sich welcher Aussteller befindet. Wie funktioniert die Platzvergabe?

Silke Schwenk: Bei uns zählt nicht nur die Devise, Geld regiert die Welt. Wir haben ein rotierendes System. So hat auch mal ein kleiner Handwerksbetrieb oder ein Altenheim die Chance, ganz vorne am Eingang zu stehen.

Eine letzte Frage: Wussten Sie eigentlich schon als Schülerin, was Sie später beruflich machen möchten?

Silke Schwenk (lacht): Ganz lange wusste ich das. Bestimmt zehn Jahre lang wollte ich Physiotherapeutin werden. Dann habe ich ein Praktikum in der Tübinger BG-Klinik auf der Station für Querschnittsgelähmte gemacht. Danach wusste ich: Das ist nichts für mich. Ich hätte die Schicksale einfach immer mit nach Hause genommen. Während ich dann auf das Abi gelernt habe, gab es eine coole Sendung über zwei Hotelmanagerinnen aus Hamburg. Und dann war ab der 12. Klasse für mich klar: Ich studiere BWL mit Hotelmanagement und das habe ich dann auch durchgezogen.

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