Foth ersetzt vorerst Meschke

14.09.2018

von Marcus Arndt

Am Sonntag gehen die „Gallier von der Alb“ in Dresden auf die Platte. Eine unbequeme, aber machbare Aufgabe für das Team von Trainer Jens Bürkle.

Noch rufen die Balinger Protagonisten ihr Potenzial nur bedingt ab. Auch beim Aufstiegsaspiranten ASV Hamm dominierten die Schwaben, blieben aber – wie schon in Lübeck – ohne zählbaren Erfolg.

Foth ersetzt vorerst Meschke

© Eibner

Richtungsweisend für den Balinger Ex-Bundesligisten (im Bild Jona Schoch) ist das Auswärtsspiel am Sonntagnachmittag beim Tabellenvorletzten HC Elbflorenz Dresden..

„Noch schlimmer als die Niederlage fühlt sich die Meschke-Verletzung an“, erklärt der HBW-Kommandogeber, der einräumt: „‘Benni‘ hat uns hinten raus gefehlt, genau dafür haben wir ihn gewollt.“ Der langjährige Erstliga-Spieler sucht nicht nach Ausreden, wohl aber nach Erklärungen, „weshalb wir Hamm die Punkte nicht wegnehmen konnten.“ In der finalen Spielphase wackelte den Schwaben das Handgelenk bedenklich – und die Westfalen drehten die Partie binnen fünf Minuten, machten aus einem 18:20-Rückstand eine 21:20-Führung. „Wir lassen unter maximalem Stress die letzte Kon-sequenz vermissen“, hat der 37-Jährige beobachtet, „machen Kleinigkeiten falsch, die sich zu etwas Großem auswirken.“ Am Ende hieß es 21:22, „und wir haben wieder eine Chance verspielt.“

Die nächste bekommt das Team um Kapitän Martin Strobel am Sonntagnachmittag beim letztjährigen Aufsteiger HC Elbflorenz Dresden (17 Uhr, BallsportArena). Zu Wochenbeginn arbeitete Bürkle die Pleite in der Eisenbahnerstadt auf, feilte am Angriffsverhalten. „Mehr Spielfluss“, fordert er, und einen größeren Abstand seiner Rückraum-Shooter zur gegnerischen Abwehr. „In Hamm waren wir einfach viel zu dicht drauf“, moniert der Sportwissenschaftler. Seit gestern beschäftigen sich die Schwaben mit den Sachsen, welche unbequem zu spielen sind. Die Mannschaft von Coach Christian Pöhler steht in der Defensive sehr stabil – präferiert auch vorne den Zweikampf. „Ein unangenehmer Gegner“, sagt Bürkle über Dresden, „der sucht die Eins-gegen-Eins-Situation. Da müssen wir – wie in der vergangenen Runde – die Räume eng kriegen und dagegenhalten.“ Um nach dem bitteren Meschke-Ausfall mehr Alternativen zu haben, nimmt Bürkle „diesmal auf jeden Fall Christoph Foth mit. Der ist eingespielt und kennt die Abläufe.“

Das ist wichtig gegen einen robusten Gegner, der mit den beiden Ex-Leipzigern Roman Becvar und Sebastian Greß „viel Qualität“ (O-Ton Bürkle) in der Mitte besitzt. Auch auf den Halbpositionen sind die Sachsen stark besetzt: Gabor Pulay auf Halbrechts ist Dresdens bester Torschütze (15 Treffer), Neuzugang Marc Pechstein, der nach langer Verletzungspause in Essen erste Ein-satzzeiten bekam, bringt viel Erfahrung mit. Mit Henning Quade und Norman Flödl warten am Kreis zwei „echte Brocken“ auf die Württemberger, welche bereits morgen in die sächsische Landershauptstadt reisen. „Davor wird in Balingen noch einmal trainiert und gegessen“, verrät Bürkle, der ein intensives Spiel erwartet. Das wird es ohne Zweifel: Dresden startete mit 1:5 Punkten schwach. In Coburg (23:30) und Essen (25:33) waren die Ostdeutschen chancenlos – gegen Hagen (26:26) verspielte der Tabellenvorletzte binnen 100 Sekunden den Sieg. „Ein maximal bitterer Spielausgang“, blickt Pöhler zurück, „mit einer maximal bitteren Bodenladung.“ Markant für die Krise der Sachsen: satte 89 Gegentore – nur Dor-magen (90) und Wilhelmshaven (99) haben mehr bekommen.

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