Balingen

TSG steht gegen Pirmasens unter Zugzwang

05.10.2018

von Marcel Schlegel

Seit vier Punktspielen warten die Balinger auf einen Sieg. Gegen Pirmasens stehen die Chancen nicht schlecht.

Es imponierte nicht nur Trainer Ralf Volkwein, wie aufopferungsvoll sich seine Fußballer von der TSG Balingen beim 2:2 (1:1) in Cannstatt vergangene Woche gegen eine mögliche Niederlage stemmten.

TSG steht gegen Pirmasens unter Zugzwang

© Eibner

Gegen die U 21 des VfB Stuttgart kam die TSG Balingen vor einer Woche nicht über ein Remis hinaus. Nach vier Punktspielen ohne „Dreier“ hofft der Aufsteiger nun im Duell mit Pirmasens auf einen Sieg.

Auch Marc Kienle, der die U21 des VfB Stuttgart coacht, attestierte dem Aufsteiger einen beeindruckenden Auftritt. Immerhin hatte die TSG in Stuttgart zwei unglückliche Rückstände ausgeglichen und hätte in der Schlussphase sogar noch das dritte Tor machen können, wohl müssen. Kaum einer, der da nicht enttäuscht vom Rasen des Stuttgarter Robert-Schlienz-Stadions schlich. Kein gewonnener Punkt also, trotz zweier Rückstände, sondern zwei verlorene – so fiel die Wertung der Eyachstädter im Kollektiv aus.

Auch Tage nach dem fünften Unentschieden der Saison sitzt die Enttäuschung noch tief. Volkwein indes blickt nach vorne. Am Samstag (14 Uhr) kommt im Rahmen des zwölften Spieltags Mitaufsteiger FK Pirmasens (13 Punkte) in die Bizerba-Arena. Die Rheinland-Pfälzer rangieren als Regionalliga-15. und mit einem Zähler Rückstand in der Tabelle direkt hinter der TSG.

„Es bringt ja nichts, den Punkten nachzutrauern“, sagt Volkwein. Kein „was wäre wenn“, Balingens Trainer kümmert sich lieber um das, „was ist“. Diesen Status quo umschreibt er so: „Die Entwicklung der Mannschaft stimmt. Wie die Jungs ackern, wie sie auftreten, das ist bärenstark.“ Jedoch: Nach vier sieglosen Punktspielen – bei allerdings auch nur einer Niederlage – stehen die Schwaben unter Zugzwang.

Ein Sieg im Kellerduell ist Pflicht – oder, Ralf Volkwein? Der relativiert die Erwartungen. „Wenn uns vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir nach einem Remis beim VfB enttäuscht sein werden, hätte ich den Kopf geschüttelt.“ Heißt: Wenngleich seine Jungs nun auf einen möglichen Abstiegsrang abgerutscht sind, sieht der Coach seine Mannschaft noch im Soll. Erstens, weil die Leistungen stimmen, zweitens, weil der württembergische Viertliga-Neuling in acht von elf Spielen gepunktet hat und ferner, weil die 18 Teams der Südweststaffel in der Tabelle extrem eng beieinanderliegen.

„Die Konstellation ist Wahnsinn“, sagt auch Volkwein, dessen Elf daheim noch ungeschlagen ist – als einziger Verein der Staffel. Tatsächlich trennen die TSG auf Rang 14 und Meister 1. FC Saarbrücken auf dem fünften Platz gerade einmal drei Punkte. Auch deswegen nimmt Volkwein vor dem Pirmasens-Spiel den Druck von seinen Kickern, sieht seine Truppe aufgrund der Regionalliga-Erfahrung des Gegners, der zu dieser Saison in die vierte Liga zurückgekehrt ist, leicht im Vorteil. „Wir spielen auf Sieg. Aber als Amateurverein und Aufsteiger in dieser Liga davon zu sprechen, dass wir gewinnen müssten, wäre vermessen“, so Volkwein.

Was aber muss die TSG besser machen als zuletzt in Stuttgart? „Unsere Chancenverwertung ist zu schwach“, weiß Volkwein. In der Tat spricht es Bände, dass die nominellen Stürmer – Vogler, Scherer (beide 1), Lauble, Schoch und Seemann – lediglich zwei der elf Balinger Tore markierten. Tatsächlich stellen die beiden Innenverteidiger Pflumm (3) und Schmitz (2) Balingens beste Torschützen. Der Trumpf ist bisher die Abwehr. Gegen Pirmasens steht nicht nur die gesamte Mannschaft unter Zugzwang, sondern allen voran der Sturm.

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