Schömberg

Blaualge Grund für Verfärbung im Stausee

06.10.2018

von Pressemitteilung

Der Schömberger Stausee bleibt wegen möglicher Gesundheitsgefährdung weiter für den Badebetrieb gesperrt.

Am Donnerstag vor einer Woche wurde der Schömberger Stausee mit einem Badeverbot belegt. Dem Landratsamt war eine rot-braune Verfärbung gemeldet worden. Die Wasserproben haben nun den Grund der Verfärbung ermittelt: Blaualgen.

Blaualge Grund für Verfärbung im Stausee

© Daniel Seeburger

Das Baden im Stausee ist weiterhin verboten.

Bei einer Probe konnten mikroskopisch Blaualgen nachgewiesen werden, wegen der rötlichen Farbgebung in Form der Burgunderblutalge, erklärte gestern das Landratsamt. Bei den Blaualgen handle es sich nicht um richtige Algen, sondern um Cyanobakterien. Ursächlich dafür seien meist natürliche Prozesse wie zu wenig Niederschläge und anhaltende Hitze. Diese sorgten für einen hohen Nährstoffgehalt im Wasser, was wiederum eine Algenbildung begünstigt.

Hierzu führt das Gesundheitsamt weiter aus: „Burgunderblutalgen werden in vielen Alpen- und Voralpenseen gefunden. Sie halten sich im kalten Tiefenwasserbereich an der Grenze zum wärmeren Oberflächenwasserbereich auf. Dort gelingt es ihnen wegen dem roten Farbstoff das als einzigen Lichtanteil in die Tiefe gelangende grüne Licht zu nutzen. In der kälteren oder kalten Jahreszeit wird die Temperaturschichtung des Wassers wegen der Abkühlung der oberen Wasserschichten aufgehoben: dann können die Fäden der Burgunderblutalgen nach oben gelangen. Dies führt dann meist zu einer recht plötzlichen schlierigen rot-braun Färbung des Wassers.

Wie einige andere Blaualgen auch, können Burgunderblutalgen ein Toxin (Gift) bilden, welches bei massiver Algenblüte (Vermehrung der Algen) hautreizend und gesundheitsschädlich sein kann. Ein Erwachsener muss allerdings beim Baden mehrere Liter Seewasser trinken, um akute Symptome zu entwickeln.

Das Auftreten von Blaualgen an Badegewässern in der warmen Jahreszeit während der Badesaison wird deswegen aus Gesundheitsschutzgründen und entsprechend den Vorgaben der Badegewässerverordnung durch das Gesundheitsamt genauer untersucht.

Eine Blaualgenblüte während der Badesaison wurde bisher an keinem Badegewässer des Zollernalbkreises festgestellt und bei zwei in den letzten Jahren durchgeführten Untersuchungsprogrammen auch kein Microcystin (Toxin) gefunden.

Das Gesundheitsamt rät derzeit weiterhin, trotz des schönen Herbstwetters, aber bei kalter Wassertemperatur vom Baden im Schömberger Stausee wegen der Burgunderblutalge ab.

Daher wird die Stadt Schömberg die Badeverbotschilder weiterhin ausgehängt lassen und den Stausee regelmäßig beobachten.

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