Balingen

Beförderung bereits vor Amtsantritt

08.10.2018

von Marcel Schlegel

Rainer Huss sollte erst U 19-Trainer der TSG werden, bis sich Balingens Chefcoach Ralf Volkwein einmischte.

Eigentlich war Rainer Huss im Sommer 2017 zunächst als Trainer der TSG Balingen U 19 eingeplant gewesen. Gemeinsam mit seinen beiden Söhnen, die in die Balinger A- und B-Jugend wechselten, wollte sich der 52-Jährige dem Kreisstadt-Klub anschließen. Vom Aktiven- in den Nachwuchsbereich sollte sein Weg gehen. Doch als Ralf Volkwein, Cheftrainer der ersten Mannschaft, davon Wind bekam „wollte er mich als seinen Co-Trainer“, so Huss. Volkwein schaute bei ihm in Dietingen vorbei und nach einem einstündigen Austausch gab er seine Zusage. „Unser Gespräch lief so harmonisch, dass es für mich keine andere Entscheidung geben konnte“, verrät Huss, der Volkwein noch als Gegner aus seiner Aktivenzeit kannte. Fortan gingen sie gemeinsame Wege. Die Gründe: „Wir haben eine ähnliche Idee vom Fußball, und wir verstehen uns gut.“

Auf über 25 Jahre im Trainergeschäft konnte Huss bereits zurückblicken, als er zur vergangenen Saison an die Seite von Volkwein, Herbert Harsch (Co-Trainer) und Artur Stopper (Tor-warttrainer) trat. Dennoch „war das für mich Neuland“. Er kannte die Balinger Spieler, den Verein und auch die Oberliga nicht. Sein Revier war der Bezirk Schwarzwald gewesen; seine Trainerjobs meistens in der Bezirksliga oder darunter (Bochingen, Herrenzimmern, Dietingen). „Für mich war das daher eine aufregende Aufgabe, ja eine Chance“, sagt Huss. Seit sieben Jahren ist er zudem Trainer der U 19-Schwarzwald-Auswahl und auf diese Weise eine Art Jugendscout im Nachbarbezirk.

Die Entscheidung, zu Zollerns Aushängeschild zu gehen, hat Huss nie bereut – weder sportlich noch menschlich. Er sei im Verein sehr gut aufgenommen worden, die Balinger stiegen unerwartet in die Regionalliga Südwest auf – und Huss hatte Anteil daran. Auch könne er viel von Volkwein lernen, sagt der B-Lizenzinhaber. „Andererseits versuche ich, meine Erfahrung ins Training einzubringen und selber Impulse zu setzen. Ich würde sagen, wir ergänzen uns im Trainerteam sehr gut.“ Auch das Feedback seitens der Spieler sei positiv ausgefallen, gerade nach dem ersten Oberliga-Jahr. „Wir haben neue Strukturen geschaffen.“

Huss lobt darüber hinaus die Klubführung der TSG, die sich aus dem sportlichen Betrieb weitgehend raushalte und sich stattdessen um die Rahmenbedingungen kümmere. Hier gäbe es nach dem Aufstieg noch Nachholbedarf. „Aber das ist ganz normal, der Aufstieg kam schnell und überraschend“, so Huss, der aber zuversichtlich ist: „Der Verein will sich weiterentwickeln. Das spürt man. Jeder hängt sich voll rein.“

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