Balingen

Wie viel wiegt das alte Steingewicht?

16.10.2018

Am verkaufsoffenen Sonntag, 21. Oktober, veranstaltet das Balinger Waagenmuseum im Zollernschloss eine Schätzaktion.

Von 14 bis 17 Uhr wartet im Hof des Zollernschlosses ein altes Steingewicht darauf, abgeschätzt zu werden. Wer am nächsten dran liegt, gewinnt einen HGV-Gutschein.

Archäologischen Forschungen verdankt sich der Hinweis, dass bereits die alten Ägypter vor 5000 Jahren mit sogenannten Balkenwaagen gewogen haben. Um das Wiegen zu beschleunigen, erfanden die Römer etwa 100 vor Christus die Schnellwaage. Sie benötigt im Unterschied zur Balkenwaagen nur einen einfachen Waagbalken. Nahezu 800 Jahre mussten vergehen, um den Weg von diesen Anfängen im Waagenbau zum Balinger Spezifikum, der Neigungswaage, zu finden: Der Theologe Philipp Matthäus hatte im 18. Jahrhundert eine Technik erfunden, bei der eine einfache Skala ausreicht, um ein Gewicht zu ermitteln. Die Neigungswaage bildet wiederum den Grundstein für Bizerba. Andreas Bizer gelang 1924 der Durchbruch mit der Neigungsschaltgewichtswaage. Von hölzernen Prototypen entwickelte sich aber nicht nur dieses Balinger Waagenbauunternehmen hin zur High-Tech-Marke. Auch das Familienunternehmen Kern und Sohn baut bis heute medizinische Feinwaagen und ist weltweit auch als Prüfer von Gewichten tätig.

Beide Unternehmensväter sammelten dabei eifrig alles an Waagen, was zu finden war. Diese Sammlungen bilden den Grundstock der Balinger Waagenmuseums. Mehr als 500 Exponate sind auf zwei Stockwerken im Zollernschloss ausgestellt – es sind Highlights aus der Geschichte der Wägetechnik.

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