Zollernalbkreis

Ein Blick in die Geschichte

03.11.2018

von Lydia Wania-Dreher

Die Stiftung Kunst, Bildung und Kultur der Sparkasse Zollernalb unterstützt die Heimatmuseen im Landkreis mit insgesamt 33 500 Euro. Damit sollen verschiedene Projekte ermöglicht werden.

Wie haben die Menschen vor 50, 100 oder 200 Jahren in unserer Region gelebt? Die Heimatmuseen im Zollernalbkreis geben darauf Antworten. „Sie veranschaulichen die Entwicklung im kulturellen und technischen Bereich“, erklärte Martin Schäfer, Vorstand der Stiftung Kunst, Bildung und Kultur der Sparkasse Zollernalb, kürzlich bei der Auftaktveranstaltung zur Spendenaktion „Heimatmuseen“.

Diese Arbeit – bei der auch sehr viele Ehrenamtliche mitwirken – möchte die Stiftung Kunst, Bildung und Kultur nun besonders unterstützen und schüttet an die Heimatmuseen im Zollernalbkreis Geld aus. „Wir hoffen, dass mit der finanziellen Unterstützung das eine oder andere Projekt angestoßen werden kann“, sagte Martin Schäfer. Insgesamt stehen den Museen 33 500 Euro zur Verfügung.

 

„Heimatmuseen sind wichtig für die Identität der Orte“, begründete Stiftungsvorstand Jürgen Ulrich die Entscheidung. Im Zollernalbkreis gebe es mit 35 Einrichtungen in 25 Kommunen eine sehr umfangreiche Museumslandschaft. „Ab und an ist da auch eine recht unbekannte Perle dabei“, sagte Jürgen Ulrich. Man hoffe, diese und auch die unzähligen Ehrenamtlichen nun ins Licht zu rücken.

„Wir möchten die Aufmerksamkeit für die Museen nach außen tragen“, sagte Daniel Welte, Geschäftsführer des Medienpartners ZOLLERN-ALB-KURIER. Dabei sollen auch auf mehreren Kanälen jüngere Menschen angesprochen werden. Ziel sei es, mehr Frequenz in die Museen zu bringen, so Welte. Für welches Projekt das Geld der Sparkassen-Stiftung in den einzelnen Museen verwendet wird, entscheiden die Einrichtungen selbst, denn die Mitarbeiter vor Ort wissen genau, wo der Schuh drückt.

„Auch die Digitalisierung steht in vielen Museen an“, nannte Jürgen Ulrich ein Beispiel. Ob Apps, Media-Guides oder Touchscreens – all das benötigt nicht nur die entsprechende Technik, sondern auch Personal. Das Thema Digitalisierung war auch beim anschließenden Empfang unter den Vertretern verschiedener Heimatmuseen im Zollernalbkreis ein Thema. Es wurde der Frage nachgegangen, wie moderne Medien die Vermittlungsarbeit unterstützen können, ohne dass Inhalte sowie Exponate in den Hintergrund rücken. Auch die Erschließung neuer Besuchergruppen durch digitale Ergänzungen wurde angesprochen. Einige Verantwortliche würden sich freuen, wenn mehr junge Besucher im Rahmen des Kindergartens oder der Schule den Weg in die Heimatmuseen finden würden. Manchmal würden aufwendige Programme nur wenig genutzt.

In den kommenden Wochen stellt der ZOLLERN-ALB-KURIER auf mehreren Sonderseiten Heimatmuseen aus dem gesamten Zollernalbkreis und ihre Besonderheiten vor.

Ein Blick in die Geschichte

Maschenmuseum in Tailfingen: Wie entwickelte sich die Trikotindustrie in Albstadt und wie lebten die Menschen in früheren Zeiten? Das Maschenmuseum in der Tailfinger Wasenstraße stellt die industrielle Entwicklung von 1750 bis heute dar. Der Besucher erlebt, wie sich die bäuerliche Selbstversorgung zur frühindustriellen Produktion über die Heimarbeit der Frauen bis hin zur modernen Produktion entwickelt. Bei all dem steht immer der Mensch im Mittelpunkt. Foto: Holger Much

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Das Dorfmuseum in Melchingen: Wie lebten unsere Vorfahren vor etwa einem Jahrhundert in einem kleinen Dorf auf der rauen Alb?Antworten auf diese Frage gibt das Dorfmuseum in Melchingen am Beispiel von Kaspar und später Sofie Maichle, die als letzte (bis 1969) in dem bescheidenen landwirtschaftlichen Haus an der Durchgangsstraße lebte. Ob Wohnstube, Küche, Ökonomieanbau oder Dachboden - alles sieht aus wie anno dazumal. Die Vergangenheit wird spürbar. Foto: Volker Bitzer

Ein Blick in die Geschichte

Narrenmuseum in Schömberg: Wie entwickelte sich die Fasnet in der Stadt Schömberg in den vergangenen 270 Jahren? Darüber können sich Brauchtumsinteressierte im Narrenmuseum in der Alten Schule in Schömberg informieren. Die Häser gehen zurück bis ins Jahr 1780. Neben den wohl ältesten Narrenkleidern der Stadt gibt das Museum auch einen Einblick in die Kunst des Larvenschnitzens, die Herstellung des Gschells oder die Fertigkeit des Webens. Foto: Daniel Seeburger

Ein Blick in die Geschichte

Was prägte das Leben der Ebinger in früheren Zeiten? Das 1996 eröffnete und vom Förderverein Ebinger Heimatmuseum betreute Haus zeigt einen Längsschnitt der heimischen Kulturgeschichte. Im ersten Stock sind eine typische Bürgerwohnung um 1900 sowie ein altes Fotostudio eingerichtet. Foto: Holger Much

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Alte Synagoge in Haigerloch: Die 1783 erbaute Synagoge war 155 Jahre das Zentrum der jüdischen Gemeinde. Nach der Zerstörung in der Reichspogromnacht 1938 und der Auslöschung der jüdischen Gemeinde in der NS-Zeit ist sie ihrer Bestimmung beraubt. 1999 erwarb die Stadt das Haus und machte es zur Begegnungsstätte. Foto: Wilfried Selinka

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Hahn-Museum in Onstmettingen: Philipp Matthäus Hahn war Ende des 18. Jahrhunderts als Pfarrer in Onstmettingen tätig. Doch er war vor allem Astronom und Ingenieur. Die Exponate zu seinem Wirken sind im „Kasten“ ausgestellt und offenbaren seine Detailverliebtheit und sein präzises technisches Verständnis. Foto: Olga Haug

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Museum für Volkskunst in Meßstetten: Das von Alfred Hagenlocher konzipierte und 1994 eröffnete Museum für Volkskunst in der Hangergasse 16 in Meßstetten ist ein Solitär in der Museumslandschaft. Die Sammlung zeigt auf vier Etagen über 1300 ausgewählte, qualitativ hervorragende Objekte der Volkskunst. Die Exponate stammen vorwiegend aus dem süddeutschen Sprachraum und wurden im Zeitraum vom 17. bis 19. Jahrhundert geschaffen. Foto: Gudrun Stoll

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Hohenzollerisches Landesmuseum in Hechingen: Das Hohenzollerische Landesmuseum ist das zentrale kunst- und kulturgeschichtliche Museum zu Hohenzollern. Es beinhaltet die Entwicklung der Grafschaften, Fürstentümer und der Hohenzollerischen Lande. Auch werden archäologische Funde präsentiert. Entstanden ist das Museum aus mehreren Sammlungen. Auf knapp 700 Quadratmetern werden Objekte des Alltags, der Religion, der Kunst und Sonderausstellungen gezeigt. Foto: Privat

Ein Blick in die Geschichte

Wagenmuseum im Balinger Zollernschloss: Wieso wird Balingen Waagenstadt genannt und welche Rolle spielen dabei die Firmen Bizerba sowie Kern und Sohn? Antworten darauf gibt es im Balinger Waagenmuseum im Zollernschloss. Das im Jahr 2016 renovierte Museum zeigt die Geschichte der Wägetechnik – das älteste Exponat ist rund 2000 Jahre alt, das neuste bestellt via Internet automatisch Nachschub. Und wer genau wissen will, wie es geht, kann selbst eine Waage bauen. Foto: Lydia Wania-Dreher

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© Lydia Wania-Dreher

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