Spatzen stoppen Steinbach-Serie

13.11.2018

von Marcus Arndt

Waldhof Mannheim ist Herbstmeister. Hinter den Kurpfälzern reihen sich der TSV Steinbach Haiger und der SSV Ulm ein. Der Branchenneuling aus Balingen schließt die erste Halbserie als Tabellenneunter ab. Eine starke Leistung der Volkwein-Truppe.

Spatzen stoppen Steinbach-Serie

© Eibner

Einen empfindlichen Dämpfer musste Regionalliga-Neuling Balingen (im Bild Kaan Akkaya, rechts) hinnehmen. Beim bisherigen Tabellenletzten FC Astoria Walldorf unterlag die TSG am finalen Hinrundenspieltag mit 0:3.

Die Kreisstädter erwischten beim FC Astoria Walldorf allerdings einen gebrauchten Tag, unterlagen beim bisherigen Tabellenletzten deutlich mit 0:3 und bleiben auswärts in der ersten Halbserie sieglos.

„Wir sind an unserer Niederlage selbst schuld“, betont TSG-Trainer Ralf Volkwein, „haben eine sehr schlechte erste Halbzeit gespielt.“ Nach der Pause sei die Einstellung eine andere gewesen, so der 45-Jährige weiter, „der Wille war da. In dieser Liga reichen jedoch 45 Minuten nicht, um ein Spiel zu entscheiden. Wir haben uns keine klare Torchance erspielt.“

Nach einwöchiger Pause startet der Branchenneuling (21 Punkte) am 25. November in Mainz in die Rückrunde. Die U23 des Bundesligisten (16) blieb bislang blass, kassierte gegen Primus Waldhof Mannheim eine weitere Pleite. Mit 0:3 unterlag der Tabellen-15., der seit Ende September sieglos ist – sechs von neun Spielen verloren hat. „Das war eine Nummer zu groß für uns“, gesteht 05-Coach Bartosch Gaul ein. „Unsere brutalen Aufbaufehler wurden bestraft“, fügt der Mainzer Kapitän Finn Dahmen hinzu, „großartig viel rausgespielt hat sich der Gegner nicht.“ All diese Fehler „kannst du nicht mehr auf der fußballerischen Ebene erklären“, meint Gaul, der ein Problem „zwischen den Ohren“ bei seiner Mannschaft ausmacht.

Nach der Hinrunde sind die Ab-stände in der unteren Hälfte der Tabelle noch überschaubar. Zwischen der SV Elversberg (21), die unter der Regie von Seitz-Nachfolger Horst Steffen gegen FK Pirmasens den ersten „Dreier“ verbuchte, und dem Schlusslicht aus Stadtallendorf liegen machbare neun Punkte. „Es tut so gut, endlich mal so souverän gewonnen zu haben“, verrät SVE-Kapitän Leandro Grech. Der Argentinier war in der 56. Minute der Dosenöffner beim 3:0-Erfolg über „die Klub“. Er bediente Sinan Tekerci, der beim 1:0 nur noch den Fuß hin-halten musste.

Neben Elversberg und Walldorf hat auch Hessen Dreieich (15) gepunktet, trotzte Meister 1. FC Saarbrücken ein 1:1 ab. „Wir haben versucht, tief zu stehen und nicht zu früh anzugreifen“, sagt Dreieichs Kommandogeber Rudi Bommer. Seine Taktik ging ergebnistechnisch auf – und der frühere Profi war mit dem Resultat zufrieden. Sein Gegenüber Dirk Lottner hadert hingegen: „Das Ergebnis ist extrem enttäuschend, wenn man sieht, wie viele Torchancen wir liegen gelassen haben. Es gibt so Spiele, wo der Ball einfach nicht über die Linie will.“

Nach dem Remis büßte der frühere Erstligist Rang drei ein, hat nun sieben Zähler Rückstand auf Herbstmeister Mannheim (38). Im Verfolgerduell beim SSV Ulm ist die Erfolgsserie des zweitplatzierten TSV Steinbach Haiger (34)nach über 670 Minuten ohne Gegentor gerissen. Das Team von Trainer Matthias Mink lag bereits mit 0:3 zurück, ehe es in der vierten Minute der Nachspielzeit noch den Anschlusstreffer erzielte. In Ulm war ohne Zweifel einiges los: eine blutige Nase, ein umstrittener Handelfmeter, Rudelbildung und nach der klaren SSV-Führung ein unerwartet spannendes Ende.

Hinter den Aufstiegsaspiranten aus Mannheim, Steinbach, Ulm und Saarbrücken reiht sich der FC 08 Homburg (29) an fünfter Stelle ein. In einem hochdramatischen Spiel besiegten die Saarpfälzer die Kickers Offenbach mit 2:1 und zeigten vor 1850 Zuschauern eine ganz starke Leistung – die beste seit Wochen.

Bei fünf möglichen Absteigern bleiben der VfB Stuttgart 2 (1:2-Niederlage in Worms/17), Mainz 2 sowie Dreieich (15), Walldorf (14) und Stadtallendorf (12) unter dem Strich.

 

„Waldhof ist nur schwer zu knacken“

Herbstmeister Mannheim geht mit einem Vier-Punkte-Polster in die kurze Pause. Bereits am letzten November-Wochenende startet die Regionalliga Südwest in die Rückrunde. Der Auftakt in die zweite Halbserie hat es in sich. Der Waldhof gastiert beim Verfolger Ulm. Die Spatzen haben am vergangenen Sams-tag den TSV Steinbach Haiger mit 3:2 besiegt. Im Donaustadion lief es für die Hessen nicht rund. Erst als die Schwaben nach einer 3:0-Führung etwas nachlässig wurden, kam der Tabellenzweite in der Nach-spielzeit noch heran. „33 Punkte nach der Hinrunde – damit haben wir nie gerechnet. Ich habe mich bei der Mannschaft bedankt, die Arbeit mit ihr macht richtig Spaß“, zog Holger Bachthaler, Ulmer Trainer, ein positives Zwischenfazit. Nicht grundlos. Die Spatzen liegen nur fünf Punkte hinter den Kurpfälzern. „Waldhof ist nur schwer zu knacken. Aber Ulm, Saarbrücken und wir sind in der Lage, die Mannheimer zu ärgern“, sagt Daniel Reith, der derzeit verletzte Verteidiger des TSV Steinbach Haiger und frühere Ulmer.ar

Diesen Artikel teilen: