Älter als das Mountainbike

17.11.2018

Die Disziplin Cyclo-Cross hat eine lange Geschichte. Im Zollernalbkreis wurden vor rund 40 Jahren die ersten Rennen gefahren. Morgen steigt das nächste in Ebingen.

Älter als das Mountainbike

© Imago

Die Disziplin Cyclo-Cross entstand um das Jahr 1900, als die Straßenradfahrer im Gelände trainierten. Im Zollernalbkreis wurden die ersten Rennen vor etwa 40 Jahren ausgetragen. Morgen ist nun der Deutschland-Cup zu Gast in Ebingen.

Den Cross-Country-Weltcup im Tailfinger Bullentäle kennen hier in der Region viele. Die Radsportdisziplin Cyclo-Cross, in der morgen ein Rennen am Albstadtion ausgetragen wird, muss man öfter mal erklären.

Und das obwohl es schon lange vor den ersten Moutainbike-Wettbewerben in Albstadt Cyclo-Cross-Events im Zollernalbkreis gab. Im Dezember 1977 wurde das erste Querfeldeinrennen, wie es damals genannt wurde, in Tailfingen ausgetragen. Die Disziplin gab es ebenfalls schon Jahrzehnte bevor das erste Mountainbike überhaupt auf den Markt kam. Doch das Cyclo-Cross rückte hierzulande für einige Zeit in den Hintergrund. Allerdings sind die Querfeldeinrennen längst nicht überall so in Vergessenheit geraten wie in Deutschland.

Um die Jahrhundertwende 1899/1900 wurde schon auf Rennrädern im Gelände gefahren. Die frühen Helden der Landstraße nutzten es an der französischen Riviera als Training und kamen irgendwann auf die Idee, mal eine Strecke abzustecken. Wann, das weiß man nicht so genau, aber damit war das Cyclo-Cross geboren. Das Critérium International, das heute als Straßenrennen firmiert, wurde von 1924 bis in die Kriegsjahre hinein als Cyclo-Cross-Rennen ausgetragen.

Die ersten Weltmeisterschaften gab es jedoch erst 1950 in Paris und hinter der Etablierung als Wintersport steckte auch der Versuch den Straßenrennsportlern über die kalten Monate hinweg eine Einnahmequelle zu erschließen. In den Beneluxstaaten, am meisten in Belgien, entwickelten sich die Rennen zu Volksfesten und es bildeten sich Spezialisten heraus. Weil die Disziplin in Belgien spätestens in den 60ern so populär wurde und die Radsportler auch sehr gut bezahlt wurden, dominierten die Belgier das Geschehen über viele Jahre hinweg. Inzwischen haben die Niederländer wieder ein wenig aufgeschlossen.

Lange war Cyclo-Cross eine Männerdomäne. So wurden erst vor 18 Jahren die ersten Weltmeisterschaften für die Damen ausgetragen. Von da an holten die Frauen sukzessive auf und inzwischen herrscht auch im Damenfeld eine Leistungsdichte, die für sehr spannende Rennen sorgt.

Zum Teil sind diese turbulenter als bei den Herren. In Deutschland kann die Disziplin an Popularität nicht mit Belgien oder den Niederlanden mithalten. Doch die schmalen Reifen sind auch offroad wieder auf dem Vormarsch.

Das freut den Tailfinger Hans-Ulrich Schmedtlevin, der früher selbst Querfeldeintrennen fuhr und sich für diese Radsportdisziplin einsetzt. „Es ist eine schöne und anstrengende Sportart“, so der 68-Jährige. Schmedtlevin war einer der Organisatoren des ersten Cyclo-Cross-Wettbewerbs 1977 in Tailfingen.

Auch daran, dass es 2015 und 2016 den Dreikönigs-Cross in Ebingen gab, hatte Schmedtlevin seinen Anteil. „Er fragte mich immer wieder, ob ich nicht mal ein Cyclo-Cross-Rennen veranstalten könnte“, erzählt Stephan Salscheider, Geschäftsführer von Skyder Sportpromotion, der federführend den morgigen Deutschland-Cup organisiert. Die ersten Rennen stehen morgen ab 9.30 Uhr auf dem Programm, als letztes gehen ab 15 Uhr die Männer der Elite und U 23 auf die Strecke.

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