Aufstiegskandidat Schwartau kommt weiter vom Kurs ab

20.11.2018

von Marcus Arndt

Im Bundesliga-Unterhaus ließ das Triumvirat an der Spitze keine Punkte liegen. Coburg und Essen erarbeiteten sich zwei Zähler, Balingen-Weilstetten siegte in Wilhelmshaven souverän. Hinter dem Trio positioniert sich Absteiger N-Lübbecke.

Vor dem Liga-Gipfel gegen Primus Coburg haben sich die „Gallier von der Alb“ ungefährdet durchgesetzt: mit 36:29 beim WHV. Mehr investieren mussten die Franken und der Altmeister von der Margarethenhöhe.

Aufstiegskandidat Schwartau kommt weiter vom Kurs ab

© Eibner

Die zwölfte Niederlage im 14. Spiel mussten die Rhein Vikings am Wochenende gegen N-Lübbecke einstecken, sind abgeschlagen Letzter.

„Das war eine ganz souveräne Leistung – ein Riesenkompliment an meine Truppe“, sagte HBW-Coach Jens Bürkle zufrieden. Nach dem vierten Sieg in Serie bleiben die Kreisstädter (21:7 Punkte) in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen, welche weiterhin der HSC Coburg und TUSEM Essen (beide 23:5) belegen.

„Wenn es uns gelingt, besser zu decken, dann werden wir die Partie für uns entscheiden“, prognostizierte Jan Gorr beim Spiel gegen den HSV Hamburg in der Pause. Coburg verteidigte nach dem Seitenwechsel stärker – und der HSC-Übungsleiter hatte wieder einmal an den richtigen Stellschrauben gedreht. Neben der stabilen Abwehr wurde Keeper Konstantin Poltrum im Laufe der zweiten 30 Minuten immer mehr zu einem Faktor. „Durch die Torhüterleistung hatte Coburg in der zweiten Hälfte letztlich das Momentum für sich“, gestand Gästetrainer Torsten Jansen ein, welcher seiner Mannschaft dennoch eine starke Vorstellung attestierte. Und so mussten die Franken noch bis zur 55. Minute bangen, ehe das Pendel endgültig in ihre Richtung ausschlug. Der 32:28-Erfolg für den Primus ging in Ordnung, zeigte aber einmal mehr, dass es in dieser „stärksten zweiten Liga aller Zeiten“ keine leichten Spiele gibt.

Auch das Topspiel zwischen dem zweitplatzierten TUSEM und Verfolger VfL Lübeck-Schwartau war eine enge Kiste. Mit 30:29 triumphierten die Westdeutschen, bleiben Zweiter. Währenddessen kommt die Hansekogge immer weiter vom Kurs ab, wurde bereits im ersten Saisondrittel aus dem Aufstiegsrennen gespült. Mit zwei Pleiten waren sie einer der Verlierer des vergangenen Doppelspieltages, mit nur einem Sieg in sechs Spielen zudem das fünftschlechteste Auswärtsteam der Liga. In Essen blieb die anvisierte Trendwende aus – und Schwartau (14:14) reiht sich nur an neunter Stelle ein.

Satte sieben Zähler liegen bereits hinter dem Tabellendritten aus Balingen und dem VfL. Hinter den Schwaben folgen die punktgleichen TuS N-Lübbecke und TuS Ferndorf (beide 19:9). Während die Siegerländer in Aue mit 25:34 verloren haben, gewann der Absteiger ungefährdet mit 27:21 über Schlusslicht Rhein Vikings. Bereits nach 15 Minuten lag der Ex-Erstligist mit sieben Treffern vorne. „Bis zum 10:3-Zwischenstand haben wir viele gute Lösungen gefunden“, analysierte TuS-Kommandogeber Aaron Ziercke. Der Ex-Nationalspieler fügte hinzu: „Mit der zweiten Halbzeit bin ich unzufrieden. Unser Sieg geht am Ende zwar völlig in Ordnung, dennoch hätte ich mir gewünscht, dass wir etwas für unsere Tordifferenz tun . . .“

Nicht grundlos haderte Ziercke, denn zwischen den Ostwestfalen und den Verfolgern aus Nordhorn-Lingen (26:24 gegen Rimpar/ 18:10), Hamm (16:12) und Emsdetten (27:27 gegen Dessau/15:11) liegen nur wenige Zähler. Auch im Tabellenkeller sind die Abstände überschaubar – einzig die Wikinger aus dem Rheinland sind abgeschlagen (3:25). Währenddessen triumphierte Elbflorenz Dresden (8:20) in Hüttenberg mit 20:18 – und reduzierte den Abstand auf die Nichtabstiegsplätze. Noch ist der Wilhelmshavener HV (11:17) 15., doch die Konkurrenz um den Klassenerhalt ist dran. Markant: Zwischen den Sachsen auf dem vorletzten Rang und dem EHV Aue (10./13:15) liegen nur vier Punkte. Auch der Werksklub aus Dormagen (9:19) hat seine Negativserie beendet und mit dem 24:23-Heimerfolg gegen Hamm-Westfalen ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. „Ich bin einfach nur froh, dass wir uns belohnt haben für unsere harte Arbeit. Dieser Sieg gibt uns Sicherheit“, erklärte der Bayer-Coach Ulli Kriebel.

 

„Müssen noch viel konsequenter agieren und stabiler werden“

Nach 14 Spieltagen gewinnt das Klassement in der 2. Handball-Bundesliga weiter an Kontur – an der Spitze und im Tabellenkeller. Auffallend: Die beiden führenden Klubs aus Co-burg und Essen lassen auch in engen Spielen kaum Punkte liegen, haben erst zweimal in dieser Runde verloren. Richtungsweisend: Die kommenden Balinger Spiele gegen Coburg und in Essen. Hinter den Schwaben lauert Nettelstedt-Lübbecke, das nach der 19:22-Pleite beim Tabellennachbarn Ferndorf zuletzt 5:1 Punkte verbuchte. „Wir müssen noch viel konsequenter agieren und stabiler werden“, forderte Aaron Ziercke, Trainer des Tabellenvierten vor den Hinrunden-Endspurt in den finalen Wochen des Jahres. Am kommenden Wochenende gastieren die Ostwestfalen bei der DJK Rimpar. Auch Essen reist nach Franken, geht beim Aufsteiger Großwallstadt auf die Platte. Im Fokus steht am 15. Spieltag natürlich das Topspiel in Balingen, wenn Primus Coburg kommt. Die Schwaben haben in der Vorsaison mit 27:22 in der „Hölle Süd“ gegen die Schwarz-Gelben gewonnen – in der Veste allerdings deutlich verloren (Endstand: 25:32). ar

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