Volksbank baut verdrehte Hinguckergebäude in Ebingen
29.11.2018
8000 Quadratmeter für Wohnungen und Gewerberäume: Auf dem Ebinger Eisplatz sollen zwei spiralförmige Bauten mit jeweils acht Etagen entstehen.
Die Volksbank Albstadt stellte am Donnerstag die Neuplanung für die weitere Bebauung des ehemaligen Eisplatzes in Ebingen vor: Statt fünf Wohnblöcken entstehen nun an dieser zentrumsnahen Stelle in unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen Verwaltungsgebäude zwei architektonisch anspruchsvolle achtstöckige Gebäude.
Mut zu außergewöhnlicher Architektur: Die Voba Albstadt setzt mit ihrem Mietwohnungsprojekt auf dem ehemaligen Ebinger Eisplatz städtebauliche Akzente. Planer Raphael Wessner hat sich bei seinem Entwurf von Bauten in Panama inspirieren lassen. Visualisierung: Volksbank Albstadt
Neben Wohnungen bieten sie Raum für Büros oder Praxen. Die vermietbare Fläche verdoppelt sich annähernd auf 8000 Quadratmeter.
Hinguckergebäude setzt städtebauliche Akzente
Die neuen Pläne wurden Mitarbeitern und Vertretern am Mittwoch vorgestellt. „Wir haben dafür viel Zustimmung bekommen“, sagt Vorstandssprecher Robert Kling. Zuspruch gibt's angesichts des „Muts zu einer außergewöhnlichen Architektur“ auch von Albstadts OB Klaus Konzelmann und Baubürgermeister Udo Hollauer.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur neuen Verwaltungszentrale (links) sollen zwei sich spiralförmig in die Höhe schraubende Wohn- und Gewerbebauten entstehen. Plan: Volksbank Albstadt
Das bisherige Vorhaben aus dem Jahr 2016 sah auf dem rund 12.800 Quadratmeter großen Areal an der Truchtelfinger Straße eine reine Wohnbebauung mit 50 Einheiten in fünf Gebäuden vor. Zahlreiche Anfragen von Gewerbetreibenden, die sich für den Standort interessierten, seien der Anstoß gewesen, die Planungen zu überdenken, so Kling.
An der Neuplanung haben neben dem Generalübernehmer, dem Büro Wessner N.E.S.T. Bau aus Kirchdorf, Bauausschuss und Aufsichtsrat der Bank mitgewirkt, in enger Abstimmung mit dem städtischen Bauamt.
Die Hinguckergebäude setzen städtebauliche Akzente und erfüllen laut Kling die Anforderungen in punkto Zweckmäßigkeit und Nutzwert. Im Erdgeschoss und in den ersten beiden Stockwerken entsteht Gewerberaum für Praxen, Unternehmen oder Agenturen.
In den darüber liegenden fünf Geschossen entstehen Zwei- und Dreizimmerwohnungen à 83 Quadratmeter oder größer.
Bau könnte Ende 2021 fertig sein
Das Baugesuch ist derzeit in Arbeit und soll im kommenden Frühjahr eingereicht werden. Der Baubeginn ist für das zweite Halbjahr 2019 vorgesehen. Für die Bauzeit werden rund zweieinhalb Jahre veranschlagt.
Für die Volksbank ist das Mietwohnungsbauprojekt eine Möglichkeit, unabhängiger vom zinstragenden Geschäft zu werden. Wichtig ist Robert Kling auch, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt. Bei den Vergaben sollen Firmen aus der Region zum Zug kommen.
Zentrale liegt im Zeitplan
Der Bau der neuen Verwaltungszentrale verläuft laut Kling im übrigen im Zeit- und Kostenplan. Im Frühsommer 2020 soll die neue Zentrale auf dem Eisplatz bezogen werden. Insgesamt investiert die Voba Albstadt 30 Millionen Euro in das neue Areal: 10 Millionen Euro beträgt der Investitionsaufwand für das Verwaltungsgebäude, 20 Millionen Euro für die modernen, sich spiralförmig in die Höhe schraubenden Wohn- und Gewerbegebäude.
Wie Kling mitteilte, soll das Volksbankgebäude in Tailfingen (Goethestraße 16 und 18) noch dieses Jahr verkauft werden. Die Geschäftsstelle in Tieringen wird ebenso verkauft. Das Voba-Gebäude in Bitz wird an die Stiftung „Gemeinsam in Bitz“ veräußert. Die Standorte bleiben jedoch erhalten. Die Volksbank wird in allen drei Orten teils langfristige Mietverträge mit den neuen Eigentümern schließen.
