Albstadt-Ebingen

Hinguckergebäude der Volksbank: supertoll oder hässlich?

30.11.2018

von Dagmar Stuhrmann

Die neu geplanten verdrehten Wohn- und Gewerbebauten der Volksbank Albstadt beschäftigen die ZAK-Leser. ZAK-Redakteurin Dagmar Stuhrmann fasst zusammen und kommentiert.

Es wird munter diskutiert: Nicht nur in den vielzitierten sozialen Netzwerken, sondern auch in Büros oder im Wartezimmer geht es seit Mittwochabend um die Frage: Schön oder hässlich?

Dabei dreht sich's um die futuristisch anmutenden Hinguckergebäude, die die Volksbank Albstadt auf dem früheren Opel-Rieber-Areal in unmittelbarer Nähe zur neuen Verwaltungszentrale bauen will. Die Voba-Führungsriege hat die Pläne am Donnerstag öffentlich vorgestellt.

Hinguckergebäude der Volksbank: supertoll oder hässlich?

Mut zu außergewöhnlicher Architektur: Die Voba Albstadt setzt mit ihrem Mietwohnungsprojekt auf dem ehemaligen Ebinger Eisplatz städtebauliche Akzente. Planer Raphael Wessner hat sich bei seinem Entwurf von Bauten in Panama inspirieren lassen. Visualisierung: Volksbank Albstadt

Wie ist das Meinungsbild? Gespalten, kann man sagen. „Sieht gut aus“, „ich find's toll“ und „mal nicht wie immer, quadratisch, praktisch, gut“ sagen die einen. „Passt nicht in die Region“, „schrecklich“ und „Geld vergraben“ meinen die anderen. Die Geschmäcker sind nunmal verschieden.

Zugegeben: Die Architektur ist ziemlich ungewöhnlich. Verdrehte Dreiecke – das hat Albstadt bisher noch nicht. Und auch im näheren und weiteren Umkreis gibt es nichts Vergleichbares. Für den architektonischen Mut hat die Volksbank Anerkennung verdient. Sie setzt mit diesen Bauten einen städtebaulichen Akzent an einem Ebinger Eingangsportal. Konventionell bauen kann schließlich jeder.

„Mieten werden bezahlbar sein“

Doch das Ganze hat nicht nur eine ästhetische Komponente, sondern auch einen geschäftspolitischen Hintergrund: Die Voba baut an dieser Stelle 50 Wohnungen, die sie vermieten wird.

Die Mieten, versichert Vorstandssprecher Kling, werden marktgerecht und bezahlbar sein, auch für Normalverdiener. Der Einstieg in den Mietwohnungsbau ist aus Sicht der Albstädter Volksbänker ein Weg, Erträge zu erzielen, die nicht vom zinstragenden Geschäft abhängig sind.

Projekt soll Zukunft der Bank sichern

Der Bank geht's nicht anders als ihren Kunden: Auch sie macht die Erfahrung, dass mit Geld, das auf der hohen Kante liegt, momentan nichts zu verdienen ist. In Zeiten geringer Zinsen bei Festgeldern suchen Anleger – und auch die Volksbank – ihr Glück im so genannten „Baugold“. Insofern dient das Projekt letztlich der Zukunftssicherung der Bank.

Hinguckergebäude der Volksbank: supertoll oder hässlich?

ZAK-Redakteurin Dagmar Stuhrmann

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