Schömberg

Nach acht Monaten ist Mia wieder zurück

17.01.2019

von Daniel Seeburger

Die kleine Schömberger Chihuahua-Dame war seit 14. Mai 2018 vermisst. Jetzt tauchte sie in Pforzheim wieder auf. Ihre Besitzerin Tanja Ahrendt hatte die Hoffnung nie aufgegeben.

Die Überraschung bei den Ahrendts war groß. Acht Monate lang suchten sie ihren Langhaar-Chihuahua Mia. Jetzt ist das Hündchen wieder zu Hause.

Die Geschichte über die Suche des kleinen Hundes ist ein Paradebeispiel für die positiven Eigenschaften von Sozialen Medien. Nachdem Mia am 14. Mai 2018 spurlos verschwand, schaltete Tanja Ahrendt aus Schömberg eine Anzeige im ZOLLERN-ALB-KURIER.

Vier Wochen lang sei ihr kleiner Hund immer wieder gesichtet worden, erzählt sie. Mal in Schörzingen, mal in Zepfenhan, Wilflingen, Schömberg oder Neukirch. „Wir haben sie nicht gefunden“, erzählt Tanja Ahrendt. Sie hat flächendeckend im Oberen Schlichemtal Flyer, verteilt, bekam Hilfe von der Organisation „Wo ist mein Hund“. Deren ehrenamtliche Helfer stellten Futterstellen und Wildkameras auf. Ohne Erfolg.

„Nach etwa vier Wochen haben die Sichtungen komplett aufgehört“, erzählt Tanja Arendt. Doch sie wollte nicht aufgeben und richtete die Facebookseite Mia vermisst ein. Dort postete die Schömbergin immer wieder, veröffentlichte Fotos der kleinen Chihuahua-Dame. Schon bald hatte die Seite über 1000 Follower. Zwischenzeitlich zog Tanja Ahrendt mit ihrem Mann Constantin und ihrem Sohn Julian (5) von Schömberg nach Plüdershausen. Die Chancen, Mia je wieder zu sehen, wurden immer geringer.

Emotionales Posting

Doch Tanja Ahrendt ließ nicht locker. In einem sehr emotionalen Posting beschrieb sie am 15. November vergangenen Jahres die Gründe für das Verschwinden des Hündchens. Sie erzählte von ihrem Herzinfarkt und der anschließenden Reha. In dieser Zeit, als Tanja Ahrendt weg war, büxte Mia aus. „Ich vermisse Dich und ich habe das Gefühl, dass es von Tag zu Tag mehr wird“, schrieb sie. Dass es ihr und ihrem Sohn Julian das Herz breche, das Mia nicht mehr da ist und dass das Körbchen immer noch bereit stehe.

„Liebe Mia, auch wenn mir mittlerweile alle die Hoffnung nehmen wollen, ich werde sie nicht aufgeben, ich werde Dich nicht aufgeben. Ich glaube immer noch fest daran, dass ich Dich irgendwann wieder in meine Arme nehmen darf, ich glaube immer noch fest an Dich“, schloss Tanja Ahrendt.

Der Beitrag schlug ein wie eine Bombe. 10.180 Mal wurde er geteilt und rund 650.000 Mal angeschaut. Die Suche nach Mia lief ab diesem Zeitpunkt wirklich bundesweit.

Vor zwei Wochen bekam Tanja Ahrendt den Tipp, dass im Tierheim in Pforzheim ein Chihuahua abgegeben worden sei, der Ähnlichkeit mit Mia hat. Die Ahrendts machten sich auf den Weg nach Nordbaden, um den Findelhund genauer unter die Lupe zu nehmen. „Wir waren uns gleich sicher, dass es Mia ist“, führt sie aus. Der Hund in Pforzheim war zwar nicht gechipt, aber das komme öfter vor, erklärte man ihnen im Tierheim. Der Chip könne durchaus kaputt gehen.

Mia hatte ein Drittel ihres Gewichts verloren. Als sie den fünfjährigen Julian sah, begann sie mit ihm zu schmusen und leckte ihm die Nase. „Das hat Mia immer so gemacht“, sagt Tanja Ahrendt, „das war ein untrügliches Zeichen, dass es unser Hund ist.“

Die Ahrendts mussten noch zwei Wochen warten, bis sie Mia mit nach Hause nehmen durften.

Wo Mia in den vergangenen acht Monaten war und was sie durchgemacht hat, kann Tanja Ahrendt nur vermuten. Das Tierheim sei davon ausgegangen, dass der Hund nicht die ganze Zeit umhergestreunt ist, sondern von jemandem zu Hause gehalten worden ist. Die umfassende Suchaktion könnte den neuen Halter aufgeschreckt haben, so dass er Mia wieder aussetzte.

„Ich bin sehr glücklich, dass Mia wieder hier ist“, sagt Tanja Ahrendt, „ich habe die Hoffnung nie aufgegeben.“

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