Burladingen

Ärztehaus: Bürgermeister Ebert schweigt weiter

25.01.2019

Burladinger Stadträte verlangen von Harry Ebert, mit dem Ärztehaus-Investor Verhandlungen zu führen.

Entgegen der Erwartungen verlief die jüngste Sitzung des Burladinger Gemeinderates ohne stürmische Wortgefechte. Gleichwohl übten die Fraktionen deutliche Kritik an Bürgermeister Harry Ebert.

Sowohl die CDU als auch die Freien Wähler sprachen die jüngsten Auseinandersetzungen des Bürgermeisters mit dem Ärztehaus-Investor Kaspar Pfister an und sie kritisierten die Stellungnahme im Amtsblatt, in der Harry Ebert gegen den Investor und seine Planer zu Felde gezogen war.

Die beiden Fraktionen beschwerten sich auch darüber, dass sie den vom Bürgermeister für Juli angesetzten Termin der Rathausplatzeinweihung aus dem Radio und der Zeitung erfahren mussten, statt von Ebert selbst einbezogen und eingeweiht worden zu sein – genau so, wie sie auf zahlreiche Fragen zum Rathausplatz in den vergangenen Sitzungen keine Antworten erhalten hätten.

Man sei „empört“, sagte CDU-Fraktionssprecher Michael Eisele. Rosi Steinberg, Sprecherin der Freien ergänzte: Für die Mitglieder des Gemeinderates sei es „blamabel“, wenn sie von Bürgern auf den Rathausplatz angesprochen würden und erklären müssten, sie wüssten nichts über den Eröffnungstermin.

Was die Querelen zwischen der Stadtverwaltung und dem Benevit- Geschäftsführer angeht, meinte wiederum Eisele, als Außenstehender könne man inzwischen nicht mehr nachvollziehen, welche Vorwürfe von welcher Seite berechtigt sind.

Von Stimmen der Freien Wähler unterstützt, legte Eisele dem Bürgermeister nahe, er möge sich mit dem Investor und den Fraktionen „an einen Tisch setzen“, damit man das Projekt schnellstmöglich abschließen könne.

Der Freie Wähler Alexander Schülzle pochte vehement darauf, dass der Gemeinderat nicht hinter Harry Eberts Stellungnahme im Amtsblatt stehe. Mit dem Artikel habe er seine Befugnisse überschritten, so der Freie sinngemäß.

Die von Kaspar Pfister geforderte Gegendarstellung sollte baldmöglichst erfolgen. Auch Schülzle verlangte von Harry Ebert, er solle in künftigen Sitzungen auf die Fragen des Gemeinderates Rede und Antwort stehen. „Wir werden uns Keine- Antworten nicht mehr bieten lassen.“

CDU-Stadträtin Dörte Conradi hakte nach und prangerte an, „der Schlamassel“ um den Rathausplatz sei durch die Informationspolitik des Bürgermeisters verschuldet worden. Die Art wie Harry Ebert Auskünfte erteile oder eben nicht sei „schon eine gewisse Missachtung unserer Rechte als Stadträte“. Sie appellierte an das Stadtoberhaupt, derartige Veröffentlichungen künftig zu unterlassen.

„Den Teufel tun...“

Die Vorhaltungen Eiseles quittierte der Bürgermeister mit „Zur Kenntnis genommen“, auch die weiteren Beiträge nickte er lediglich ab. Das veranlasste Ottmar Kuster sich kurz vor Schluss nochmals zu Wort zu melden.

Man habe gefragt, wandte sich der CDU-Stadtrat an Ebert, ob er bereit sei, gemeinsam mit Kaspar Pfister und den Fraktionen über den weiteren Fortgang des Rathausplatzbaus zu sprechen?

Das habe er zur Kenntnis genommen, wiederholte Ebert, doch er werde „den Teufel tun“, jetzt sofort eine Stellungnahme abzugeben. Er wolle sich den „Vorschlag“ überlegen und dem Gremium „zeitnah“ – vielleicht schon in den allernächsten Tagen – Bescheid geben.

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