HBW-Coach Bürkle: „Es wird Zeit, dass es losgeht“

02.02.2019

von Marcus Arndt

Am kommenden Sonntag startet der Balinger Zweitliga-Spitzenreiter in die Restrunde. Am Freitag testete der HBW noch einmal in Stuttgart. Mit Kommentar.

Auf Rang eins – mit einem Fünf-Punkte-Polster auf die drittplatzierte HSG Nordhorn-Lingen – über-winterte der Ex-Erstligist aus Balingen im Unterhaus. Für die Protagonisten auf und neben der Platte nur eine Momentaufnahme.

HBW-Coach Bürkle: „Es wird Zeit, dass es losgeht“

© Moschkon

Auf Lars Friedrich muss der HBW Balingen-Weilstetten zurzeit verzichten. Zum Start in die (Rest-)Rückrunde soll der Linkshänder aber wieder dabei sein.

„Es wird ein Neustart“, gesteht Trainer Jens Bürkle ein, „nicht nur aufgrund der schweren Verletzung von Martin Strobel.“ Trotz einer sensationellen ersten Halbserie sowie makellosen 20:0 Zählern seit der 27:33-Pleite am Wiehengebirge im Oktober des vergangenen Jahres prognostiziert der 38-Jährige den Schwaben eine sehr schwierige Restrunde.

Nicht ohne Grund. Der Kapitän fällt aus – und auch die Vorbereitung verlief suboptimal. „Wir hatten viele personelle Probleme“, blickt der Sportwissenschaftler zurück, welcher vor dem finalen Testspiel gegen den klassenhöheren TVB Stuttgart en gros in Kleingruppen gearbeitet, „und ein paar neue Dinge ausprobiert hat.“

Neben dem langzeitverletzten Regisseur fehlten vier arrivierte Akteure in dieser Woche oder trainierten nur dosiert. Romas Kirveliavicius übte zwar beschwerdefrei, „aber ein Restrisiko bleibt und ich habe ihn teilweise rausgenommen“, sagt Bürkle besorgt, der auch auf Benjamin Meschke (krank), Matthias Flohr (Probleme im Sprunggelenk) und Lars Friedrich verzichten musste.

Der Linkshänder klagt nach wie vor über Schmerzen an der Achillessehne. „Wir müssen schauen, dass wir bis zum Start in Hamburg alle angeschlagenen Spieler fit – und ins Team bekommen“, betont der HBW-Coach.

Dieser probte am Freitagnachmittag noch einmal nicht-öffentlich den Ernstfall: in der Stuttgarter SCHARRena. Mit 27:34 (13:17) unterlagen die ersatzgeschwächten „Gallier von der Alb“ dem württembergischen Rivalen aus Bitten-feld. „Das war schon ernüchternd“, sagt Bürkle, der mit der Verteidigung nicht zufrieden war.

„Wir haben noch einige Baustellen“, räumt der 38-Jährige unumwunden ein. Er konkretisiert: „Unser neuer Torhüter hat noch nie mit unserer 6:0-Abwehr gespielt, da drei Spieler aus dem Mittelblock verletzt waren ...“ Dennoch ist der frühere Bundesliga-Spieler zuversichtlich.

„Die Gegner müssen uns erst einmal schlagen“, so Bürkle weiter, „wir haben das Selbstvertrauen und die Qualität.“ Nichtsdestotrotz wird der Auftakt nach der langen Pause schwierig: Nach dem Duell in der Hansestadt (10. Februar, 15 Uhr) folgt der Heim-Doppelpack gegen Verfolger Hamm (16. Februar) und das abstiegsbedrohte Dresden (23. Februar, beide 19 Uhr).

„Ich habe Hamburg in der Vorbereitung ein paar Mal gesehen“, verrät der Balinger Trainer. Er fügt hinzu: „Eine undankbare Aufgabe zum Start.“

Noch bringt der Aufsteiger sein Potenzial allerdings nur bedingt auf die Platte, „ist noch nicht so richtig in der Liga angekommen“, hat Bürkle beobachtet. Vor heimischer Kulisse verbuchte das Team von Ex-Weltmeister Torsten Jansen 10:10 Punkte, hat allerdings nur einen Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz (Rang 16), welchen der Dessau-Roßlauer HV einnimmt.

Die Ostdeutschen sind auf Augenhöhe mit den Aufsteigern TV Großwallstadt und Bayer Dormagen (alle 15:25). „Die Liga ist unglaublich ausgeglichen“, nimmt Bürkle den Gesprächsfaden wieder auf, „es wird Zeit, dass es losgeht.“

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