Oberdigisheim

Fährtenlesen im Winterwald

05.02.2019

Bei der offenen Werkstatt des Naturerlebniszentrums in Oberdigisheim entdeckten die Kinder in der verschneiten Natur Rehspuren und sogar einen Dachsbau.

Kinder aus Oberdigisheim und Umgebung besuchten kürzlich die offene Werkstatt des Naturerlebniszentrums der Sparkassenstiftung Umwelt und Natur. Sie informierten sich über das Verhalten der Waldtiere im Winter und gingen anschließend selbst auf Spurensuche.

Fährtenlesen im Winterwald

© Alexandra Kischkel-Bahlo

Im verschneiten Winterwald entdeckten die Kinder zusammen mit Stiftungsökologe Hannes Schurr nicht nur zahlreiche Tierspuren, sondern auch einen verlassenen Dachsbau.

Was tun an einem schneereichen Winternachmittag? Man kann im Wald auf Spurensuche gehen! Dieses Angebot der Umweltbildungseinrichtung nutzen acht Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren.

Nach der Begrüßung in der ehemaligen Nähfabrik erklärte Stiftungsökologe Hannes Schurr, warum Wildtiere in dieser Jahreszeit nur selten zu sehen sind. „In dem sich die Tiere ruhig verhalten und verstecken, sparen sie Energie und schützen sich vor Fressfeinden“, sagte er. Anschließend zeigte der Naturpädagoge den vier Jungen und vier Mädchen verschiedene Felle von Waldtieren: eine borstige Wildschweinhaut, das struppige braun-graue Fell eines Dachses mit der charakteristischen Gesichtsmaske und den seidigen Pelz eines Steinmarders mit weißem Kinnfleck. Beeindruckt streichelte die Gruppe über das weiche, langhaarige Winterfell des Rehs. „Damit sind sie nicht nur bestens im blattlosen Gebüsch getarnt, sondern auch gut vor Kälte geschützt“, fügte der Naturexperte hinzu.

Dann ging es warm angezogen auf Spurensuche im knietiefen Schnee. Schon auf der Wiese zog sich eine Fährte im Zickzack bis zum Waldrand. Deutlich waren die Abdrücke der Zehenballen und Krallen zu sehen, die wie auf einer Linie hintereinander lagen. „Welches Tier ist hier entlang gelaufen?“, wollte Hannes Schurr wissen. „Ein Fuchs!“, freuten sich die Kinder.

Die Gruppe entdeckte im Wald auch Spuren von Eichhörnchen, Hasen, Vögeln und auch einen unbewohnten Dachsbau. Zum Schluss gaben im Fichtendickicht dunkle Kotbohnen und der Abdruck zweier spitz zulaufender Schalen Rätsel auf. Der Stiftungsökologe freute sich: „Das war ein Reh.“

Wieder einmal zeigte sich an dem Nachmittag, dass gemeinsame Naturerlebnisse die Beobachtungsgabe und Artenkenntnis von Kindern nachhaltig fördern.

Info Die offene Werkstatt findet im Februar jeden Donnerstag von 14.30 bis 17 Uhr statt. In diesem Monat werden in der Filzwerkstatt Hüllen für Wärmflaschen sowie Praktisches für den Alltag selbst gemacht. Im März gibt es dann immer mittwochs eine Schnitzwerkstatt. Weitere Infos gibt es auf stiftung-umwelt-natur.de.

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