HBW: Unbequemer und unberechenbarer Gegner zum Rückrundenstart

08.02.2019

von Marcus Arndt

Am Sonntag startet der Zweitliga-Spitzenreiter aus Balingen in die Restrunde. Beim HSV Hamburg erwartet die Schwaben eine undankbare Aufgabe.

Ohne Kapitän Martin Strobel und Benjamin Meschke geht der HBW Balingen-Weilstetten beim Aufsteiger auf die Platte. Trotz einer problematischen Vorbereitung strahlt Trainer Jens Bürkle Optimismus aus.

HBW: Unbequemer und unberechenbarer Gegner zum Rückrundenstart

© Moschkon

Schon in der Hinrunde hatte der HBW Balingen-Weilstetten seine Schwierigkeiten gegen den HSV, nur knapp mit 32:29 setzten sich die Schwaben damals vor heimischer Kulisse durch.

„Nein“, winkt der Sportwissenschaftler mit etwas Abstand und nach eingehender Analyse ab, „so schlecht war der Test in Stuttgart nicht.“ Natürlich habe er viele Dinge gesehen, die nicht gut waren, räumt der 38-Jährige ein, „aber es ist nicht so, dass wir diese nicht beseitigen können.“ En gros vermisste er die „Wettkampfmentalität“, auch das Timing sei in Angriff und Abwehr nicht optimal gewesen, so Bürkle weiter, „aber wir haben in den vergangenen Tagen gut gearbeitet und uns intensiv auf den Gegner vorbereitet.“

Der HSV gilt als ebenso unbequem wie unberechenbar. „Es gibt nichts, was für Sonntag Angst macht“, betont der ehemalige Bundesliga-Spieler, ge-steht aber ein: „Hamburg ist ein un-dankbarer Gegner zum Auftakt.“ Bereits in der Hinrunde verlangten die Hanseaten dem ehemaligen Erstligisten alles ab, unterlagen in Balingen nur knapp mit 29:32.

„Der HSV präsentiert zwei stabile Defensivformationen“, erklärt der HBW-Kommandogeber, „und hat in der Offensive ein paar Leute, die uns weh tun können. Im Hinspiel haben uns die Kreuzbewegungen zu schaffen gemacht.“ Ohne Zweifel präsentiert sich der Aufsteiger aus der Hansestadt konkurrenzfähig, verfügt über ein eingespieltes Kollektiv mit einem top besetzten Rückraum um Routinier Blazenko Lackovic.

Der 38-jährige Kroate soll in kritischen Momenten für Ruhe auf der Platte sorgen, die jungen Lukas Ossenkopp, Finn Wullenweber und Leif Tissier führen. „Eine sehr ausgeglichen besetzte Mannschaft mit Qualität und Erfahrung“, sagt Bürkle über den Tabellen-14., welcher auch auf den Außen und am Kreis gut besetzt ist. Obwohl neben Keeper Aron Edvardsson (Blinddarm-OP) auch Thies Bergmann (Außenbandriss) ausfällt, warnt der Balinger Übungsleiter: „Ich weiß gar nicht, ob ich das so gut finde . . .“ Hamburg besitzt zwei hervorragende junge Torhüter und mit dem früheren Torjäger Stefan Schröder einen „exzellenten Rechtsaußen, der noch immer für ein paar Treffer gut ist“, wie es Bürkle formuliert.

Der muss zum Start in die Restrunde (15 Uhr, Sporthalle Hamburg) auf Kapitän Martin Strobel (Kreuzbandriss) und Benjamin Meschke verzichten. Beim Sommer-Neuzugang aus Leipzig, der sich am dritten Spieltag in Hamm das Wadenbein gebrochen hat, wurden zwei Schrauben entfernt und erst in dieser Woche die Fäden gezogen. „Es reicht nicht“, verrät Bürkle, „‘Benni‘ hat zehn Tage kein handballspezifisches Training absolviert. Er wird in Hamburg fehlen – wenn alles optimal läuft, ist er gegen Hamm wieder dabei.“

Aus dem Perspektivteam ergänzt er den Kader, der am Sonntagvormittag in die Hansestadt fliegt. „Wir essen dann in Hamburg, spielen und fliegen noch am Abend zurück. Im Optimalfall mit zwei Zählern im Gepäck.“

Diese visiert auch Torsten Jansen an. Obwohl die Norddeutschen nur drei der vergangenen zehn Spiele gewonnen haben, geht der Weltmeister von 2007 mutig zur Sache: „Natürlich wollen wir gegen Balingen-Weilstetten gewinnen. Wir haben ja noch Potenzial nach oben.“ Vor der WM-Pause überraschte der HSV mit einem 33:32-Heimsieg über Altmeister TUSEM Essen. „Wir werden den Gegner nicht unterschätzen“, versichert Bürkle, „wichtig ist, dass wir schnell in den Wettkampfmodus finden.“

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